Andacht 09.01.2024
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Bibel
Glauben

8. Jan. 2024 23:01Gerhard Gregori

Andacht 09.01.2024

Gedanken zum Thema: Licht und Schatten

König David. Strahlender Held. Die Geschichten über ihn begeistern heute noch Millionen Kinder. In Erinnerung als siegreicher Eroberer und Gottesmann wie aus dem Bilderbuch ist er bis heute der Stolz der jüdischen Nation. Doch wo Licht ist, dort ist auch Schatten. Es gibt Episoden in Davids Leben, die man Kindern besser nicht erzählt. Die Themen Ehebruch und Mord (siehe 2 Sam 11) eignen sich nicht besonders als Gutenachtgeschichten.

Wie kommt Gott dazu, David so ein Zeugnis wie im heutigen Bibeltext auszustellen? Hat er in Bezug auf ihn Erinnerungslücken? Denn das klingt schwer nach einem Stil, den wir sonst nur von Grabreden oder Todesanzeigen kennen. Hat doch schon der deutsche Liedermacher Reinhard Mey mit spitzer Zunge zum Thema Nachrufe bemerkt, es sei schon ein Jammer, dass immer nur die guten und edlen Menschen sterben.

Ist Gott hier seine Objektivität abhandengekommen? Stilisiert er David so hoch, dass er seine schweren Verfehlungen völlig unter den Tisch fallen lässt? Schwamm drüber also? Nein, der Punkt ist ein anderer. Für Gott ist nicht Davids Versagen das Entscheidende, sondern seine tiefe Reue und Umkehr (siehe 2 Sam 12). Seine Bereitschaft, die Folgen seiner Sünden zu tragen, ohne dagegen aufzubegehren. Er ist immer wieder zu Gott zurückgekehrt und hat damit seinen festen Glauben unter Beweis gestellt.

Und so wird David gerade im Umgang mit seinem Kapitalverbrechen zum Inbegriff eines geistlich gesinnten Menschen. Eines Menschen, der den Heiligen Geist in seinem Leben ans Steuer gelassen hat. Der nicht sagt: „Ja, lieber Gott, so bin ich halt. Musst mich schon so nehmen.“ Sondern jemand, der fähig ist zu echter Reue und zu einem Sinneswandel.

Ich bin dankbar dafür, dass die Bibel die Schattenseiten dieses Mannes erwähnt … und ihn trotzdem als Vorbild darstellt. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Gott mit unserer Schuld umgeht, und sei sie noch so groß. Wenn er vergibt, dann vergisst er. Was für ein Wunder!

Zum Bibelvers: 1. Könige 14,8

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