Andacht 03.09.2024
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Bibel
Glauben

2. Sep. 2024 22:01Udo Worschech

Andacht 03.09.2024

Gedanken zum Thema: Spurwechsel

Das allgemeine Lebensgefühl wird durch die Coronapandemie von einer Weltsituation bestimmt, die wenig klar und unüberschaubar ist und voller Überraschungen steckt. Staatsmänner lassen sich zu Aktivitäten hinreißen, die gelinde gesagt verwundern, weil sie einer unsichtbaren Macht hilflos ausgeliefert sind. Und viele fragten und fragen sich, was werden soll und wie es denn sein kann, dass „alle Dinge zum Besten dienen“ können.

Als das Volk der Juden hoffnungslos zwischen den orientalischen Großmächten hin- und hergerissen wurde, setzte der Prophet noch eins drauf und sagte, wenn ihr nach oben schaut, seht ihr nicht den Himmel und die Sonne, den Mond und die Sterne, sondern gar nichts. Und schaut ihr auf die Erde, dann seht ihr nur „Trübsal und Finsternis“ (Jes 8,21–22). Und jetzt wendet ihr euch den Horoskopen, Totenbeschwörern, Verschwörungstheorien und Zauberern zu, um Antworten für euer Dasein zu erhalten.

Eigentlich eine recht treffende Beschreibung unserer Gegenwart. Was bietet die Heilige Schrift für eine Antwort?

Die biblischen Schreiber lösen den Widersinn der menschlichen Existenz nicht auf. Sie erklären nicht, weshalb der eine einen Unfall überlebt und der andere stirbt, sie machen nicht einmal Gott für das Elend dieser Welt verantwortlich. Propheten und Apostel betonen aber den Spurwechsel, den Gottes Wort vorschlägt, die Einsicht in die Erkenntnis, dass Gott mich in meinem Alltag begleitet. Dass ich davon weiß, dass er die Dinge der Welt und meines Lebens in seiner Hand hält. Dass er mich auch erleben lässt, wie sich so manches Widersinnige auflöst und mir plötzlich sogar in einem neuen Zusammenhang zum Besten dient.

Der Spurwechsel bedeutet eine Umkehr des Denkens, ein Sehen der Welt mit den Augen Jesu. Dieser hat die Welt trotz ihrer Unzulänglichkeit mit Liebe betrachtet. Wer die Hoffnungslosigkeit und die Menschenverachtung hinter sich gelassen hat, wird trotz des Widersinns in der Gegenwart für sich Sinn finden.

Zum Bibelvers: Römer 8,28

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