19. Mai 2024 22:01Beate Strobel
Andacht 20.05.2024
Gedanken zum Thema: Perspektive
John Keating heißt der Englischlehrer eines britischen Elite-Internats, der in dem Film Der Club der toten Dichter seine Schüler dazu ermutigt, die Welt aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen. In einer ersten Übung fordert er seine Schüler auf, sich auf das Lehrerpult zu stellen. Erst mit skeptischen Blicken, doch dann neugierig folgen sie seiner Aufforderung.
Diese Filmszene hat sich mir sehr eingeprägt, weil ich glaube, dass ein Perspektivenwechsel für ein gelungenes Miteinander in Staat und Kirche, in der Familie und im Berufsleben unerlässlich ist. Damit das gelingt, sollte man sich zurücknehmen und zuhören können. So können meine persönliche Meinung und die meines Gegenübers eine neue Sichtweise bilden. Mich ermuntert die Filmszene dazu, meine jahrealte Weltsicht regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen und diesen Perspektivenwechsel immer wieder neu zu üben. Wenn ich beispielsweise die „Brille“ der Kinder oder meines Partners aufsetze, kann dies hier und da ein kleines Wunder bewirken.
Die Jünger gewinnen in den Jahren mit Jesus, in denen sie durch eine Lebensschule gehen, auch ganz neue Lebensperspektiven. Dazu gehört beispielsweise ein mitfühlender, wertschätzender Umgang. Nicht zu vergessen das Einüben des Gebets und Gottvertrauens. Immer wieder stellt Jesus das Verständnis der Jünger auf den Kopf. Die Kreuzigung versetzt die Jünger in Schockstarre. Wie geht es jetzt weiter? Es folgt Jesu Auferstehung. 40 Tage lang ist Jesus wieder mit seinen Jüngern zusammen. Und schließlich fährt er in den Himmel auf. Die Jünger sind erschüttert. Am liebsten hätten sie Jesus festgehalten. Er aber mutet ihnen diesen himmlischen Perspektivenwechsel zu. Nicht zum Himmel, sondern auf die Erde sollen sie schauen. Sie sollen alle Menschen zum Glauben führen und Gutes tun. Und damit das funktioniert, sendet Jesus ihnen den Heiligen Geist als Beistand. Die Botschaft dieser neuen Perspektive zwischen Himmel und Erde übersteigt heute wie damals unsere Vorstellungskraft. Aber im Umgang mit meiner eigenen Begrenztheit schenkt diese andere Jesusperspektive Zuversicht und Hoffnung – über meinen bisherigen Tellerrand hinaus.
Zum Bibelvers: Apostelgeschichte 1,9
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Perspektive
John Keating heißt der Englischlehrer eines britischen Elite-Internats, der in dem Film Der Club der toten Dichter seine Schüler dazu ermutigt, die Welt aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen. In einer ersten Übung fordert er seine Schüler auf, sich auf das Lehrerpult zu stellen. Erst mit skeptischen Blicken, doch dann neugierig folgen sie seiner Aufforderung.
Diese Filmszene hat sich mir sehr eingeprägt, weil ich glaube, dass ein Perspektivenwechsel für ein gelungenes Miteinander in Staat und Kirche, in der Familie und im Berufsleben unerlässlich ist. Damit das gelingt, sollte man sich zurücknehmen und zuhören können. So können meine persönliche Meinung und die meines Gegenübers eine neue Sichtweise bilden. Mich ermuntert die Filmszene dazu, meine jahrealte Weltsicht regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen und diesen Perspektivenwechsel immer wieder neu zu üben. Wenn ich beispielsweise die „Brille“ der Kinder oder meines Partners aufsetze, kann dies hier und da ein kleines Wunder bewirken.
Die Jünger gewinnen in den Jahren mit Jesus, in denen sie durch eine Lebensschule gehen, auch ganz neue Lebensperspektiven. Dazu gehört beispielsweise ein mitfühlender, wertschätzender Umgang. Nicht zu vergessen das Einüben des Gebets und Gottvertrauens. Immer wieder stellt Jesus das Verständnis der Jünger auf den Kopf. Die Kreuzigung versetzt die Jünger in Schockstarre. Wie geht es jetzt weiter? Es folgt Jesu Auferstehung. 40 Tage lang ist Jesus wieder mit seinen Jüngern zusammen. Und schließlich fährt er in den Himmel auf. Die Jünger sind erschüttert. Am liebsten hätten sie Jesus festgehalten. Er aber mutet ihnen diesen himmlischen Perspektivenwechsel zu. Nicht zum Himmel, sondern auf die Erde sollen sie schauen. Sie sollen alle Menschen zum Glauben führen und Gutes tun. Und damit das funktioniert, sendet Jesus ihnen den Heiligen Geist als Beistand. Die Botschaft dieser neuen Perspektive zwischen Himmel und Erde übersteigt heute wie damals unsere Vorstellungskraft. Aber im Umgang mit meiner eigenen Begrenztheit schenkt diese andere Jesusperspektive Zuversicht und Hoffnung – über meinen bisherigen Tellerrand hinaus.
Zum Bibelvers: Apostelgeschichte 1,9
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