Andacht 17. April 2025
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Bibel
Glauben

16. Apr. 2025 22:01Lothar Wilhelm

Andacht 17. April 2025

Zu den bewegendsten Worten, die von Jesus in den Evangelien berichtet werden, gehören seine Worte am Kreuz. Mit seinem verzweifelten Ruf: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mt 27,46), zeigt Jesus, dass ihm das schreckliche Erlebnis der Gottverlassenheit nicht fremd ist. Er hat es vor uns und für uns erlebt. Darum dürfen auch wir uns mit unseren Fragen nach dem Warum an Gott wenden. Jesus begab sich in Gottes Hände (vgl. Lk 23,46) und zeigt damit, dass wir auch im Angesicht des Todes in Gott geborgen sind. Mit der Aussage „Es ist vollbracht“ (Joh 19,30) verspricht er uns, dass er unsere Erlösung vollendet hat.

Mit seinen Worten am Kreuz lehrt Jesus aber noch mehr. Sie beschreiben sein Leiden, sein Gottvertrauen und seine Erlösungstat. Zugleich sind es aber auch Worte, die Jesus aus den Heiligen Schriften kannte. Die Frage „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ findet sich in Psalm 22,2, die Worte „In deine Hände befehle ich meinen Geist“ finden sich in Psalm 31,6 und „Es ist vollbracht“ in Psalm 22,32. Jesus sprach also am Kreuz Texte aus den Psalmen, die den Gläubigen damals als Gebete bekannt waren. In dieser unerträglichen Situation erinnerte sich Jesus an das, was er aus dem Wort Gottes gelernt hatte und woran er glaubte. Dieser Glaube gab ihm nun Halt; er erfuhr, wie Gottes Wort sich in seinem Leben erfüllte. Das gelernte Wort Gottes leuchtete in die dunkelsten und schwersten Stunden seines Lebens hinein und zeigte ihm die Bedeutung seines Opfers – so schrecklich es auch war. Damit lebte Jesus uns vor, wie das Wort Gottes trösten und stärken kann, wenn wir es auf uns selbst anwenden und im eigenen Leben gelten lassen. So festigt Jesus unser Vertrauen in die Heilige Schrift. Wer das Wort Gottes kennt und daran glaubt, erlebt, wie es im eigenen Leben wahr wird, auch wenn er nicht alles versteht.

Im Andachtstext beschreibt der Psalmbeter, welche Hilfe ihm das Wort Gottes war. Es erleuchtete seinen Weg und gab ihm Orientierung. Von Jesus lernen wir, dass es uns selbst in den schwersten Stunden Halt und Sinn gibt, wenn wir es kennen und glauben. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gottes Güte alles zum Guten wenden wird.

Zum Bibelvers: Psalm 119,105

© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)

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