10. Sep. 2023 22:01Andre Zander
Andacht 11.09.2023
Gedanken zum Thema: Gotteserlebnis
Erscheint der Satz widersprüchlich? Nein, das ist wohl einer der verzweifeltsten Hilfeschreie, über die uns die Bibel berichtet. Was war geschehen?
Jesus und seine drei engsten Gefährten haben ein einzigartiges und intensives Gotteserlebnis hoch oben auf dem Berg, während sich unten im Tal ein tragisches Drama abspielt. Die Jünger schaffen es nicht, ein krankes Kind zu heilen. Die Situation eskaliert, als sich die Schriftgelehrten einmischen. Es kommt zum Streit, vielleicht darüber, wer schuld ist an der Krankheit des Kindes (vgl. Joh 9,1–3), oder dass Jesus offenbar doch keine übernatürlichen Kräfte hat, wenn es drauf ankommt ...
Jesus kommt vom Berg herab und wird mit dieser aufgeheizten Situation konfrontiert. Der verzweifelte Vater des Jungen erzählt Jesus die Leidensgeschichte seines Sohnes, die allerdings auch seine eigene Leidensgeschichte ist. Es fällt auf, dass er Jesus seinen Hilferuf im Plural vorbringt: „Hab Erbarmen mit uns und hilf uns.“ (Mk 9,22 NLB) Der Vater ist mit seinen Kräften und mit seiner Weisheit am Ende, er ist sich nicht einmal sicher, dass Jesus zu helfen imstande ist, daher ergänzt er seine Bitte um ein „Wenn du aber etwas kannst“. Und am Ende ist klar, dass er es ist, der Hilfe braucht: „Hilf meinem Unglauben!“
Wie oft werde ich vom Geist des Zweifels ins Feuer oder ins Wasser geworfen (V. 22)? Wie oft frage ich mich, wo Gott ist und warum er nicht bei mir ist, wenn ich ihn brauche? Wie oft muss ich erleben, dass Menschen mir unrecht tun – und auch umgekehrt? Ich will Gott ja vertrauen, aber es ist manchmal so schwer. Ich glaube ja, aber die Wirklichkeit sagt mir so oft etwas anderes.
Diese Geschichte zeigt: Das Leben ist manchmal extrem unfair und das kann unseren Glauben arg strapazieren. Aber Jesus kommt zu uns herab und wendet sich uns zu. Er befreit uns und richtet uns wieder auf, auch wenn die anderen uns schon für tot halten (V. 26).
Und noch etwas Wichtiges: Glauben ist nicht meine eigene Leistung! Dann wäre mein Versagen zwangsläufig. Ich kann Gott nur darum bitten, mir den Glauben an ihn zu schenken, mir die Zweifel abzunehmen, mein Vertrauen zu festigen.
Daher ist die Bitte dieses Vaters auch meine Bitte: „Ich vertraue dir ja – hilf mir doch, meinen Unglauben zu überwinden!“ (Hfa)
Zum Bibelvers: Markus 9,24
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Gotteserlebnis
Erscheint der Satz widersprüchlich? Nein, das ist wohl einer der verzweifeltsten Hilfeschreie, über die uns die Bibel berichtet. Was war geschehen?
Jesus und seine drei engsten Gefährten haben ein einzigartiges und intensives Gotteserlebnis hoch oben auf dem Berg, während sich unten im Tal ein tragisches Drama abspielt. Die Jünger schaffen es nicht, ein krankes Kind zu heilen. Die Situation eskaliert, als sich die Schriftgelehrten einmischen. Es kommt zum Streit, vielleicht darüber, wer schuld ist an der Krankheit des Kindes (vgl. Joh 9,1–3), oder dass Jesus offenbar doch keine übernatürlichen Kräfte hat, wenn es drauf ankommt ...
Jesus kommt vom Berg herab und wird mit dieser aufgeheizten Situation konfrontiert. Der verzweifelte Vater des Jungen erzählt Jesus die Leidensgeschichte seines Sohnes, die allerdings auch seine eigene Leidensgeschichte ist. Es fällt auf, dass er Jesus seinen Hilferuf im Plural vorbringt: „Hab Erbarmen mit uns und hilf uns.“ (Mk 9,22 NLB) Der Vater ist mit seinen Kräften und mit seiner Weisheit am Ende, er ist sich nicht einmal sicher, dass Jesus zu helfen imstande ist, daher ergänzt er seine Bitte um ein „Wenn du aber etwas kannst“. Und am Ende ist klar, dass er es ist, der Hilfe braucht: „Hilf meinem Unglauben!“
Wie oft werde ich vom Geist des Zweifels ins Feuer oder ins Wasser geworfen (V. 22)? Wie oft frage ich mich, wo Gott ist und warum er nicht bei mir ist, wenn ich ihn brauche? Wie oft muss ich erleben, dass Menschen mir unrecht tun – und auch umgekehrt? Ich will Gott ja vertrauen, aber es ist manchmal so schwer. Ich glaube ja, aber die Wirklichkeit sagt mir so oft etwas anderes.
Diese Geschichte zeigt: Das Leben ist manchmal extrem unfair und das kann unseren Glauben arg strapazieren. Aber Jesus kommt zu uns herab und wendet sich uns zu. Er befreit uns und richtet uns wieder auf, auch wenn die anderen uns schon für tot halten (V. 26).
Und noch etwas Wichtiges: Glauben ist nicht meine eigene Leistung! Dann wäre mein Versagen zwangsläufig. Ich kann Gott nur darum bitten, mir den Glauben an ihn zu schenken, mir die Zweifel abzunehmen, mein Vertrauen zu festigen.
Daher ist die Bitte dieses Vaters auch meine Bitte: „Ich vertraue dir ja – hilf mir doch, meinen Unglauben zu überwinden!“ (Hfa)
Zum Bibelvers: Markus 9,24
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)