Andacht 18.09.2023
Bildnachweis: Patou Ricard, Pixabay
Bibel
Glauben

Sep 17, 2023, 10:01 PMKlaus Kästner

Andacht 18.09.2023

Hast du in der vergangenen Nacht gut geträumt? Du weißt es nicht mehr? Nun, das geht mir fast immer so. Ganz selten nur gelingt es mir am Morgen, mich wenigstens schemenhaft an die nächtlichen Bilder zu erinnern. „Träume sind Schäume“ – ja, in 99 Prozent aller Fälle trifft das wohl zu. Trotzdem hat dieser „Schaum“ immer wieder auch ernsthafte Forscher fasziniert.

Ich möchte auf ein biblisches Beispiel aufmerksam machen, das diesem Thema einen neuen Aspekt hinzufügt. Die Geschichte befindet sich im alttestamentlichen Buch Daniel. Der Träumende ist einer der mächtigsten Herrscher des Altertums: Nebukadnezar, König des babylonischen Reiches. Eines Morgens wacht er auf – und der Film, den er schlafend sah, verfolgt und beunruhigt ihn noch am hellen Tag.

Die Experten des Königs haben keine Erklärung – außer Daniel, der prophetisch begabte jüdische Mann, der als Kriegsgefangener nach Babylon gekommen war. Ihm ist klar, dass der himmlische Herrscher dem irdischen Machthaber im Traum eine Botschaft übermittelt hat, die er lieber verschweigen würde. Doch Nebukadnezar verlangt eine Erklärung. Und Daniel weiß, dass er Gottes Eingreifen nicht verhindern kann. So redet er: „Der Baum, das bist du, König, denn du bist groß und stark geworden. […] Dann hat der König einen Wächterengel gesehen, einen Heiligen, der vom Himmel herabstieg und sagte: ‚Haut den Baum um und zerstört ihn! Den Stumpf mit seinen Wurzeln aber lasst in der Erde.‘“ (V. 19–20 BB)

Was Daniel ankündigen musste, traf zwölf Monate später ein, als der König sich wieder zu maßlosem, stolzem Eigenlob hinreißen ließ. Nebukadnezar versank für einige Zeit in geistige Umnachtung. Er sollte begreifen, dass menschliche Macht keine Allmacht sein kann, sondern jeder sich vor dem Höchsten zu verantworten hat. Wir können sicher und froh sein: Gott sorgt auch heute noch dafür, dass solche Bäume nicht in den Himmel wachsen. Und das ist gut so.

Zum Bibelvers: Daniel 4,7–8

© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)

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