20. Mai 2009 15:29APDBremen
Bremer Kirchentag soll zu einem "Umdenken in Richtung Gerechtigkeit" führen
Bremen, 20.05.2009/APD Das Motto "Mensch, wo bist du?" des 32. Deutschen Evangelischen Kirchentages vom 20. bis 24. Mai passe sehr genau in die Lebenssituation des Frühsommers 2009, unterstrich Kirchentagspräsidentin Prof. Dr. Karin von Welck (Hamburg) bei der Pressekonferenz zur Eröffnung der Großveranstaltung in Bremen. Mit dem Beginn der Wirtschaftskrise im letzten Herbst sei eine Diskussion über die grundlegenden Prinzipien und Werte der Gesellschaft ausgebrochen. Das Kirchentagsmotto frage nach der Verantwortung des Einzelnen für das Gemeinwesen und für die nachfolgende Generation sowie nach der Verantwortung des Menschen vor Gott. Es gelte, realistische Zukunftskonzepte zu entwickeln, die auch umsetzbar seien.
Die Generalsekretärin des Kirchentages, Dr. Ellen Ueberschär (Fulda), ergänzte, dass Lebensqualität jenseits von Wachstum möglich sei und jeder etwas dazu beitragen könne. Auch sie rief zu verantwortlichem Handeln im Alltag auf. Was aus christlicher Überzeugung zu den aktuellen Problemen zu sagen sei, müsse auf dem Kirchentag zu hören sein. Jede Ausrichtung des seit 60 Jahren bestehenden Kirchentages auf nur eine einzige Linie, etwa Weltverantwortung oder Frömmigkeit, hätte in die Bedeutungslosigkeit geführt. Es gehe um eine Ineinander von Spiritualität und Politik.
Der leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche, Schriftführer Pastor Renke Brahms, betonte: "Wir können nicht so weitermachen wie bisher." Er erhoffe sich vom Kirchentag klare Signale für ein Umdenken in Richtung Gerechtigkeit. Die große Chance eines Kirchentages bestehe darin, sich der Quellen bewusst zu werden, aus denen die Christen schöpften, um ein solches Umdenken zu fördern. "Je tiefer ich in dem Glauben an Gott, seine Güte und Menschenfreundlichkeit verwurzelt bin und danach lebe", erläuterte Brahms, „desto mehr werden mir auch die Augen für meine Mitmenschen und meine Mitwelt geöffnet." Für solch eine Spiritualität stehe der Kirchentag mit seinen Gottesdiensten, Bibelarbeiten, Gebeten, Liedern und Feierabendmahlen.
Zum Bremer Kirchentag reisen rund 100.000 Dauerteilnehmer an. Außerdem werden 24.000 Tagesgäste erwartet.
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Der Text kann kostenlos genutzt werden. Veröffentlichung nur mit Quellenangabe "APD" gestattet!
Bremen, 20.05.2009/APD Das Motto "Mensch, wo bist du?" des 32. Deutschen Evangelischen Kirchentages vom 20. bis 24. Mai passe sehr genau in die Lebenssituation des Frühsommers 2009, unterstrich Kirchentagspräsidentin Prof. Dr. Karin von Welck (Hamburg) bei der Pressekonferenz zur Eröffnung der Großveranstaltung in Bremen. Mit dem Beginn der Wirtschaftskrise im letzten Herbst sei eine Diskussion über die grundlegenden Prinzipien und Werte der Gesellschaft ausgebrochen. Das Kirchentagsmotto frage nach der Verantwortung des Einzelnen für das Gemeinwesen und für die nachfolgende Generation sowie nach der Verantwortung des Menschen vor Gott. Es gelte, realistische Zukunftskonzepte zu entwickeln, die auch umsetzbar seien.
Die Generalsekretärin des Kirchentages, Dr. Ellen Ueberschär (Fulda), ergänzte, dass Lebensqualität jenseits von Wachstum möglich sei und jeder etwas dazu beitragen könne. Auch sie rief zu verantwortlichem Handeln im Alltag auf. Was aus christlicher Überzeugung zu den aktuellen Problemen zu sagen sei, müsse auf dem Kirchentag zu hören sein. Jede Ausrichtung des seit 60 Jahren bestehenden Kirchentages auf nur eine einzige Linie, etwa Weltverantwortung oder Frömmigkeit, hätte in die Bedeutungslosigkeit geführt. Es gehe um eine Ineinander von Spiritualität und Politik.
Der leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche, Schriftführer Pastor Renke Brahms, betonte: "Wir können nicht so weitermachen wie bisher." Er erhoffe sich vom Kirchentag klare Signale für ein Umdenken in Richtung Gerechtigkeit. Die große Chance eines Kirchentages bestehe darin, sich der Quellen bewusst zu werden, aus denen die Christen schöpften, um ein solches Umdenken zu fördern. "Je tiefer ich in dem Glauben an Gott, seine Güte und Menschenfreundlichkeit verwurzelt bin und danach lebe", erläuterte Brahms, „desto mehr werden mir auch die Augen für meine Mitmenschen und meine Mitwelt geöffnet." Für solch eine Spiritualität stehe der Kirchentag mit seinen Gottesdiensten, Bibelarbeiten, Gebeten, Liedern und Feierabendmahlen.
Zum Bremer Kirchentag reisen rund 100.000 Dauerteilnehmer an. Außerdem werden 24.000 Tagesgäste erwartet.
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