Andacht 21.06.2024
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Bibel
Glauben

20. Juni 2024 22:01Jürgen Schammer

Andacht 21.06.2024

Gedanken zum Thema: Abschiedsrede

Das 12. Kapitel im 1. Buch Samuel ist in einigen Bibelübersetzungen mit „Samuels Abschiedsrede“ überschrieben. Doch er steht hier in Gilgal nicht vor dem Volk Israel, um frustriert abzudanken, sondern um feierlich das Königtum Sauls zu bestätigen. Eine Frustreaktion hätte man durchaus nachvollziehen können, verlor er doch durch ein Volksbegehren sein Richteramt. Das steckt man nicht so leicht weg, zumal er sich nach 20 Jahren Dienstzeit nichts vorzuwerfen hat – außer, dass sich seine beiden Söhne durch korruptes Verhalten selbst disqualifizierten und damit ihrem Vater Schande bereiteten. Danach wollten die Ältesten Israels unbedingt auch einen König wie alle anderen Völker ringsumher. Samuel war strikt dagegen, doch Gott tröstete ihn: „Sie haben nicht dich, sondern mich verworfen […] So gehorche nun ihrer Stimme“ (1 Sam 8,7.9). Das bedeutet doch: Samuel, nimm das Ganze nicht zu persönlich und lass es gut sein. Ab jetzt wird ein neues Kapitel Geschichte geschrieben. Sei gespannt darauf, was künftig geschieht, und bleibe allen Entwicklungen positiv zugewandt!

Deshalb hält Samuel in Gilgal keine Wutrede. Vielmehr versichert er dem Volk weiterhin seine Anteilnahme und treue Fürbitte. War das nicht ein Sieg vergebender Liebe über all den erlebten Kummer in der Vergangenheit? Sein Beispiel will auch uns Ansporn sein, mit Zurückweisungen und Enttäuschungen im Sinne Gottes umzugehen. Der Apostel Petrus hat dafür eine hilfreiche Empfehlung: „Seid voller Mitgefühl, liebt einander als Glaubensgeschwister, geht barmherzig und zuvorkommend miteinander um! Vergeltet Böses nicht mit Bösem und Beschimpfungen nicht mit Beschimpfungen! Im Gegenteil: Segnet! Denn dazu hat Gott euch berufen“ (1 Ptr 3,8–9 NGÜ).

Zum Bibelvers: 1. Samuel 12,19–20 und 23

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