23. Okt. 2008 04:35APDHannover, Hyderabad/Indien
Besorgniserregende Ausschreitungen gegen Christen in Indien
Hannover, Hyderabad/Indien 23.10.2008/APD Martin Schindehütte, Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), äußerte sich nach einem Gespräch mit Pran R. Parichha, dem Präsident des Gesamtindischen Christenrates, besorgt darüber, dass es in Indien in letzter Zeit vermehrt zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen Christen gekommen sei. Besonders beunruhigend wären die jüngsten Vorkommnisse im Nordosten Indiens.
Im Bundesstaat Orissa, der oft als das Armenhaus Indiens bezeichnet wird, gab es kirchlichen Berichten zufolge in den letzten Monaten Gewalttaten gegen Christen. Als Auslöser der antichristlichen Ausschreitungen gilt die Ermordung eines achtzigjährigen Hindu-Führers und mehrerer seiner Anhänger durch noch unbekannte Täter am 23. August. Die Bluttat wurde von radikalen Hindu-Organisationen der christlichen Minderheit zur Last gelegt, die in Indien nur etwa 2,3 Prozent der Gesamtbevölkerung stellt.
Die Mehrheit der Christen im Bundesstaat Orissa besteht aus benachteiligten Ureinwohnern (Adivasi) und Angehörigen der untersten Kasten. Bei zahlreichen Übergriffen in verschiedenen Distrikten des nordöstlichen Bundesstaates seien christliche Schulen, Kirchen, Wohnhäuser und Hütten zerstört worden. Extremisten hätten evangelische und katholische Geistliche auf offener Straße verprügelt. Es habe etliche Todesfälle gegeben, berichteten unter anderem das Nordelbische Missionszentrum in Hamburg und das Missionswerk "Inter Mission".
Von der aktuellen Situation in Indien ließ sich Bischof Schindehütte im Kirchenamt der EKD in Hannover von Pran R. Parichha, dem Präsidenten des Gesamtindischen Christenrates, in Kenntnis setzen. Dieser wies in dem Gespräch auf die Notwendigkeit hin, eine größere internationale Öffentlichkeit auf die prekäre Lage der Christen in Orissa aufmerksam zu machen. Er erhoffe sich davon auch, dass die indische Zentralregierung entschlossener gegen die antichristlichen Unruhen vorgehe und dem Grundrecht auf freie Religionsausübung zur Geltung verhelfe.
Nach Angaben indischer Agenturen sollen in den Unruheprovinzen über 60.000 Christen in die Wälder oder Auffanglager geflüchtet sein. Extremisten hätten mehr als 4.000 Privathäuser von Angehörigen der christlichen Minderheit geplündert und zerstört. Wie der Präsident der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Osten Indiens, Pastor Choudampalli John (Hyderabad), berichtete, seien während der Christenverfolgung seit August allein im Bundesstaat Orissa mindestens 27 adventistische Christen, darunter auch der Pastor der Adventgemeinde in Bakingia, M. Samuel Naik, getötet und 36 adventistische Kirchengebäude zerstört worden.
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Der Text kann kostenlos genutzt werden. Veröffentlichung nur mit Quellenangabe "APD" gestattet!
Hannover, Hyderabad/Indien 23.10.2008/APD Martin Schindehütte, Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), äußerte sich nach einem Gespräch mit Pran R. Parichha, dem Präsident des Gesamtindischen Christenrates, besorgt darüber, dass es in Indien in letzter Zeit vermehrt zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen Christen gekommen sei. Besonders beunruhigend wären die jüngsten Vorkommnisse im Nordosten Indiens.
Im Bundesstaat Orissa, der oft als das Armenhaus Indiens bezeichnet wird, gab es kirchlichen Berichten zufolge in den letzten Monaten Gewalttaten gegen Christen. Als Auslöser der antichristlichen Ausschreitungen gilt die Ermordung eines achtzigjährigen Hindu-Führers und mehrerer seiner Anhänger durch noch unbekannte Täter am 23. August. Die Bluttat wurde von radikalen Hindu-Organisationen der christlichen Minderheit zur Last gelegt, die in Indien nur etwa 2,3 Prozent der Gesamtbevölkerung stellt.
Die Mehrheit der Christen im Bundesstaat Orissa besteht aus benachteiligten Ureinwohnern (Adivasi) und Angehörigen der untersten Kasten. Bei zahlreichen Übergriffen in verschiedenen Distrikten des nordöstlichen Bundesstaates seien christliche Schulen, Kirchen, Wohnhäuser und Hütten zerstört worden. Extremisten hätten evangelische und katholische Geistliche auf offener Straße verprügelt. Es habe etliche Todesfälle gegeben, berichteten unter anderem das Nordelbische Missionszentrum in Hamburg und das Missionswerk "Inter Mission".
Von der aktuellen Situation in Indien ließ sich Bischof Schindehütte im Kirchenamt der EKD in Hannover von Pran R. Parichha, dem Präsidenten des Gesamtindischen Christenrates, in Kenntnis setzen. Dieser wies in dem Gespräch auf die Notwendigkeit hin, eine größere internationale Öffentlichkeit auf die prekäre Lage der Christen in Orissa aufmerksam zu machen. Er erhoffe sich davon auch, dass die indische Zentralregierung entschlossener gegen die antichristlichen Unruhen vorgehe und dem Grundrecht auf freie Religionsausübung zur Geltung verhelfe.
Nach Angaben indischer Agenturen sollen in den Unruheprovinzen über 60.000 Christen in die Wälder oder Auffanglager geflüchtet sein. Extremisten hätten mehr als 4.000 Privathäuser von Angehörigen der christlichen Minderheit geplündert und zerstört. Wie der Präsident der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Osten Indiens, Pastor Choudampalli John (Hyderabad), berichtete, seien während der Christenverfolgung seit August allein im Bundesstaat Orissa mindestens 27 adventistische Christen, darunter auch der Pastor der Adventgemeinde in Bakingia, M. Samuel Naik, getötet und 36 adventistische Kirchengebäude zerstört worden.
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