Andacht 18.05.2023
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Bibel
Glauben

17. Mai 2023 22:01Gerhard Mellert

Andacht 18.05.2023

Gedanken zum Thema: Christi Himmelfahrt

Heute feiern die Christen – 40 Tage nach Ostern – Christi Himmelfahrt. Was wäre eigentlich gewesen, wenn es Christi Himmelfahrt nicht gegeben hätte? Mit dieser zugegebenermaßen nicht ganz einfachen Frage kann man irritieren. Vielleicht wären die Jünger froh gewesen und wie früher mit Jesus umhergezogen. Sie wären aber nur weiter Jünger geblieben, hätten wie Kinder immer nur das gemacht, was Jesus ihnen gesagt hätte. Dann wäre Jesus vielleicht mit ihnen alt geworden und irgendwann doch noch auf ganz natürlichem Wege gestorben.

Oder war Jesus nach Ostern sowieso nur so etwas wie ein Geist und konnte nicht ewig auf der Erde bleiben? Diese Behauptung lässt sich mit der Bibel nicht belegen. Schließlich zeigte sich der auferstandene Jesus in menschlicher Gestalt. Er war von der Kreuzigung gezeichnet; er konnte essen und trinken, das Brot brechen, sich berühren lassen, die Schrift auslegen und mit den Seinen in vertrauter Weise reden. Es stimmt, er war auch anders, nicht mehr so ganz den Gesetzen von Zeit und Raum unterworfen, weil er eben nicht mehr sofort erkannt wurde. Doch schreibt Paulus später, dass über 500 Menschen Jesus als den Auferstandenen erlebt hatten und ihn bezeugten.

So stimmt es, dass Jesus sich durch seine Himmelfahrt zunächst von den Seinen entfernt hat, aber er hat gleichzeitig versprochen: „Ich gehe hin, um dort alles für euch vorzubereiten. Und wenn alles bereit ist, werde ich zurückkommen, um euch zu mir zu holen. Dann werdet auch ihr dort sein, wo ich bin.“ (Joh 14,2–3 Hfa) Im Englischen gibt es zwei Worte für Himmel: sky und heaven. Jesus ist in den heaven zu Gott aufgefahren und sitzt jetzt zur Rechten Gottes. Er hat fest versprochen wiederzukommen, um die Seinen zu sich zu holen. Mit dem Volk Israel warten wir auf einen neuen Himmel und eine neue Erde.

Für uns als Christen kommt der, den wir zu Himmelfahrt gehen lassen mussten, am Ende der Zeit wieder. Bis dahin treten wir – für uns und andere – dafür ein, dass Gottes Himmel schon längst offensteht, dass Gottes Reich bereits da ist, wenn wir uns davon berühren lassen..

Zum Bibeltext: Lukas 24,50–51

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