4. Dez. 2025 23:01Rolf Pöhler
Andacht 05. Dezember 2025
Dies ist die am schwersten zu deutende Bitte des Vaterunsers. Führt uns Gott in Versuchung? Ist es nicht der Böse, dem daran liegt, uns zu Fall zu bringen? Es gibt verschiedene Wege, diese Aussage zu entschärfen, um Gott nicht als Versucher erscheinen zu lassen.
1. „Lass uns nicht in Versuchung geraten“ (NGÜ). Doch hatte Gott nicht Abraham versucht, seinen Glauben auf eine harte Probe gestellt? Dass Gott uns in Versuchung geraten lässt, weiß auch Paulus: „Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr’s ertragen könnt“ (1 Kor 10,13).
2. „Lass uns nicht in die Gefahr kommen, dir untreu zu werden“ (GNB). Wenn Gott unseren Glauben prüft, besteht immer ein Risiko, dass wir versagen. Ein Test, bei dem man nicht scheitern kann, ist keine echte Prüfung. Doch „der Herr weiß die Gottesfürchtigen aus der Versuchung zu retten“ (2 Ptr 2,9 EB).
3. „Lass nicht zu, dass wir der Versuchung nachgeben“ (NLB). Wenn Gott dies tatsächlich verhindern wollte, müsste er unter Umständen unseren Willen überstimmen – doch entspricht das seinem Wesen?
Eins ist sicher: Wenn Gott uns in Versuchung führt, dann nie, um uns zu Fall zu bringen, sondern damit der Glaube stark wird und sich bewährt (Jak 1,2-3). Ebenso gilt: „Niemand sage, wenn er versucht wird, dass er von Gott versucht werde. Denn Gott […] selbst versucht niemand [zum Bösen]“ (V. 13).
Warum aber dann die Bitte „Führe uns nicht in Versuchung“? Der Gemeinde Philadelphia sichert Christus zu, sie zu „bewahren aus der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die Bewohner der Erde zu versuchen“ (Offb 3,10 Menge).
Niemand von uns wünscht sich, in diese letzte große Prüfungszeit der Weltgeschichte hineinzugeraten. Falsche Selbsteinschätzung wurde Petrus in der Stunde der Versuchung zum Verhängnis. Demut ist angesagt.
Die Bibelübersetzung Das Buch trifft das Anliegen der Bitte wohl am besten: „Führe uns nicht in Lebenslagen hinein, in denen die Prüfungen überhandnehmen. Deshalb bitten wir: Befreie uns aus der Übermacht des Bösen!“ Mit dieser Bitte endet das Gebet, das Jesus uns gelehrt hat.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Dies ist die am schwersten zu deutende Bitte des Vaterunsers. Führt uns Gott in Versuchung? Ist es nicht der Böse, dem daran liegt, uns zu Fall zu bringen? Es gibt verschiedene Wege, diese Aussage zu entschärfen, um Gott nicht als Versucher erscheinen zu lassen.
1. „Lass uns nicht in Versuchung geraten“ (NGÜ). Doch hatte Gott nicht Abraham versucht, seinen Glauben auf eine harte Probe gestellt? Dass Gott uns in Versuchung geraten lässt, weiß auch Paulus: „Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr’s ertragen könnt“ (1 Kor 10,13).
2. „Lass uns nicht in die Gefahr kommen, dir untreu zu werden“ (GNB). Wenn Gott unseren Glauben prüft, besteht immer ein Risiko, dass wir versagen. Ein Test, bei dem man nicht scheitern kann, ist keine echte Prüfung. Doch „der Herr weiß die Gottesfürchtigen aus der Versuchung zu retten“ (2 Ptr 2,9 EB).
3. „Lass nicht zu, dass wir der Versuchung nachgeben“ (NLB). Wenn Gott dies tatsächlich verhindern wollte, müsste er unter Umständen unseren Willen überstimmen – doch entspricht das seinem Wesen?
Eins ist sicher: Wenn Gott uns in Versuchung führt, dann nie, um uns zu Fall zu bringen, sondern damit der Glaube stark wird und sich bewährt (Jak 1,2-3). Ebenso gilt: „Niemand sage, wenn er versucht wird, dass er von Gott versucht werde. Denn Gott […] selbst versucht niemand [zum Bösen]“ (V. 13).
Warum aber dann die Bitte „Führe uns nicht in Versuchung“? Der Gemeinde Philadelphia sichert Christus zu, sie zu „bewahren aus der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die Bewohner der Erde zu versuchen“ (Offb 3,10 Menge).
Niemand von uns wünscht sich, in diese letzte große Prüfungszeit der Weltgeschichte hineinzugeraten. Falsche Selbsteinschätzung wurde Petrus in der Stunde der Versuchung zum Verhängnis. Demut ist angesagt.
Die Bibelübersetzung Das Buch trifft das Anliegen der Bitte wohl am besten: „Führe uns nicht in Lebenslagen hinein, in denen die Prüfungen überhandnehmen. Deshalb bitten wir: Befreie uns aus der Übermacht des Bösen!“ Mit dieser Bitte endet das Gebet, das Jesus uns gelehrt hat.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
