6. Okt. 2008 19:22APDLenexa, Kansas/USA
100 Jahre weltweite Kirche des Nazareners
Lenexa, Kansas/USA, 06.10.2008/APD Weltweit rund 1,6 Millionen Mitglieder der "Kirche des Nazareners" (KdN) feierten am 5. Oktober mit Gottesdiensten in über 18.000 Gemeinden in 151 Ländern den 100. Geburtstag der evangelischen Freikirche, die in der wesleyanischen Tradition steht.
Vor einem Jahrhundert waren die Nazarener hauptsächlich eine nordamerikanische Konfessionsfamilie. Die Kirchengründung erfolgte am 13. Oktober 1908 unter einem großen Zelt in Pilot Point in der Prärie von Texas. Bereits im Gründungsjahr begannen die Nazarener mit der Missionsarbeit in Indien, auf den Kapverdischen Inseln, in Mexiko und Japan, denen andere Missionswerke in Afrika und China folgten. Erst im Jahre 1980 leiteten die Nazarener eine "Internationalisierung" ihrer Heiligungsbewegung ein und beschlossen, eine Kirche vieler Gemeinden weltweit zu werden anstatt sich in nationale Kirchen aufzusplittern, wie frühere protestantische Kirchen.
Die Zentrale der "Internationale Kirche des Nazareners" befindet sich in Lenexa (Kansas/USA). Verwaltet wird die Freikirche nach dem Repräsentationsprinzip. Oberstes Leitungsorgan ist der Vorstand von derzeit sechs Generalsuperintendenten, darunter eine Frau. Die internationale Freikirche ist seit 1999 Mitglied im Methodistischen Weltrat (WMC).
Im Mittelpunkt der Lehren der KdN stehen die Heiligungsprinzipien des englischen Erweckungspredigers John Wesley (1703-1791), einem Mitbegründer der methodistischen Bewegung. Die Kirche beruft sich auf das reformatorische Erbe von Luther, Zinzendorf und Wesley und lehrt die biblische Rechtfertigung und Heilung des Sünders. Taufe und Abendmahl werden als neutestamentliche Sakramente unabhängig von einer Kirchenmitgliedschaft gespendet. Voraussetzung für eine Mitgliedschaft in der Freikirche sind eine persönliche Glaubenserfahrung und die Zustimmung zu den Glaubensgrundlagen und den so genannten "Richtlinien" der Nazarener. Diese Richtlinien vermitteln den Gemeindegliedern gewisse Hilfen und Normen christlicher Ethik. Dazu gehört etwa die Empfehlung eines alkoholfreien Lebens. In der Militärdienstfrage hingegen wird die persönliche Gewissensentscheidung geachtet.
Rund 60 Prozent aller Nazarener und 80 Prozent ihrer 428 Kirchenbezirke befinden sich außerhalb von Nordamerika (USA und Kanada). Die Freikirche weist jedoch in den Vereinigten Staaten und Kanada weiterhin ein beachtliches Wachstum auf. Derzeit gibt es dort 6.000 Kirchen, 750.000 Mitglieder, 500.000 Besucher der Sonntagsschulen und 800.000 Besucher der Gottesdienste. Über Radio, Fernsehen und Internet werden heute 91 Programme der Nazarener ("Die Stunde des Nazareners") in 76 Ländern und 33 Sprachen und Dialekten verbreitet.
In Deutschland gibt es 20 Gemeinden mit 1.300 Mitgliedern, die in einem deutschen Bezirk zusammengefasst sind. In der Schweiz ist die Kirche durch zwei Gemeinden mit fünfzig Mitgliedern vertreten. In der deutschen Exklave Büsingen befindet sich das von Rektor Klaus Arnold und Dekan Anthonie Holleman sowie sieben weiteren Dozenten geleitete European Nazarene College, eine von zwei theologischen Hochschulen der Nazarener in Europa. In Büsingens altem Rathaus sitzt das Regionalbüro für die Region Eurasien, welche Europa, die Staaten der früheren Sowjetunion, Vorderasien und Indien umfasst.
