22. Apr. 2024 08:18APDBerlin
Stellungnahme der Adventisten in Berlin-Mitteldeutschland zur gesellschaftlichen Situation im Jahr 2024
Die Berlin-Mitteldeutsche Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat eine Stellungnahme angesichts der gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen herausgegeben. Damit möchte die Freikirchenleitung ihre Verantwortung für eine offene und demokratische Gesellschaft ernstnehmen und an ihr 2023 beschlossenes „Zielepapier“ erinnern, in dem alle Mitglieder ermutigt werden, „das umzusetzen, was wir vereinbart haben“.
Das „Zielepapier“ der Berlin-Mitteldeutschen Vereinigung wurde von dem obersten Gremium der Freikirche, ihrer Delegiertenversammlung, am 2. Juli 2023 einstimmig beschlossen. Darin heißt es: „Wir setzen uns für Frieden und Gerechtigkeit ein (Die Bibel, Römer 5). Alle Formen der Verurteilung und Gewalt gegen Andersdenkende, Andersglaubende und Andersseiende lehnen wir ab. Wir wenden uns gegen Rassismus und Antisemitismus. Wir leben interkulturelle und interreligiöse Begegnungen in einem friedvollen und von Versöhnung geprägten Miteinander. Wir unterstützen das Konzept des ‚gerechten Friedens‘ und übernehmen Verantwortung zur Bewältigung von Krisen. Wir stärken das Vertrauen als Grundhaltung.“
In der jetzigen Stellungnahme vom 14. April 2024 erinnert der Ausschuss der Berlin-Mitteldeutschen Vereinigung (das oberste Entscheidungsgremium zwischen den Delegiertenversammlungen) daran, dass in der Gesellschaft demokratische Grundwerte zunehmend verschoben würden. „Uns besorgt, welchen Aufwind Rechtspopulismus erfährt.“ Diese Entwicklung verstärke Dialogunfähigkeit und trage zur Spaltung der Gesellschaft bei. „Wir beobachten, dass politische Ansichten radikaler werden. Gruppierungen und ganze Parteien vertreten zunehmend extremistische Konzepte.“ Zu ihnen zähle auch die „Alternative für Deutschland“ (AfD), welche nach mehrjähriger Prüfung vom Verfassungsschutz in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“ eingestuft werde.
Gemeinsame Verantwortung füreinander
Die Freikirchenleitung ruft ihre Mitglieder auf, „sich von diesen extremistischen und nationalistischen Konzepten zu distanzieren“. Völkischer Nationalismus strebe danach, dass nur ethnisch gleichartige Menschen zum eigenen Volk gehören. Doch die globalen Herausforderungen unserer Zeit ließen sich dadurch nicht bewältigen. Im Gegenteil – Nationalismus und völkischer Egoismus verschärften Konflikte und gefährdeten das friedvolle Zusammenleben aller Menschen. Lösungen seien nur dann tragfähig, wenn sie im Dialog gefunden würden und eine gemeinsame Verantwortung füreinander beinhalteten.
Offene demokratische Gesellschaft
Deshalb der Aufruf, sich für eine offene und demokratische Gesellschaft einzusetzen. Es gelte die Menschenwürde aller zu schützen und ihnen unabhängig von Ethnie, Herkunft und Kultur in Nächstenliebe zu begegnen. Wo Verantwortung gemeinsam getragen werde und Menschen in ihrer Vielfalt respektiert würden, könne das Beste für Stadt und Land gedeihen.
Die Stellungnahme ist im Internet unter https://bmv.adventisten.de/aktuelles/news/stellungnahme-zur-gesellschaftlichen-situation-im-jahr-2024 zu finden.
