31. Dez. 2024 23:01Andre Zander
Andacht 01. Januar 2025
Gedanken zum Thema: Liebe
Der zweite Vers unseres Andachtstextes ist die Jahreslosung für das Jahr 2024. Und er ist – zumindest auf den ersten Blick – eine Herausforderung.
Zum einen geht es um alles, was wir tun. Schon allein bei solch absoluten Forderungen – ALLES – bekomme ich Bauchweh. Dann denke ich, wenn ich auch nur einmal nicht danach handle, tja – was dann?
Und als ob das Absolute nicht schon heftig genug ist, warum steht da ausgerechnet „in Liebe“? Gerade die Liebe, die mir doch manchmal – und bei bestimmten Zeitgenossen so oft – schwerfällt. Es ist ja kein Problem, denjenigen mit Liebe zu begegnen, die man sympathisch findet. Aber ALLEN? Warum steht da nicht „mit Respekt“ oder „im Glauben“ oder „im Gottvertrauen“? Das wäre ethisch doch genauso gut und hätte auch den richtigen Gottesbezug!
Die Liebe, um die es Paulus hier geht, ist weit mehr, als sich nur sympathischen Menschen zuzuwenden. Die „Agape“ ist ein Herzstück des 1. Korintherbriefs und die Botschaft – frei nach Paulus – ist: Die Liebe ist nicht alles, aber ohne die Liebe ist alles nichts. Also doch: Ein extrem hoher Anspruch für uns?
Ja, dieser Anspruch ist so hoch, dass wir ihn aus uns selbst heraus niemals erfüllen könnten.
Der entscheidende Punkt ist unsere Verbundenheit mit Gott. Wenn wir wachsam sein und fest im Glauben stehen sollen, dann gelingt uns das nur, weil Gott zu uns steht und uns seinen Segen zuspricht. Wenn wir mutig und stark sein sollen, ist uns das nur möglich, weil er uns unsere Lasten abnimmt und uns Halt und Kraft gibt. Und wenn wir lieben sollen, dann können wir das nur, weil Gott uns zuerst geliebt hat.
Mit diesem Bewusstsein und mit dem Vertrauen, dass Gott dies alles für uns tut, werden wir anders leben. Dann wird die Liebe ein Teil unseres Inneren und Äußeren. Sie befähigt uns, uns selbst annehmen zu können und dann auch positiv auf unsere Mitmenschen zu wirken. Und wir sind eingeladen, auch mal Gottes Perspektive einzunehmen, einen Menschen so zu sehen, wie Gott ihn sieht: Nicht so, wie sie oder er ist, sondern sein wird. Diese Perspektive kann uns auch über unsere eigene Unvollkommenheit hinweg helfen und trösten. Dies wünsche ich uns für das neue Jahr.
Zum Bibelvers: 1. Korinther 16,13-14
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Liebe
Der zweite Vers unseres Andachtstextes ist die Jahreslosung für das Jahr 2024. Und er ist – zumindest auf den ersten Blick – eine Herausforderung.
Zum einen geht es um alles, was wir tun. Schon allein bei solch absoluten Forderungen – ALLES – bekomme ich Bauchweh. Dann denke ich, wenn ich auch nur einmal nicht danach handle, tja – was dann?
Und als ob das Absolute nicht schon heftig genug ist, warum steht da ausgerechnet „in Liebe“? Gerade die Liebe, die mir doch manchmal – und bei bestimmten Zeitgenossen so oft – schwerfällt. Es ist ja kein Problem, denjenigen mit Liebe zu begegnen, die man sympathisch findet. Aber ALLEN? Warum steht da nicht „mit Respekt“ oder „im Glauben“ oder „im Gottvertrauen“? Das wäre ethisch doch genauso gut und hätte auch den richtigen Gottesbezug!
Die Liebe, um die es Paulus hier geht, ist weit mehr, als sich nur sympathischen Menschen zuzuwenden. Die „Agape“ ist ein Herzstück des 1. Korintherbriefs und die Botschaft – frei nach Paulus – ist: Die Liebe ist nicht alles, aber ohne die Liebe ist alles nichts. Also doch: Ein extrem hoher Anspruch für uns?
Ja, dieser Anspruch ist so hoch, dass wir ihn aus uns selbst heraus niemals erfüllen könnten.
Der entscheidende Punkt ist unsere Verbundenheit mit Gott. Wenn wir wachsam sein und fest im Glauben stehen sollen, dann gelingt uns das nur, weil Gott zu uns steht und uns seinen Segen zuspricht. Wenn wir mutig und stark sein sollen, ist uns das nur möglich, weil er uns unsere Lasten abnimmt und uns Halt und Kraft gibt. Und wenn wir lieben sollen, dann können wir das nur, weil Gott uns zuerst geliebt hat.
Mit diesem Bewusstsein und mit dem Vertrauen, dass Gott dies alles für uns tut, werden wir anders leben. Dann wird die Liebe ein Teil unseres Inneren und Äußeren. Sie befähigt uns, uns selbst annehmen zu können und dann auch positiv auf unsere Mitmenschen zu wirken. Und wir sind eingeladen, auch mal Gottes Perspektive einzunehmen, einen Menschen so zu sehen, wie Gott ihn sieht: Nicht so, wie sie oder er ist, sondern sein wird. Diese Perspektive kann uns auch über unsere eigene Unvollkommenheit hinweg helfen und trösten. Dies wünsche ich uns für das neue Jahr.
Zum Bibelvers: 1. Korinther 16,13-14
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)