9. Dez. 2023 23:01Rinaldo G. Chiriac
Andacht 10.12.2023
Gedanken zum Thema: Vorwurf
Schon lange hat man auf den Messias, auf Gottes versprochenen Retter, gewartet. Und als Christus dann endlich erscheint, gibt es eine bittere Überraschung. Wen überschüttet er mit Kritik? Immer wieder die Gottesfürchtigen, die Theologen und diejenigen, die sich voller Eifer einem gottgefälligen Leben verschreiben. Ihnen macht er den Vorwurf: „Ihr Scheinheiligen! […] Ihr wollt andere führen und seid selbst blind.“ (V. 23–24 BB) Wie provokant: Diese überaus Frommen sollen desorientierte Heuchler sein.
Nur am Rande: Wen lobt Jesus? Wen bezeichnet er als strahlendes Vorbild für die Gemeinschaft der Gläubigen? Vor allem Kinder (Mt 18,3–4)!
Was Christus hier beklagt, ist eine fehlende Balance zwischen Reden und Handeln, ein Miteinander schöner Worte und hässlicher Taten. Seine Gesprächspartner ermutigt er nicht zu weniger Theologie oder zu weniger Reflexion, aber die Auseinandersetzung mit Gottes Wort muss sichtbar werden. Es muss einen Sprung geben, der aus dem Reich der Gedanken und Debatten hinausführt. Begnadete Theoretiker oder glühende Verkündiger zu sein reicht nicht. Erst recht nicht, wenn man hohe Ansprüche hat, sie lautstark bewirbt und andere in die Pflicht nimmt.
Diese Verse im Matthäusevangelium wurden auch für mich geschrieben. Schon immer habe ich viel Zeit mit religiöser Literatur verbracht und mich oft und gerne darüber ausgetauscht. Daher sollte ich mir einige Fragen stellen: Hat mein Wissen dazu beigetragen, dass ich heute barmherziger bin als früher? Haben meine Ideale irgendjemandem genützt? Konnte ich meinen kleinen Teil der Welt etwas erträglicher machen?
Gott ist uns gnädig. Er wird dafür sorgen, dass unser Leben Spuren hinterlässt. Und dass wir ehrlich, bescheiden und auch selbstkritisch sind, wird diese Spuren noch vertiefen.
Zum Bibelvers: Matthäus 23,2–4
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Vorwurf
Schon lange hat man auf den Messias, auf Gottes versprochenen Retter, gewartet. Und als Christus dann endlich erscheint, gibt es eine bittere Überraschung. Wen überschüttet er mit Kritik? Immer wieder die Gottesfürchtigen, die Theologen und diejenigen, die sich voller Eifer einem gottgefälligen Leben verschreiben. Ihnen macht er den Vorwurf: „Ihr Scheinheiligen! […] Ihr wollt andere führen und seid selbst blind.“ (V. 23–24 BB) Wie provokant: Diese überaus Frommen sollen desorientierte Heuchler sein.
Nur am Rande: Wen lobt Jesus? Wen bezeichnet er als strahlendes Vorbild für die Gemeinschaft der Gläubigen? Vor allem Kinder (Mt 18,3–4)!
Was Christus hier beklagt, ist eine fehlende Balance zwischen Reden und Handeln, ein Miteinander schöner Worte und hässlicher Taten. Seine Gesprächspartner ermutigt er nicht zu weniger Theologie oder zu weniger Reflexion, aber die Auseinandersetzung mit Gottes Wort muss sichtbar werden. Es muss einen Sprung geben, der aus dem Reich der Gedanken und Debatten hinausführt. Begnadete Theoretiker oder glühende Verkündiger zu sein reicht nicht. Erst recht nicht, wenn man hohe Ansprüche hat, sie lautstark bewirbt und andere in die Pflicht nimmt.
Diese Verse im Matthäusevangelium wurden auch für mich geschrieben. Schon immer habe ich viel Zeit mit religiöser Literatur verbracht und mich oft und gerne darüber ausgetauscht. Daher sollte ich mir einige Fragen stellen: Hat mein Wissen dazu beigetragen, dass ich heute barmherziger bin als früher? Haben meine Ideale irgendjemandem genützt? Konnte ich meinen kleinen Teil der Welt etwas erträglicher machen?
Gott ist uns gnädig. Er wird dafür sorgen, dass unser Leben Spuren hinterlässt. Und dass wir ehrlich, bescheiden und auch selbstkritisch sind, wird diese Spuren noch vertiefen.
Zum Bibelvers: Matthäus 23,2–4
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)