Adventisten in Berlin-Mitteldeutschland
In Berlin, im Land Brandenburg, in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gehören rund 6.500 Menschen zu den Siebenten-Tags-Adventisten. Die getauften Mitglieder sind in diesen fünf Bundesländern in 133 Ortsgemeinden (Stand: 2023) organisiert. Ergänzt wird dies durch eine große Anzahl an Kindern und Pfadfinderinnen und Pfadfindern sowie jungen Menschen, die Mitglieder des Jugendverbandes Adventjugend sind. In jedem der fünf Bundesländer hat die Freikirche den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. Weitere Informationen: https://bmv.adventisten.de/
Respekt allen Menschen gegenüber
Auch der Präsident des Norddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Johannes Naether (Hannover) hatte sich in der März-Ausgabe 2024 der Zeitschrift Adventisten heute zum wachsenden Auftreten von Rechtsextremismus und Antisemitismus in Deutschland geäußert. Darin ruft er dazu auf, sich für Würde und Respekt allen Menschen gegenüber einzusetzen (siehe APD-Meldung www.apd.info/news/2024/02/21/ein-leben-in-wurde-und-respekt-fur-alle-menschen-adventistischer-kirchenprasident-aussert-sich-zum-wachsenden-rechtsextr).
Erklärung der Römisch-katholischen Kirche zum völkischen Nationalismus als Broschüre erhältlich
Die Erklärung der römisch-katholischen deutschen Bischöfe „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ ist ab sofort als gedruckte Broschüre erhältlich. Die römisch-katholische Deutsche Bischofskonferenz hat die Erklärung bei ihrer Frühjahrs-Vollversammlung am 22. Februar 2024 in Augsburg einstimmig verabschiedet. Die Bischöfe beschreiben den Rechtsextremismus als derzeit drängendste Gefahr für die freiheitliche Ordnung. Sie setzen sich ideologiekritisch mit rechtsextremen Positionen, insbesondere mit dem völkischen Nationalismus, auseinander und rufen dazu auf, Parteien dieser Ausrichtung abzulehnen: „Wir sagen mit aller Klarheit: Völkischer Nationalismus ist mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar.“
Das Dokument unterstreicht die Berechtigung und Bedeutung des Dialogs mit Menschen, die für rechtsextreme Ideologien empfänglich sind und fordert, sich aktiv für die freiheitliche Demokratie zu engagieren: Ein freiheitliches und gerechtes Zusammenleben gründe auf einem umfassenden Verständnis der Menschenwürde: „Die Menschenwürde ist der Glutkern des christlichen Menschenbildes und der Anker unserer Verfassungsordnung. Leisten wir alle Widerstand, wenn Menschenwürde und Menschenrechte in Gefahr geraten! Engagieren wir uns gemeinsam aktiv für die freiheitliche Demokratie!“
Die Erklärung der deutschen Bischöfe „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ kann unter www.dbk.de in der Rubrik „Publikationen“ als Broschüre bestellt werden. Dort ist das Dokument auch als PDF-Datei zum Herunterladen verfügbar.
Das „Zielepapier“ der Berlin-Mitteldeutschen Vereinigung wurde von dem obersten Gremium der Freikirche, ihrer Delegiertenversammlung, am 2. Juli 2023 einstimmig beschlossen. Darin heißt es: „Wir setzen uns für Frieden und Gerechtigkeit ein (Die Bibel, Römer 5). Alle Formen der Verurteilung und Gewalt gegen Andersdenkende, Andersglaubende und Andersseiende lehnen wir ab. Wir wenden uns gegen Rassismus und Antisemitismus. Wir leben interkulturelle und interreligiöse Begegnungen in einem friedvollen und von Versöhnung geprägten Miteinander. Wir unterstützen das Konzept des ‚gerechten Friedens‘ und übernehmen Verantwortung zur Bewältigung von Krisen. Wir stärken das Vertrauen als Grundhaltung.“
In der jetzigen Stellungnahme vom 14. April 2024 erinnert der Ausschuss der Berlin-Mitteldeutschen Vereinigung (das oberste Entscheidungsgremium zwischen den Delegiertenversammlungen) daran, dass in der Gesellschaft demokratische Grundwerte zunehmend verschoben würden. „Uns besorgt, welchen Aufwind Rechtspopulismus erfährt.“ Diese Entwicklung verstärke Dialogunfähigkeit und trage zur Spaltung der Gesellschaft bei. „Wir beobachten, dass politische Ansichten radikaler werden. Gruppierungen und ganze Parteien vertreten zunehmend extremistische Konzepte.“ Zu ihnen zähle auch die „Alternative für Deutschland“ (AfD), welche nach mehrjähriger Prüfung vom Verfassungsschutz in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“ eingestuft werde.
