12. Jan. 2010 13:23APDWien/Kuala Lumpur
"Allah"-Verbot für Nicht-Muslime ist inakzeptabel
Wien/Kuala Lumpur, 12.01.2010/APD Scharfe Kritik an der malaysischen Regierung wegen deren Haltung im aktuellen "Allah"-Streit hat die österreichische "Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände" (AKV) geübt. Ein "Allah"-Verbot sei "inakzeptabel". Nach Angaben von Kathpress sagte dazu AKV-Präsident Josef Zemanek wörtlich: "Keine Religion darf anderen Religionen die Verwendung des Wortes 'Gott' als Gattungsbezeichnung verbieten".
In Malaysia ist der Gebrauch des Wortes "Allah" nur im islamischen Kontext erlaubt, Nicht-Muslimen sei die Verwendung des Wortes verboten. Der verbale Monopolanspruch sei zu einem Symbol für den religiösen Zwang in Malaysia geworden, wo der Islam Staatsreligion ist, obwohl nur die Hälfte der Bewohner Muslime sind.
In der vergangenen Woche hatte ein Gericht in Kuala Lumpur geurteilt, das Verbot verstoße gegen die malaysische Verfassung.
Konservative islamische Politiker der Regierungspartei "Umno" sowie islamistische Organisationen sehen in dem Urteil einen Angriff gegen die politische und gesellschaftliche Dominanz der muslimischen ethnischen Malaien. Die Regierung hat inzwischen Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Als Gattungsbegriff sei die Bezeichnung "Gott" allgemeines Kulturgut aller Völker, betonte Zemanek. Es wäre daher eine Anmaßung und mit den Menschenrechten keinesfalls vereinbar, die Verwendung dieses Gattungsbegriffes Nichtmuslimen verbieten zu wollen. Es wäre auch kaum mit dem historisch erwiesenen Respekt des Propheten vor anderen, vor allem den "Buch"-Religionen zu vereinbaren, so Zemanek.
Es müsse daher allen Angehörigen welcher Religionsgemeinschaft auch immer, freistehen, die Gattungsbezeichung "Allah" zu verwenden, wenn er sich der arabischen Sprache bedient, wo und wann auch immer, hob der AKV-Präsident hervor.
Das jüngste Gerichtsurteil zur Verwendung des Wortes "Allah" hat in Malaysia die Spannungen zwischen Christen und Muslimen verschärft. Innerhalb von vier Tagen wurden neun Anschläge auf christliche Gotteshäuser verübt.
Rund 60 Prozent der 28 Millionen Malaysier sind sunnitische Muslime, neun Prozent chinesisch- und indischstämmige Christen.
_____________________________________________________________________________
Der Text kann kostenlos genutzt werden. Veröffentlichung nur mit Quellenangabe "APD" gestattet!
Wien/Kuala Lumpur, 12.01.2010/APD Scharfe Kritik an der malaysischen Regierung wegen deren Haltung im aktuellen "Allah"-Streit hat die österreichische "Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände" (AKV) geübt. Ein "Allah"-Verbot sei "inakzeptabel". Nach Angaben von Kathpress sagte dazu AKV-Präsident Josef Zemanek wörtlich: "Keine Religion darf anderen Religionen die Verwendung des Wortes 'Gott' als Gattungsbezeichnung verbieten".
In Malaysia ist der Gebrauch des Wortes "Allah" nur im islamischen Kontext erlaubt, Nicht-Muslimen sei die Verwendung des Wortes verboten. Der verbale Monopolanspruch sei zu einem Symbol für den religiösen Zwang in Malaysia geworden, wo der Islam Staatsreligion ist, obwohl nur die Hälfte der Bewohner Muslime sind.
In der vergangenen Woche hatte ein Gericht in Kuala Lumpur geurteilt, das Verbot verstoße gegen die malaysische Verfassung.
Konservative islamische Politiker der Regierungspartei "Umno" sowie islamistische Organisationen sehen in dem Urteil einen Angriff gegen die politische und gesellschaftliche Dominanz der muslimischen ethnischen Malaien. Die Regierung hat inzwischen Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Als Gattungsbegriff sei die Bezeichnung "Gott" allgemeines Kulturgut aller Völker, betonte Zemanek. Es wäre daher eine Anmaßung und mit den Menschenrechten keinesfalls vereinbar, die Verwendung dieses Gattungsbegriffes Nichtmuslimen verbieten zu wollen. Es wäre auch kaum mit dem historisch erwiesenen Respekt des Propheten vor anderen, vor allem den "Buch"-Religionen zu vereinbaren, so Zemanek.
Es müsse daher allen Angehörigen welcher Religionsgemeinschaft auch immer, freistehen, die Gattungsbezeichung "Allah" zu verwenden, wenn er sich der arabischen Sprache bedient, wo und wann auch immer, hob der AKV-Präsident hervor.
Das jüngste Gerichtsurteil zur Verwendung des Wortes "Allah" hat in Malaysia die Spannungen zwischen Christen und Muslimen verschärft. Innerhalb von vier Tagen wurden neun Anschläge auf christliche Gotteshäuser verübt.
Rund 60 Prozent der 28 Millionen Malaysier sind sunnitische Muslime, neun Prozent chinesisch- und indischstämmige Christen.
_____________________________________________________________________________
Der Text kann kostenlos genutzt werden. Veröffentlichung nur mit Quellenangabe "APD" gestattet!