Zehn adventistische Studenten nach Entführung in Nigeria freigelassen
Freigelassene Studenten
© Foto: West-Central African Division
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14. Mai 2025 06:23Abidjan, Côte d'Ivoire

Zehn adventistische Studenten nach Entführung in Nigeria freigelassen

Am 18. April 2025 wurden zehn adventistische Studenten freigelassen, nachdem sie zwei Tage zuvor von bewaffneten, mutmaßlichen Hirten auf der Benin-Lagos-Straße im südnigerianischen Bundesstaat Edo entführt worden waren.

Die 18 Studenten waren auf dem 520 Kilometer langen Weg von Port Harcourt zur Babcock University, um an einem Jugendkongress teilzunehmen, als ihr Bus am 16. April gegen 17 Uhr auf der Benin-Lagos-Straße in der Nähe von Ore von bewaffneten Männern überfallen wurden.

Als der Bus eine Pause machte, seien sie überfallen worden, sagte Augustin Jika Oka: Keine neun Minuten nachdem sie angehalten hatten, hörten sie Schüsse von links und rechts. Sie seien im Bus auf dem Boden gelegen. Ein Student sei am Bein getroffen worden. Die sieben Bewaffneten hätten zehn Studenten befohlen das Handgepäck zu nehmen und ihnen zu folgen. Der Busfahrer sei aufgefordert worden, den verletzten Studenten ins Ondo Teaching Hospital zu bringen, der von anderen Studenten begleitet wurde. Die zehn Entführten wurden in den Wald gebracht und gezwungen, über 40 Stunden lang barfuß zu gehen. Sie mussten dabei mehrere Flüsse überqueren und lebten von Mangos, Kakao und unsauberem Wasser.

Misshandelt und fast getötet

«Einer der erschütterndsten Momente während unserer Entführung war, als mein Freund Solomon geschlagen und fast getötet wurde», sagte Augustin Jika.

Chimbiko sagte nach seiner Freilassung, dass sie vor dem Überfall im Bus gesungen hätten und er gedacht habe, «dass es eine schöne Reise werden würde. Dann kam der Albtraum. Sie schickten uns auf die längste Wanderung, die ich je in meinem Leben gemacht hatte. Wir mussten unsere Habseligkeiten wegwerfen, um zu überleben. Ein wütend aussehender Mann richtete dreimal seine Waffe auf mich. Das war traumatisierend. Wir kamen in ein Lager, wo man uns die Augen verband. In diesem Moment konnte nichts mehr helfen. Nur Gott konnte uns retten. Und er hat es getan.»

Überfall machte einige stumm, andere sehen in Befreiung Gottes Eingreifen

Einige der Jugendlichen bestätigten, dass diese traumatische Erfahrung ihren Glauben und ihr Vertrauen in Gottes Vorsehung vertieft habe. Andere, die noch immer traumatisiert waren, konnten kein Wort sprechen. Während die Freilassung der entführten Mitglieder eine große Erleichterung darstellt, sind die Täter weiterhin auf freiem Fuß, wie Adventist News Network (ANN) berichtet.

Die adventistische Kirchenleitung in Nigeria konzentriert sich laut ANN darauf, die emotionale und psychologische Genesung der freigelassenen Studenten zu unterstützen. Die allgemeine Krise der Unsicherheit in Nigeria gehe jedoch weiter.

44 von 100 adventistischen Kirchenmitgliedern als Entführte festgehalten

Ein Pastor aus Nordnigeria gab kürzlich zu Protokoll, dass in seiner Kirche, die etwas mehr als 100 Mitglieder hat, derzeit 44 Personen von Entführern festgehalten werden.

Nach Angaben des National Bureau of Statistics (NBS) in Nigeria wurden zwischen Mai 2023 und April 2024 landesweit über 614.000 Nigerianer getötet und mehr als 2,2 Millionen entführt. Daten von HumAngle Tracker zeigen, dass allein im ersten Quartal 2025 1.420 Menschen getötet und 537 entführt wurden.

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