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Der Text kann kostenlos genutzt werden. Veröffentlichung nur mit Quellenangabe "APD" gestattet!
Lenexa, Kansas/USA, 06.10.2008/APD Weltweit rund 1,6 Millionen Mitglieder der "Kirche des Nazareners" (KdN) feierten am 5. Oktober mit Gottesdiensten in über 18.000 Gemeinden in 151 Ländern den 100. Geburtstag der evangelischen Freikirche, die in der wesleyanischen Tradition steht.
Vor einem Jahrhundert waren die Nazarener hauptsächlich eine nordamerikanische Konfessionsfamilie. Die Kirchengründung erfolgte am 13. Oktober 1908 unter einem großen Zelt in Pilot Point in der Prärie von Texas. Bereits im Gründungsjahr begannen die Nazarener mit der Missionsarbeit in Indien, auf den Kapverdischen Inseln, in Mexiko und Japan, denen andere Missionswerke in Afrika und China folgten. Erst im Jahre 1980 leiteten die Nazarener eine "Internationalisierung" ihrer Heiligungsbewegung ein und beschlossen, eine Kirche vieler Gemeinden weltweit zu werden anstatt sich in nationale Kirchen aufzusplittern, wie frühere protestantische Kirchen.
Die Zentrale der "Internationale Kirche des Nazareners" befindet sich in Lenexa (Kansas/USA). Verwaltet wird die Freikirche nach dem Repräsentationsprinzip. Oberstes Leitungsorgan ist der Vorstand von derzeit sechs Generalsuperintendenten, darunter eine Frau. Die internationale Freikirche ist seit 1999 Mitglied im Methodistischen Weltrat (WMC).
Im Mittelpunkt der Lehren der KdN stehen die Heiligungsprinzipien des englischen Erweckungspredigers John Wesley (1703-1791), einem Mitbegründer der methodistischen Bewegung. Die Kirche beruft sich auf das reformatorische Erbe von Luther, Zinzendorf und Wesley und lehrt die biblische Rechtfertigung und Heilung des Sünders. Taufe und Abendmahl werden als neutestamentliche Sakramente unabhängig von einer Kirchenmitgliedschaft gespendet. Voraussetzung für eine Mitgliedschaft in der Freikirche sind eine persönliche Glaubenserfahrung und die Zustimmung zu den Glaubensgrundlagen und den so genannten "Richtlinien" der Nazarener. Diese Richtlinien vermitteln den Gemeindegliedern gewisse Hilfen und Normen christlicher Ethik. Dazu gehört etwa die Empfehlung eines alkoholfreien Lebens. In der Militärdienstfrage hingegen wird die persönliche Gewissensentscheidung geachtet.
Rund 60 Prozent aller Nazarener und 80 Prozent ihrer 428 Kirchenbezirke befinden sich außerhalb von Nordamerika (USA und Kanada). Die Freikirche weist jedoch in den Vereinigten Staaten und Kanada weiterhin ein beachtliches Wachstum auf. Derzeit gibt es dort 6.000 Kirchen, 750.000 Mitglieder, 500.000 Besucher der Sonntagsschulen und 800.000 Besucher der Gottesdienste. Über Radio, Fernsehen und Internet werden heute 91 Programme der Nazarener ("Die Stunde des Nazareners") in 76 Ländern und 33 Sprachen und Dialekten verbreitet.
In Deutschland gibt es 20 Gemeinden mit 1.300 Mitgliedern, die in einem deutschen Bezirk zusammengefasst sind. In der Schweiz ist die Kirche durch zwei Gemeinden mit fünfzig Mitgliedern vertreten. In der deutschen Exklave Büsingen befindet sich das von Rektor Klaus Arnold und Dekan Anthonie Holleman sowie sieben weiteren Dozenten geleitete European Nazarene College, eine von zwei theologischen Hochschulen der Nazarener in Europa. In Büsingens altem Rathaus sitzt das Regionalbüro für die Region Eurasien, welche Europa, die Staaten der früheren Sowjetunion, Vorderasien und Indien umfasst.
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