20. Jan. 2025 23:01Stephanie Kelm
Andacht 21. Januar 2025
Ich ärgere mich. Eigentlich wollte ich heute Morgen Sport machen, stattdessen bin ich in meiner Nachrichten-App hängen geblieben. Und jetzt kleben Putin, Lauterbach und Bohlen in meinem Kopf, genau da, wo ich gern Platz hätte für andere Gedanken. Zum Beispiel die an Gott.
Was hätte Gott mir heute Morgen gern gesagt? Ich muss zugeben, meine stille Zeit war vor allem mit meinem Gedankenmüll gefüllt. Ich weiß nicht, ob ich Gott überhaupt gehört habe. Gefühlt hat er schweigsam mit mir ein bisschen von dem Müll sortiert, damit ich etwas aufgeräumter in den Tag starte.
Ich spüre keinen Vorwurf von Gott. Er hätte mir eine Riesenszene machen und sagen können: „Kannst du nicht einmal …“, „Du weißt doch …“, „Warum muss ich immer deinen Müll …“ Nein, Gott war einfach da und hat mit mir sortiert. Und vielleicht hat er auch gespürt, dass ich gerade so voll bin, dass sogar jedes Wort von ihm zu viel ist.
Wenn ich Gott wäre, hätte es heute Morgen eine Szene gegeben. Aber Gott ist anders. Manchmal frage ich mich, wieso. Wie kommt er auf die Idee, ich würde es lernen? Ja, manchmal kriege ich es hin, aber wie oft nicht. Morgen ist der Lerneffekt vielleicht da, aber spätestens nächste Woche gibt es die Wiederholung. Das weiß er besser als ich! Und er wird sich auch dann wieder mit mir zusammensetzen.
Das Zitat heute in den Losungen stammte aus einer Liedstrophe: „Mein Erbarmer lässt mich nicht; das ist meine Zuversicht“ (Karl Bernhard Garve). Es klingt altbacken, aber irgendwie passt es. Gott lässt mich nicht. Er lässt mich nicht sitzen. Er lässt mich nicht allein mit meinem Müll. Der Erbarmer fasst ihn an, macht sich schmutzig, hilft mir bei der Beseitigung.
Jesus ist gestorben – nicht nur für Mord und Totschlag, auch für meinen Müll, der ihm viel zu oft den Platz wegnimmt. Dass ich darüber traurig bin, es bedaure, dafür kann Gott sich nichts kaufen. Er hat nichts davon.
An Tagen, an denen mir das Gute gelingt, meine ich manchmal, ich hätte es geschafft und verstanden. Ich sehe Gott lächeln. Wir wissen es beide besser. Und es ist, wie es ist. „Gnädig und barmherzig ist der HERR, geduldig und von großer Güte.“ Am Ende kommt es genau darauf an. Gott sei Dank!
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Ich ärgere mich. Eigentlich wollte ich heute Morgen Sport machen, stattdessen bin ich in meiner Nachrichten-App hängen geblieben. Und jetzt kleben Putin, Lauterbach und Bohlen in meinem Kopf, genau da, wo ich gern Platz hätte für andere Gedanken. Zum Beispiel die an Gott.
Was hätte Gott mir heute Morgen gern gesagt? Ich muss zugeben, meine stille Zeit war vor allem mit meinem Gedankenmüll gefüllt. Ich weiß nicht, ob ich Gott überhaupt gehört habe. Gefühlt hat er schweigsam mit mir ein bisschen von dem Müll sortiert, damit ich etwas aufgeräumter in den Tag starte.
Ich spüre keinen Vorwurf von Gott. Er hätte mir eine Riesenszene machen und sagen können: „Kannst du nicht einmal …“, „Du weißt doch …“, „Warum muss ich immer deinen Müll …“ Nein, Gott war einfach da und hat mit mir sortiert. Und vielleicht hat er auch gespürt, dass ich gerade so voll bin, dass sogar jedes Wort von ihm zu viel ist.
Wenn ich Gott wäre, hätte es heute Morgen eine Szene gegeben. Aber Gott ist anders. Manchmal frage ich mich, wieso. Wie kommt er auf die Idee, ich würde es lernen? Ja, manchmal kriege ich es hin, aber wie oft nicht. Morgen ist der Lerneffekt vielleicht da, aber spätestens nächste Woche gibt es die Wiederholung. Das weiß er besser als ich! Und er wird sich auch dann wieder mit mir zusammensetzen.
Das Zitat heute in den Losungen stammte aus einer Liedstrophe: „Mein Erbarmer lässt mich nicht; das ist meine Zuversicht“ (Karl Bernhard Garve). Es klingt altbacken, aber irgendwie passt es. Gott lässt mich nicht. Er lässt mich nicht sitzen. Er lässt mich nicht allein mit meinem Müll. Der Erbarmer fasst ihn an, macht sich schmutzig, hilft mir bei der Beseitigung.
Jesus ist gestorben – nicht nur für Mord und Totschlag, auch für meinen Müll, der ihm viel zu oft den Platz wegnimmt. Dass ich darüber traurig bin, es bedaure, dafür kann Gott sich nichts kaufen. Er hat nichts davon.
An Tagen, an denen mir das Gute gelingt, meine ich manchmal, ich hätte es geschafft und verstanden. Ich sehe Gott lächeln. Wir wissen es beide besser. Und es ist, wie es ist. „Gnädig und barmherzig ist der HERR, geduldig und von großer Güte.“ Am Ende kommt es genau darauf an. Gott sei Dank!
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