27. Okt. 2024 23:01Günter Schlicke
Andacht 28.10.2024
Gedanken zum Thema: Hilfe
Seit der Geburt sind wir auf die Hilfe von anderen angewiesen. Wir erleben in der Familie, in der Schulklasse und im Beruf, dass keiner nur für sich selbst leben kann. Das wird uns in Krisensituationen oder beim Erreichen gemeinsamer Ziele deutlich bewusst. Im familiären Bereich kommt es zwischen Jung und Alt immer wieder zu Konflikten über die Werte und Ziele im Leben. Und auch im intensiven Kontakt mit unseren Mitmenschen sind wir mit anderen Vorstellungen und Überzeugungen konfrontiert. Wir müssen lernen, Rücksicht und Verständnis füreinander aufzubringen, um Entfremdung und Unfrieden zu vermeiden.
Unter den Christen in Rom war ein heftiger Streit darüber entbrannt, ob das Fleisch, das den Götzen geweiht war, verzehrt werden dürfe. Die Schwachen im Glauben mit noch wenig Erfahrung ängstigten sich, durch dieses Fleisch unter die Gewalt dämonischer Mächte zu gelangen. Die Starken verneinten das, weil sie Götzen als tote Figuren verstanden. Das führte zu einer Spaltung der Christengemeinde, in der sich Starke und Schwache verachteten und verurteilten.
Paulus ermahnte die Starken, nicht mit ihrer Erkenntnis zu prahlen, über Meinungen zu streiten und durch ihr Verhalten zu provozieren, sondern auf die Schwachen Rücksicht zu nehmen. Beide Seiten aber forderte er auf, so zu leben, „dass niemand seinem Bruder einen Anstoß oder Ärgernis bereite“ (Röm 14,13), da es nicht um den Genuss von reinen und unreinen Tieren nach 3. Mose 11 ging.
Wie viele Meinungsverschiedenheiten haben Familien, Freunde, Kollegen und Christen entfremdet und entzweit, weil jeder seine Ansicht verbissen verteidigte. Dabei kommt bei Christen noch erschwerend hinzu, dass häufig gleichzeitig an der Aufrichtigkeit des Glaubens gezweifelt wird.
In seinem Lied „Gut, dass wir einander haben“ besingt Manfred Siebald diese Thematik; der dritte Vers endet mit den Worten: „Jeder lebt von allen andern; jeder macht die andern satt.“
„Wir gehören dem Herrn im Leben und im Tod“, sagt unser Ausgangstext, und wir brauchen alle einander. Denken wir daran, wenn wir uns wieder einmal über die Jungen empören oder die Alten als verstaubt abtun.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Hilfe
Seit der Geburt sind wir auf die Hilfe von anderen angewiesen. Wir erleben in der Familie, in der Schulklasse und im Beruf, dass keiner nur für sich selbst leben kann. Das wird uns in Krisensituationen oder beim Erreichen gemeinsamer Ziele deutlich bewusst. Im familiären Bereich kommt es zwischen Jung und Alt immer wieder zu Konflikten über die Werte und Ziele im Leben. Und auch im intensiven Kontakt mit unseren Mitmenschen sind wir mit anderen Vorstellungen und Überzeugungen konfrontiert. Wir müssen lernen, Rücksicht und Verständnis füreinander aufzubringen, um Entfremdung und Unfrieden zu vermeiden.
Unter den Christen in Rom war ein heftiger Streit darüber entbrannt, ob das Fleisch, das den Götzen geweiht war, verzehrt werden dürfe. Die Schwachen im Glauben mit noch wenig Erfahrung ängstigten sich, durch dieses Fleisch unter die Gewalt dämonischer Mächte zu gelangen. Die Starken verneinten das, weil sie Götzen als tote Figuren verstanden. Das führte zu einer Spaltung der Christengemeinde, in der sich Starke und Schwache verachteten und verurteilten.
Paulus ermahnte die Starken, nicht mit ihrer Erkenntnis zu prahlen, über Meinungen zu streiten und durch ihr Verhalten zu provozieren, sondern auf die Schwachen Rücksicht zu nehmen. Beide Seiten aber forderte er auf, so zu leben, „dass niemand seinem Bruder einen Anstoß oder Ärgernis bereite“ (Röm 14,13), da es nicht um den Genuss von reinen und unreinen Tieren nach 3. Mose 11 ging.
Wie viele Meinungsverschiedenheiten haben Familien, Freunde, Kollegen und Christen entfremdet und entzweit, weil jeder seine Ansicht verbissen verteidigte. Dabei kommt bei Christen noch erschwerend hinzu, dass häufig gleichzeitig an der Aufrichtigkeit des Glaubens gezweifelt wird.
In seinem Lied „Gut, dass wir einander haben“ besingt Manfred Siebald diese Thematik; der dritte Vers endet mit den Worten: „Jeder lebt von allen andern; jeder macht die andern satt.“
„Wir gehören dem Herrn im Leben und im Tod“, sagt unser Ausgangstext, und wir brauchen alle einander. Denken wir daran, wenn wir uns wieder einmal über die Jungen empören oder die Alten als verstaubt abtun.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)