30 Jahre „Suppenkirche“ Berlin-Zehlendorf
Christina Alf (links) und Beatrice Minck vom ehrenamtlichen Helferteam der Zehlendorfer Suppenküche.
© Foto: AWW/Horst Lasarzewski
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Jun 17, 2024, 7:53 AMAPDZehlendorf

30 Jahre „Suppenkirche“ Berlin-Zehlendorf

Seit drei Jahrzehnten gibt es von November bis März jeden Dienstag und Donnerstag einen Mittagstisch für Bedürftige im Haus der adventistischen Kirchengemeinde (Adventgemeinde) in Berlin-Zehlendorf. An beiden Tagen kommen jeweils rund 25 Menschen.

Das berichtete Horst Lasarzewski von der Adventgemeinde gegenüber der Steglitzer Online-Zeitung „Stadtrandnachrichten“ laut einer Mitteilung des Advent-Wohlfahrtswerks e.V. Die meisten kämen, weil das Bürgergeld nicht zum Leben reiche.

Den Impuls für die Gründung der „Aktion Warmes Essen“ vor 30 Jahren gaben Gespräche zwischen Mitgliedern der Adventgemeinde und der Paulus-Kirchengemeinde sowie mit Vertretern des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf. Von dort kommt bis heute finanzielle Unterstützung. Dank dieses Kooperationsprojekts stehe bedürftigen Menschen in Zehlendorf-Mitte seitdem werktäglich eine warme Mahlzeit zur Verfügung. Das Essen komme von der Küche des Johannesstiftes Spandau, manchmal ergänzt durch Lebensmittel von Lebensmittelrettern. Träger der Suppenküche Zehlendorf ist das Advent-Wohlfahrtswerk Berlin-Brandenburg. Derzeit betreuten zwölf ehrenamtliche Helferinnen und Helfer den Mittagstisch – aufgeteilt in sechs Teams. Das Essen werde stets mit Andacht und Gebet begonnen.

„Wenn es darauf ankommt, halten die Leute zusammen“, antwortete Horst Lasarzewski auf die Frage, was ihm in seiner Arbeit mit den finanziell armen Menschen im Gedächtnis geblieben ist. Es gebe eine große Wertschätzung und Dankbarkeit der Besucher für dieses Angebot. Für die Gäste sei die Suppenküche auch ein regelmäßiger Treff, um Tipps auszutauschen und sich gegenseitig zu helfen.

Auf der Jubiläumsfeier anlässlich des 30. Geburtstags der Suppenküche sprach der stellvertretende Vorsitzende des AWW Berlin-Brandenburg e.V., Marc-Gunnar Dillner, ein Grußwort, bei dem er die Suppenküche versehentlich „Suppenkirche“ nannte. Bezirksstadtrat Tim Richter griff das auf und wies darauf hin, dass die Suppenküche viel mehr als eine Essensausgabe sei, sondern gleichzeitig ein Ort, an dem Annahme, Wertschätzung und Lebenshilfe erlebbar werde. Da dieser Bedarf wahrscheinlich auch in Zukunft bestehen werde, drückte er seine Hoffnung auf „weitere 30 Jahre Suppenküche Berlin-Zehlendorf“ aus.

Nach dem Festakt nahmen die über sechzig Geburtstagsgäste an einer reich gedeckten Kaffeetafel Platz. Das AWW dankte sowohl den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihren jahrelangen Einsatz im Dienst an den Menschen als auch den Spendern und sonstigen Unterstützern. Das ehrenamtliche Engagement für die Suppenküche werde auch künftig dringend benötigt, heißt es in der Mitteilung des AWW.

Advent-Wohlfahrtswerk e. V.

Das Advent-Wohlfahrtswerk wurde als Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten 1897 in Hamburg gegründet. Es ist in Deutschland Träger von Kindertagesstätten, einer Heilpädagogischen Tagesstätte, einer Einrichtung für Suchtberatung und Suchtbehandlung sowie einem Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen. Darüber hinaus ist das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. Hauptgesellschafter etlicher gemeinnütziger Gesellschaften, zu denen Seniorenheime, Hospize, eine Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung und eine Schule gehören. Zudem trägt das AWW zahlreiche ehrenamtlich geführte Projekte der Flüchtlings- und Integrationshilfe. Auch Selbsthilfegruppen für abhängigkeitskranke Menschen befinden sich in Trägerschaft des adventistischen Sozialwerks. Informationen: www.aww.info

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