Gemeinsame Verantwortung füreinander
Die Freikirchenleitung ruft ihre Mitglieder auf, „sich von diesen extremistischen und nationalistischen Konzepten zu distanzieren“. Völkischer Nationalismus strebe danach, dass nur ethnisch gleichartige Menschen zum eigenen Volk gehören. Doch die globalen Herausforderungen unserer Zeit ließen sich dadurch nicht bewältigen. Im Gegenteil – Nationalismus und völkischer Egoismus verschärften Konflikte und gefährdeten das friedvolle Zusammenleben aller Menschen. Lösungen seien nur dann tragfähig, wenn sie im Dialog gefunden würden und eine gemeinsame Verantwortung füreinander beinhalteten.
Offene demokratische Gesellschaft
Deshalb der Aufruf, sich für eine offene und demokratische Gesellschaft einzusetzen. Es gelte die Menschenwürde aller zu schützen und ihnen unabhängig von Ethnie, Herkunft und Kultur in Nächstenliebe zu begegnen. Wo Verantwortung gemeinsam getragen werde und Menschen in ihrer Vielfalt respektiert würden, könne das Beste für Stadt und Land gedeihen.
Die Stellungnahme ist im Internet unter https://bmv.adventisten.de/aktuelles/news/stellungnahme-zur-gesellschaftlichen-situation-im-jahr-2024 zu finden.
Adventisten in Berlin-Mitteldeutschland
In Berlin, im Land Brandenburg, in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gehören rund 6.500 Menschen zu den Siebenten-Tags-Adventisten. Die getauften Mitglieder sind in diesen fünf Bundesländern in 133 Ortsgemeinden (Stand: 2023) organisiert. Ergänzt wird dies durch eine große Anzahl an Kindern und Pfadfinderinnen und Pfadfindern sowie jungen Menschen, die Mitglieder des Jugendverbandes Adventjugend sind. In jedem der fünf Bundesländer hat die Freikirche den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. Weitere Informationen: https://bmv.adventisten.de/
Respekt allen Menschen gegenüber
Auch der Präsident des Norddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Johannes Naether (Hannover) hatte sich in der März-Ausgabe 2024 der Zeitschrift Adventisten heute zum wachsenden Auftreten von Rechtsextremismus und Antisemitismus in Deutschland geäußert. Darin ruft er dazu auf, sich für Würde und Respekt allen Menschen gegenüber einzusetzen (siehe APD-Meldung www.apd.info/news/2024/02/21/ein-leben-in-wurde-und-respekt-fur-alle-menschen-adventistischer-kirchenprasident-aussert-sich-zum-wachsenden-rechtsextr).
Erklärung der Römisch-katholischen Kirche zum völkischen Nationalismus als Broschüre erhältlich
Die Erklärung der römisch-katholischen deutschen Bischöfe „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ ist ab sofort als gedruckte Broschüre erhältlich. Die römisch-katholische Deutsche Bischofskonferenz hat die Erklärung bei ihrer Frühjahrs-Vollversammlung am 22. Februar 2024 in Augsburg einstimmig verabschiedet. Die Bischöfe beschreiben den Rechtsextremismus als derzeit drängendste Gefahr für die freiheitliche Ordnung. Sie setzen sich ideologiekritisch mit rechtsextremen Positionen, insbesondere mit dem völkischen Nationalismus, auseinander und rufen dazu auf, Parteien dieser Ausrichtung abzulehnen: „Wir sagen mit aller Klarheit: Völkischer Nationalismus ist mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar.“
Das Dokument unterstreicht die Berechtigung und Bedeutung des Dialogs mit Menschen, die für rechtsextreme Ideologien empfänglich sind und fordert, sich aktiv für die freiheitliche Demokratie zu engagieren: Ein freiheitliches und gerechtes Zusammenleben gründe auf einem umfassenden Verständnis der Menschenwürde: „Die Menschenwürde ist der Glutkern des christlichen Menschenbildes und der Anker unserer Verfassungsordnung. Leisten wir alle Widerstand, wenn Menschenwürde und Menschenrechte in Gefahr geraten! Engagieren wir uns gemeinsam aktiv für die freiheitliche Demokratie!“
Die Erklärung der deutschen Bischöfe „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ kann unter www.dbk.de in der Rubrik „Publikationen“ als Broschüre bestellt werden. Dort ist das Dokument auch als PDF-Datei zum Herunterladen verfügbar.