18. Nov. 2024 23:01Dagmar Dorn
Andacht 19.11.2024
Wir befinden uns mitten im Kreuzigungsgeschehen. Nachdem Jesus die ganze Nacht verhört, von Pilatus zu Herodes und wieder zurück geschleppt worden war, ist er nun unterwegs aus der Stadt hinaus zur Hinrichtungsstätte. Er war ausgezogen, verspottet, geschlagen, verhöhnt, ja richtig entwürdigt worden. Eine große Menschenmenge verfolgt und beobachtet dieses Schauspiel. Jesus schleppt sich mit letzter Kraft vorwärts und bricht unter der Last des Kreuzes zusammen. Und nun? Da kommt ihnen ein großer, kräftiger Mann entgegen, Simon von Kyrene. Er kommt vom Feld und bewegt sich gegen den Strom. Ihm zwingen nun die Soldaten das Kreuz Jesu auf. Was ging wohl in ihm vor? Hatte er Mitgefühl für Jesus? Eines ist sicher, jetzt war er ganz nah an Jesus dran.
Mich berührt, dass Simon Jesus, indem er dessen Kreuz trug, für einen Moment seine Würde zurückgab. Simon wurde bewegt, er erkannte die Bedeutung dieses Schrittes. Das Aufgezwungene, das Kreuz, wurde ihm zum Segen. Und da bekommt die Geschichte von Simon für mich noch eine andere Dimension. Ich sehe mich und dich unterwegs aus der Stadt hinaus mit einem Kreuz. Unsere Worte und Taten sprechen uns schuldig. Wir versuchen verzweifelt mit allen Mitteln unser Leben zu organisieren, uns selbst zu erlösen, das Kreuz irgendwie abzuschütteln. Da sind die Arbeitslosigkeit, der Misserfolg, die kaputte Ehe, der Verlust des Partners.
Und dann kommt da einer von draußen, Jesus. Er kommt auf uns zu, er hilft uns, das Kreuz zu tragen, er nimmt unsere Schuld auf sich, er vergibt uns. Er gibt uns die Würde zurück, die wir verloren haben. Wenn ich die Erfahrung mit Jesus als meinem Kreuzträger gemacht habe, wenn ich erlebt habe, wie er mir meine Würde wiedergegeben hat, wie er mir seine Erlösung zugesagt hat, dann werde ich zum Kreuzträger für andere. Dann kann ich dem anderen nur noch mit Würde begegnen. Dann haben Respektlosigkeit oder Gewalt keinen Platz, weder gegen Frauen noch Männer, gegen Kinder, alte Menschen, Migranten oder Randständige.
Wir brauchen die Veränderung durch Jesus, sodass uns der andere wichtig wird. Werde ein Kreuzträger!
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Wir befinden uns mitten im Kreuzigungsgeschehen. Nachdem Jesus die ganze Nacht verhört, von Pilatus zu Herodes und wieder zurück geschleppt worden war, ist er nun unterwegs aus der Stadt hinaus zur Hinrichtungsstätte. Er war ausgezogen, verspottet, geschlagen, verhöhnt, ja richtig entwürdigt worden. Eine große Menschenmenge verfolgt und beobachtet dieses Schauspiel. Jesus schleppt sich mit letzter Kraft vorwärts und bricht unter der Last des Kreuzes zusammen. Und nun? Da kommt ihnen ein großer, kräftiger Mann entgegen, Simon von Kyrene. Er kommt vom Feld und bewegt sich gegen den Strom. Ihm zwingen nun die Soldaten das Kreuz Jesu auf. Was ging wohl in ihm vor? Hatte er Mitgefühl für Jesus? Eines ist sicher, jetzt war er ganz nah an Jesus dran.
Mich berührt, dass Simon Jesus, indem er dessen Kreuz trug, für einen Moment seine Würde zurückgab. Simon wurde bewegt, er erkannte die Bedeutung dieses Schrittes. Das Aufgezwungene, das Kreuz, wurde ihm zum Segen. Und da bekommt die Geschichte von Simon für mich noch eine andere Dimension. Ich sehe mich und dich unterwegs aus der Stadt hinaus mit einem Kreuz. Unsere Worte und Taten sprechen uns schuldig. Wir versuchen verzweifelt mit allen Mitteln unser Leben zu organisieren, uns selbst zu erlösen, das Kreuz irgendwie abzuschütteln. Da sind die Arbeitslosigkeit, der Misserfolg, die kaputte Ehe, der Verlust des Partners.
Und dann kommt da einer von draußen, Jesus. Er kommt auf uns zu, er hilft uns, das Kreuz zu tragen, er nimmt unsere Schuld auf sich, er vergibt uns. Er gibt uns die Würde zurück, die wir verloren haben. Wenn ich die Erfahrung mit Jesus als meinem Kreuzträger gemacht habe, wenn ich erlebt habe, wie er mir meine Würde wiedergegeben hat, wie er mir seine Erlösung zugesagt hat, dann werde ich zum Kreuzträger für andere. Dann kann ich dem anderen nur noch mit Würde begegnen. Dann haben Respektlosigkeit oder Gewalt keinen Platz, weder gegen Frauen noch Männer, gegen Kinder, alte Menschen, Migranten oder Randständige.
Wir brauchen die Veränderung durch Jesus, sodass uns der andere wichtig wird. Werde ein Kreuzträger!
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