Andacht 18. Dezember 2025
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Bibel
Glauben

17. Dez. 2025 23:01Albert Przykopanski

Andacht 18. Dezember 2025

Gedanken zum Thema: Gottes Liebe

Familientreffen mit Oma, Opa, Onkel, Tanten und Kindern. Es gibt Kuchen und wie üblich werden Bilder gezeigt. Man isst, trinkt und redet miteinander. Als unsere Tochter knapp drei Jahre und unser Sohn noch kein Jahr alt war, warfen wir Lichtbilder von unseren Kindern auf die Leinwand. „Schau mal, das warst du, als du so alt warst wie dein Brüderchen jetzt.“

„Nein, das ist Tim, ich bin schon groß!“, antwortete sie empört. Recht hatte sie.

Ich frage mich, wie mag Jesus empfinden, wenn er unsere Art sieht, seinen Geburtstag zu feiern? Wenn ich mir überlege, meine Frau und meine Freunde hätten mir jedes Jahr zum Geburtstag meine Babybilder vor die Nase gehalten und dazu eine Szene mit mir in Windeln dargestellt, hätte ich zu jeder weiteren Geburtstagsfeier entschieden „Nein, danke!“ gesagt.

Aber zu Weihnachten singen wir „Ich steh an deiner Krippen hier“, „Alle Jahre wieder kommt das Christuskind“, „Das Röselein so kleine liegt in Marien Schoß“, „Euch ist ein Kindlein heut geborn“, dazu kommen noch die Krippenspiele.

Ob hier die folgenden Worte des Propheten Amos greifen? „Ich hasse und verachte eure Feste […] Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören!“ (Am 5,21.23). Denen ist wohl damals das Feiern aus dem Ruder gelaufen – und uns heute? Ich mag die Weihnachtszeit, aber bitte nicht „das Kindelein fein und süß“. Statt in den Kinderschuhen stecken zu bleiben, wäre es schöner, wir würden über das sprechen, was wir seit seinem letzten Geburtstag mit ihm erlebt haben. Erzählen wir doch von unseren Erfahrungen mit ihm, von seiner Führung, von seinem Trost, von seiner Gegenwart und von seinen Zuwendungen im vergangenen Jahr.

Die Geburt Jesu ist der Start des größten Liebesbeweises Gottes für uns Menschen. Wer hier an der Krippe stehen bleibt, verpasst das Wort Jesu auf Golgatha: „Es ist vollbracht.“ Sein irdisches Leben hatte ein Ziel: uns Menschen Gottes Liebe zu zeigen. Nun darf es persönlich werden: Erzähle von seiner Liebe, wann und wie sie dir begegnet ist, und „vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“. Außerdem dürfen an einem Geburtstag die Wünsche und Pläne für die kommende Zeit nicht fehlen.

Wenn wir Weihnachten in diesem Sinne feiern, denke ich, werden wir seiner Geburtstagfeier gerecht.

Zum Bibelvers: Lukas 2,52

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