Andacht 13.11.2024
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Bibel
Glauben

12. Nov. 2024 23:01Friedhelm Klingeberg

Andacht 13.11.2024

Gedanken zum Thema: Karriere

Alle meinten, ich sei befördert worden, und der eine oder andere fragte sogar, wie ich diesen vermeintlichen Karrieresprung bewerkstelligt hätte. Ich aber wusste gar nicht, wovon sie sprachen, denn als ich meine Lieblingsfirma verlassen musste, um dem „Ruf“ zu einer ungeliebten Aufgabe in einer aus meiner Sicht unerfreulichen Stadt zu folgen, war das der schwärzeste Tag meines bisherigen Lebens.

In einer schlaflosen Nacht flehte ich den Herrn an, meine Situation zu ändern. Liebe Kollegen hatten mir zu verstehen gegeben, dass meine neue Aufgabe auf viele Jahre angelegt sei. Mir blieb also tatsächlich nur die Hoffnung auf irgendeine Aktion des Allmächtigen. Wie lange würde ich aushalten müssen? In meiner Not schlug ich ihm einen Deal vor: „Herr, ich bin bereit, an diesem ungeliebten Platz ein bisschen auszuhalten – aber bitte nicht länger, als ich in meiner Lieblings­firma arbeiten durfte.“ Nach meiner Rechnung hätten das maximal vier Jahre sein dürfen – aber er hat seine eigenen Pläne und seinen eigenen Humor. Ganze 17 Jahre tat sich scheinbar nichts. Dann, völlig überraschend, geschah ein Wunder. Ich durfte selbst entscheiden, entweder eine neue Aufgabe zu übernehmen oder in meine geliebte alte Firma zurückzukehren. Ich brauchte nicht lange zu überlegen. Der Herr hatte mich nicht vergessen!

An den Deal, den ich ihm vorgeschlagen hatte, dachte ich selbst allerdings erst wieder in den letzten Tagen meines aktiven Dienstes. Zugegeben, ich glaubte nicht wirklich dran, denn es war ja nur meine verzweifelte Idee gewesen. Trotzdem rechnete ich in einer stillen Stunde mal nach, und das Ergebnis faszinierte und beschämte mich gleichermaßen. Tatsächlich durfte ich fast 19 Jahre in meiner Lieblingsfirma tätig sein, zwei Jahre länger, als ich an ungeliebter Stelle aushalten musste. In jener schlaflosen Nacht hatte ich wirklich „aus der Tiefe“ zu ihm gerufen, und er hat mich nicht nur gehört, sondern auch erhört.

Wenn du vielleicht gerade heute, ähnlich wie ich damals, auch eine schlaflose Nacht hinter dir hast, weil du kein Licht am Horizont deines Lebensweges zu erkennen vermagst, dann zögere nicht, zu ihm zu rufen und dein ganzes Elend vor ihm auszubreiten. Er kann auch heute noch Wunder tun, und er vergisst dich nicht!

Zum Bibelvers: Psalm 130,1–2

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