Andacht 01.04.2023
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Bibel
Glauben

Mar 31, 2023, 10:01 PMRoland E. Fischer

Andacht 01.04.2023

Sie ist schon eine besondere und merkwürdige Begebenheit, diese Heilungsgeschichte des Naaman. Aus seiner Perspektive sieht sie etwa so aus: Er ist schwer an Lepra erkrankt und sucht Hilfe. Da rät ihm die israelitische Sklavin seiner Frau: Geh zum Propheten nach Samaria in Israel. So macht er sich auf eine lange, beschwerliche Reise und kommt zum König in Samaria. Doch der kann ihn nicht gesund machen. Das löst Unverständnis und Ärger aus, der israelitische König empfindet das als eine Provokation. Schließlich kommt er zum Haus des Propheten Elisa, doch er wird weder geheilt noch persönlich empfangen. Der Diener des Propheten schickt ihn weiter zum Jordan. Naaman will nicht mehr, was soll er im schmutzigen Jordan? Gibt es hier nur Sackgassen und Misserfolge? Seine eigenen Diener überreden ihn und schließlich lässt er sich darauf ein. Er taucht im Jordan siebenmal unter – und wird gesund! Eine Geschichte mit Happy End zwar, doch zuvor mit Irrwegen, Sackgassen und Unzulänglichkeiten. Eine menschliche Geschichte eben, Gott kommt als Handelnder überhaupt nicht vor. Das ist aber nicht die ganze Geschichte des Naaman, es gibt noch eine andere Perspektive. Der Autor benutzt ein Stilmittel, das diese Perspektive verdeutlicht. Der erste und letzte Vers bilden den Rahmen und geben die Deutung: „Durch ihn gab der HERR den Aramäern Sieg“ (V. 1), und am Ende bekennt Naaman: „Siehe, nun weiß ich, dass kein Gott ist in allen Landen außer in Israel.“ (V. 15) Von Anfang bis Ende der Geschichte war Gott da; Naaman hatte es vorher nicht gewusst und erst am Ende gemerkt. Doch Gott hatte geführt, gehandelt und eingegriffen: Die Eigenmächtigkeiten Naamans – Gott hat sie korrigiert. Seine Umwege – Gott hat ihn begleitet. In Sackgassen – Gott hat den Ausweg gezeigt. Begegnungen mit Menschen – sie waren keine Zufälle, sondern Fügungen. Ratschläge von Menschen – sie waren die Stimme Gottes. Der Blickwinkel des Glaubens kann eine andere, bessere Perspektive auch für unser Leben sein. Die wünsche ich uns auch heute.

Zum Bibelvers: 2. Könige 5,1

© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de))

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