1. Sep. 2024 22:01Werner Lange
Andacht 02.09.2024
Gedanken zum Thema: Opfer
Vielleicht gehörst du auch zu den vielen Bibellesern, die sich darüber Gedanken gemacht haben, warum Gott das Opfer von Abel gnädig ansah, das von Kain aber nicht. Im Bericht wird dazu keine Begründung angegeben.
Die geläufige Mutmaßung ist, dass Kains Opfer nicht der Vorstellung Gottes entsprach, weil es kein Tieropfer war, bei dem Blut floss. Das ist jedoch nicht plausibel. Es gibt keinen Hinweis auf eine bestimmte Opfervorschrift zu der Zeit. Vor allem bedeutet das hebräische Wort für Opfer – minchah – lediglich Gabe, und in 3. Mose 2 werden unblutige Gaben in Form von Mehl, Öl und Weihrauch als von Gott akzeptierte Opfer bezeichnet. Arme Israeliten durften sogar ein unblutiges Sündopfer aus feinstem Mehl darbringen (3 Mo 5,11). Zudem hätte Kain ein Tier von seinem Bruder Abel als Opfer erbitten müssen.
Die Erklärung muss also woanders liegen. Der Text enthält zwei Hinweise darauf. Offenbar unterschied sich die Qualität der Opfer: Abel brachte Opfer von den Erstgeburten seiner Herde und deren Fett – also von dem Besten, was er besaß. Kain brachte dagegen ein Opfer von beliebigen Feldfrüchten, nicht von den ersten und besten Früchten (vgl. 2 Mo 23,19, wo dies vorgeschrieben wird). Zudem sagt der Bericht eindeutig, dass Gott nicht zuerst die Opfer ansah, sondern die Opfernden – also ihre Haltung und Einstellung zu ihm. Als Kain zornig wurde, weil Gott sein Opfer nicht akzeptierte, machte der ihn auf seine mangelhafte Frömmigkeit aufmerksam (1 Mo 4,7).
Diese Begebenheit enthält eine wichtige Lehre für uns heute: Im Ausdruck unserer Verehrung Gottes gebührt ihm unser Bestes – unser ganzes Herz (wie das „höchste Gebot“ besagt, Mt 22,36–37) und unsere besten Gaben – materielle und geistige. Er ist zu Recht nicht zufrieden mit einer halbherzigen Anbetung und Verehrung, denn ihm verdanken wir alles, was wir sind, haben und erhoffen. Der Sabbat – der spezielle Tag der Anbetung Gottes – soll uns an beides erinnern.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Opfer
Vielleicht gehörst du auch zu den vielen Bibellesern, die sich darüber Gedanken gemacht haben, warum Gott das Opfer von Abel gnädig ansah, das von Kain aber nicht. Im Bericht wird dazu keine Begründung angegeben.
Die geläufige Mutmaßung ist, dass Kains Opfer nicht der Vorstellung Gottes entsprach, weil es kein Tieropfer war, bei dem Blut floss. Das ist jedoch nicht plausibel. Es gibt keinen Hinweis auf eine bestimmte Opfervorschrift zu der Zeit. Vor allem bedeutet das hebräische Wort für Opfer – minchah – lediglich Gabe, und in 3. Mose 2 werden unblutige Gaben in Form von Mehl, Öl und Weihrauch als von Gott akzeptierte Opfer bezeichnet. Arme Israeliten durften sogar ein unblutiges Sündopfer aus feinstem Mehl darbringen (3 Mo 5,11). Zudem hätte Kain ein Tier von seinem Bruder Abel als Opfer erbitten müssen.
Die Erklärung muss also woanders liegen. Der Text enthält zwei Hinweise darauf. Offenbar unterschied sich die Qualität der Opfer: Abel brachte Opfer von den Erstgeburten seiner Herde und deren Fett – also von dem Besten, was er besaß. Kain brachte dagegen ein Opfer von beliebigen Feldfrüchten, nicht von den ersten und besten Früchten (vgl. 2 Mo 23,19, wo dies vorgeschrieben wird). Zudem sagt der Bericht eindeutig, dass Gott nicht zuerst die Opfer ansah, sondern die Opfernden – also ihre Haltung und Einstellung zu ihm. Als Kain zornig wurde, weil Gott sein Opfer nicht akzeptierte, machte der ihn auf seine mangelhafte Frömmigkeit aufmerksam (1 Mo 4,7).
Diese Begebenheit enthält eine wichtige Lehre für uns heute: Im Ausdruck unserer Verehrung Gottes gebührt ihm unser Bestes – unser ganzes Herz (wie das „höchste Gebot“ besagt, Mt 22,36–37) und unsere besten Gaben – materielle und geistige. Er ist zu Recht nicht zufrieden mit einer halbherzigen Anbetung und Verehrung, denn ihm verdanken wir alles, was wir sind, haben und erhoffen. Der Sabbat – der spezielle Tag der Anbetung Gottes – soll uns an beides erinnern.
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