8. Sep. 2024 22:01Gerhard Mellert
Andacht 09.09.2024
Streit in der Urgemeinde? Streit in einer christlichen Gemeinde? Darf es so etwas überhaupt geben? Manche sind der Meinung, nein, denn Konflikte müsse man um des lieben Friedens willen vermeiden. Doch in den Briefen des Neuen Testaments liest es sich anders. Dort gibt es viele Hinweise auf lautstarke und handfeste Auseinandersetzungen, die innerhalb der Gemeinde geführt wurden.
Lukas, der die Apostelgeschichte schrieb, musste sich den Vorwurf gefallen lassen, ein Idealbild der ersten Christen zu zeigen. Er lässt teilweise ein Bild entstehen, das die frühen Christen bei der Ausbreitung des Evangeliums von Erfolg zu Erfolg schreitend zeigt. Ganz so harmonisch war es längst nicht immer. Doch er spricht auch Schwierigkeiten an, wie der Streit von Paulus und Barnabas zeigt, aus dem der Eingangstext stammt. Barnabas wollte Johannes Markus mit auf die Reise nehmen, Paulus hielt ihn für unzuverlässig und war dagegen. Am Ende gingen beide unterschiedliche Wege.
Wenn wir in das Neue Testament hineinsehen, finden wir drei verschiedene Konfliktherde, an denen sich Streit entzündet hat. Folgende drei Bereiche des Gemeindelebens waren dort und sind wohl zu allen Zeiten besonders gefährdet: Glaubenslehre, Lebensführung und die Gemeindeordnung. Paulus berichtet, dass die Gemeinden nicht nur von außen bedroht wurden, sondern dass es auch innerhalb der Gemeinde Probleme und Streit gab.
Wenn in unserer Gemeinde Probleme entstehen, haben wir ein Regelwerk, das Orientierung gibt und Lösungen aufzeigen kann. Doch eine Gemeinde wird nicht dadurch heil, dass sie geordnet wird, sondern nur eine Gemeinde, die das Heil erfahren hat, wird sich richtig ordnen. Entscheidend für die Führung der Gemeinde ist, offen zu sein für den Heiligen Geist und sein Wirken.
Es lässt sich nicht vermeiden, dass es auch in der Gemeinde zu Streit und Schwierigkeiten kommt, denn auch Christen sind und bleiben Menschen. Aber Streit sollte nie endgültig entzweien, sondern die Möglichkeit enthalten, Brücken zu bauen, die das Vertrauen wieder herstellen.
Zum Bibelvers: Apostelgeschichte 15,39–40
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Streit in der Urgemeinde? Streit in einer christlichen Gemeinde? Darf es so etwas überhaupt geben? Manche sind der Meinung, nein, denn Konflikte müsse man um des lieben Friedens willen vermeiden. Doch in den Briefen des Neuen Testaments liest es sich anders. Dort gibt es viele Hinweise auf lautstarke und handfeste Auseinandersetzungen, die innerhalb der Gemeinde geführt wurden.
Lukas, der die Apostelgeschichte schrieb, musste sich den Vorwurf gefallen lassen, ein Idealbild der ersten Christen zu zeigen. Er lässt teilweise ein Bild entstehen, das die frühen Christen bei der Ausbreitung des Evangeliums von Erfolg zu Erfolg schreitend zeigt. Ganz so harmonisch war es längst nicht immer. Doch er spricht auch Schwierigkeiten an, wie der Streit von Paulus und Barnabas zeigt, aus dem der Eingangstext stammt. Barnabas wollte Johannes Markus mit auf die Reise nehmen, Paulus hielt ihn für unzuverlässig und war dagegen. Am Ende gingen beide unterschiedliche Wege.
Wenn wir in das Neue Testament hineinsehen, finden wir drei verschiedene Konfliktherde, an denen sich Streit entzündet hat. Folgende drei Bereiche des Gemeindelebens waren dort und sind wohl zu allen Zeiten besonders gefährdet: Glaubenslehre, Lebensführung und die Gemeindeordnung. Paulus berichtet, dass die Gemeinden nicht nur von außen bedroht wurden, sondern dass es auch innerhalb der Gemeinde Probleme und Streit gab.
Wenn in unserer Gemeinde Probleme entstehen, haben wir ein Regelwerk, das Orientierung gibt und Lösungen aufzeigen kann. Doch eine Gemeinde wird nicht dadurch heil, dass sie geordnet wird, sondern nur eine Gemeinde, die das Heil erfahren hat, wird sich richtig ordnen. Entscheidend für die Führung der Gemeinde ist, offen zu sein für den Heiligen Geist und sein Wirken.
Es lässt sich nicht vermeiden, dass es auch in der Gemeinde zu Streit und Schwierigkeiten kommt, denn auch Christen sind und bleiben Menschen. Aber Streit sollte nie endgültig entzweien, sondern die Möglichkeit enthalten, Brücken zu bauen, die das Vertrauen wieder herstellen.
Zum Bibelvers: Apostelgeschichte 15,39–40
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