21. Mai 2023 22:01Wilfried Krause
Andacht 22.05.2023
Gedanken zum Thema: Sterben
Meine Frau Maria war dabei, die Tageszeitung zu lesen. Dabei fiel mir auf, dass sie auf zwei Seiten verweilte, die ich beim Lesen kaum beachte. Ich fragte sie: „Kanntest du jemanden von den Verstorbenen?“ Sie reagierte mit einem kurzen „Nein, mich interessieren nur die Geburtsjahre“. Laut las sie: „1941, 1941, 1941, 1941.“ Hier hielt sie inne und sagte: „Weißt du, wann ich geboren bin? 1945.“ Sechs weitere Jahreszahlen folgten, alle jüngeren Datums.
Maria weiß, wie es sich anfühlt, plötzlich an der Grenze vom Leben zum Tod zu stehen. Im August 2016 setzte ihr Herz aus und ein Jahr später verlor sie nach einem Wespenstich das Bewusstsein. In beiden Fällen bestätigten ihr die behandelnden Ärzte, dem Tod sehr nahe gewesen zu sein. Seit dieser Zeit nehme ich wahr, wie sehr sie das Gebet Moses verinnerlicht hat.
Das bekannte Bibelwort erinnert uns daran, dass unser Leben endlich ist. Früher oder später gehören auch wir nicht mehr zu den Lebenden. Viele verdrängen diese Tatsache. Das ändert aber nichts daran, „dass wir sterben müssen“. Seit Urzeiten bewegte Menschen aller Kulturen die Frage: Was kommt nach dem Tod? Es entwickelten sich unterschiedliche Vorstellungen. Grabfunde aus alter Zeit belegen jedoch, dass die meisten davon ausgingen, dass das Leben auf einer anderen Ebene weitergeht.
Nachfolger Jesu haben die Gewissheit, bei Jesu Wiederkunft auferweckt zu werden, um danach ewig bei Gott zu leben. Das hatte Jesus seinen Jüngern versprochen (vgl. Joh 11,24–25). Für die Apostel gehörte diese Botschaft zum Fundament des Glaubens. Wir können es uns nicht oft genug ermutigend zurufen: Wer mit Jesus lebt, braucht den Tod nicht zu fürchten! Jesus ist es gelungen, den Weg vom Tod zum Leben zu ebnen. Gehen wir ihn.
Der Gottesmann Mose sprach angesichts des Todes vom Klugwerden. Das heißt nicht, ständig ans Sterben zu denken. Die Klugen rechnen zwar mit dem Tod, doch schauen auf das, was bleibt. Sie setzen in ihrem Leben die richtigen Prioritäten. Jesus formulierte es so: „Setzt euch zuerst für Gottes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht. Dann wird er euch mit allem anderen versorgen.“ (Mt 6,33 Hfa)
Zum Bibelvers: Psalm 90,12
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Sterben
Meine Frau Maria war dabei, die Tageszeitung zu lesen. Dabei fiel mir auf, dass sie auf zwei Seiten verweilte, die ich beim Lesen kaum beachte. Ich fragte sie: „Kanntest du jemanden von den Verstorbenen?“ Sie reagierte mit einem kurzen „Nein, mich interessieren nur die Geburtsjahre“. Laut las sie: „1941, 1941, 1941, 1941.“ Hier hielt sie inne und sagte: „Weißt du, wann ich geboren bin? 1945.“ Sechs weitere Jahreszahlen folgten, alle jüngeren Datums.
Maria weiß, wie es sich anfühlt, plötzlich an der Grenze vom Leben zum Tod zu stehen. Im August 2016 setzte ihr Herz aus und ein Jahr später verlor sie nach einem Wespenstich das Bewusstsein. In beiden Fällen bestätigten ihr die behandelnden Ärzte, dem Tod sehr nahe gewesen zu sein. Seit dieser Zeit nehme ich wahr, wie sehr sie das Gebet Moses verinnerlicht hat.
Das bekannte Bibelwort erinnert uns daran, dass unser Leben endlich ist. Früher oder später gehören auch wir nicht mehr zu den Lebenden. Viele verdrängen diese Tatsache. Das ändert aber nichts daran, „dass wir sterben müssen“. Seit Urzeiten bewegte Menschen aller Kulturen die Frage: Was kommt nach dem Tod? Es entwickelten sich unterschiedliche Vorstellungen. Grabfunde aus alter Zeit belegen jedoch, dass die meisten davon ausgingen, dass das Leben auf einer anderen Ebene weitergeht.
Nachfolger Jesu haben die Gewissheit, bei Jesu Wiederkunft auferweckt zu werden, um danach ewig bei Gott zu leben. Das hatte Jesus seinen Jüngern versprochen (vgl. Joh 11,24–25). Für die Apostel gehörte diese Botschaft zum Fundament des Glaubens. Wir können es uns nicht oft genug ermutigend zurufen: Wer mit Jesus lebt, braucht den Tod nicht zu fürchten! Jesus ist es gelungen, den Weg vom Tod zum Leben zu ebnen. Gehen wir ihn.
Der Gottesmann Mose sprach angesichts des Todes vom Klugwerden. Das heißt nicht, ständig ans Sterben zu denken. Die Klugen rechnen zwar mit dem Tod, doch schauen auf das, was bleibt. Sie setzen in ihrem Leben die richtigen Prioritäten. Jesus formulierte es so: „Setzt euch zuerst für Gottes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht. Dann wird er euch mit allem anderen versorgen.“ (Mt 6,33 Hfa)
Zum Bibelvers: Psalm 90,12
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