6. Feb. 2024 07:59APDHannover
AWW wirbt auf den Philippinen um Pflegefachkräfte
Der Bedarf an Pflegefach- und -hilfskräften in Deutschland steigt, das Angebot hingegen sinkt. Das trifft auch für die Seniorenheime und Hospize des Advent-Wohlfahrtswerkes e. V. (AWW) zu. Das adventistische Sozialwerk hat sich daher entschlossen, Fachkräfte aus den Philippinen für eine Tätigkeit in einer AWW-Einrichtung in Deutschland zu gewinnen. Um das Projekt weiter voranzubringen, wurde eine Partnerschaft zwischen dem AWW und der Adventist University of the Philippines (AUP) auf den Weg gebracht und eine Reihe weiterer konkreter Vereinbarungen getroffen, teilte das AWW auf seiner Website mit.
Um die Betriebsfähigkeit von Pflegeeinrichtungen aufgrund des Mangels an Fachkräften zu erhalten, müssten immer öfter Leiharbeitskräfte angestellt werden. Das lasse die Kosten explodieren, denn die Personalkosten für Leiharbeitskräfte betragen das zwei- bis dreifache gegenüber Festangestellten und würden zudem von den Kostenträgern nicht übernommen, so das AWW. Das habe für die Seniorenheime des AWW zu hohen finanziellen Verlusten geführt. Eine Entspannung der Situation sei vorerst nicht in Sicht.
Seit 2018 gute Kontakte zu den Philippinen
Vor diesem Hintergrund reisten Georg Remmert, Geschäftsführer der AWW-Seniorenheime Friedensau und Berlin-Steglitz und Volkmar Proschwitz, geschäftsführender Vorsitzender des AWW und Gesellschaftervertreter der Seniorenheime, vom 10.–25. Januar 2024 auf die Philippinen, um Fachkräfte für die Seniorenheime und Hospize des AWW in Deutschland zu gewinnen. Bereits seit 2018 bestehen gute Kontakte des AWW zu den Philippinen sowie zu Sprachschulen und zu Regierungsstellen des Landes.
Kooperation im beiderseitigen Interesse
„Wichtig war uns, dass das AWW den Philippinen keine Pflegekräfte wegnimmt“, erklärte Volkmar Proschwitz und berichtete weiter, dass es für die dortigen Absolventen nicht leicht sei, nach dem Studium zur Pflegekraft eine Anstellung zu finden. Zudem seien die Verdienstmöglichkeiten auf den Philippinen eher gering, die Lebenshaltungs- und Ausbildungskosten jedoch hoch. Deshalb würden viele Studierende später im Ausland arbeiten und einen Teil ihres Gehaltes zur Unterstützung ihrer Familie und für die Ausbildung der Kinder nach Hause schicken. Zudem seien sie weltoffen, möchten neue Kulturen kennenlernen und im Ausland Erfahrungen sammeln. Diese Kooperation liege also nicht nur im Interesse des AWW, sondern auch im Interesse der philippinischen Studierenden, so Proschwitz.
Neben ihren Gesprächen mit Verantwortungsträgern trafen Georg Remmert und Volkmar Proschwitz auch dem Dekan des College of Nursing und seinem Team sowie verschiedenen Studenten-Gruppen zusammen. Anschließend konnten das AWW das Fachkräfte-Programm der Abschlussklasse der Pflegefachkräfte vorstellen. Das Interesse der Studierenden sei groß gewesen und einige hätten sich spontan gemeldet in Deutschland als Pflegefachkraft zu arbeiten. Es sei geplant, dass jährlich etwa 15 Pflegefachkräfte nach Deutschland kommen, so das AWW.
Voraussetzungen für eine Beschäftigung in Deutschland
Damit dies möglich werde, seien einige Voraussetzungen nötig. Dazu gehörten neben einer guten Schulbildung auch eine abgeschlossene Ausbildung zur Pflegefachkraft auf einer (adventistischen) Universität oder einem College. Die werde z.B. an den Nursing-Colleges der Adventist University of the Philippines (AUP) und des Manila Adventist College (MAC) angeboten. Außerdem seien ausreichende Deutschkenntnisse (mind. A2 mit Qualifizierung zu B2) Voraussetzung für die Anstellung in Deutschland.
Partnerschaft zwischen AWW und AUP
Um das Projekt voranzubringen, wurde eine Partnerschaft zwischen dem AWW und der AUP geschlossen und eine Reihe weiterer konkreter Vereinbarungen getroffen. Die Kosten für die Vermittlung inkl. der Reisen würden von den Seniorenheimen in Deutschland aufgebracht, so das AWW. Sie betrügen jedoch nur ein Sechstel der üblichen Kosten bei entsprechenden Vermittlungsagenturen.
Als nächsten Schritt werden die Teilnehmenden ihre Sprachkurse intensivieren, um das Niveau A2 zügig zu erreichen. So könnten die ersten philippinischen Pflegekräfte bereits im Sommer 2024 nach Deutschland kommen, weitere sollen nach Angaben des AWW bis Ende 2024 und im Frühjahr 2025 folgen. Sie werden zunächst im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes beschäftigt und können dann einen Adaptionskurs als Voraussetzung für die Arbeit oder die Ausbildung als Pflegefachkraft absolvieren.
Advent-Wohlfahrtswerk e. V.
Das Advent-Wohlfahrtswerk e. V. (AWW) mit Geschäftsstelle in Hannover wurde als Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten 1897 in Hamburg gegründet. Es ist in Deutschland Träger von Kindertagesstätten, einer Heilpädagogischen Tagesstätte, einer Einrichtung für Suchtberatung und Suchtbehandlung sowie einem Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen. Darüber hinaus ist das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. Hauptgesellschafter etlicher gemeinnütziger Gesellschaften, zu denen Seniorenheime, Hospize, eine Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung und eine Schule gehören. Informationen: https://www.aww.info.
Um die Betriebsfähigkeit von Pflegeeinrichtungen aufgrund des Mangels an Fachkräften zu erhalten, müssten immer öfter Leiharbeitskräfte angestellt werden. Das lasse die Kosten explodieren, denn die Personalkosten für Leiharbeitskräfte betragen das zwei- bis dreifache gegenüber Festangestellten und würden zudem von den Kostenträgern nicht übernommen, so das AWW. Das habe für die Seniorenheime des AWW zu hohen finanziellen Verlusten geführt. Eine Entspannung der Situation sei vorerst nicht in Sicht.
Seit 2018 gute Kontakte zu den Philippinen
Vor diesem Hintergrund reisten Georg Remmert, Geschäftsführer der AWW-Seniorenheime Friedensau und Berlin-Steglitz und Volkmar Proschwitz, geschäftsführender Vorsitzender des AWW und Gesellschaftervertreter der Seniorenheime, vom 10.–25. Januar 2024 auf die Philippinen, um Fachkräfte für die Seniorenheime und Hospize des AWW in Deutschland zu gewinnen. Bereits seit 2018 bestehen gute Kontakte des AWW zu den Philippinen sowie zu Sprachschulen und zu Regierungsstellen des Landes.
Kooperation im beiderseitigen Interesse
„Wichtig war uns, dass das AWW den Philippinen keine Pflegekräfte wegnimmt“, erklärte Volkmar Proschwitz und berichtete weiter, dass es für die dortigen Absolventen nicht leicht sei, nach dem Studium zur Pflegekraft eine Anstellung zu finden. Zudem seien die Verdienstmöglichkeiten auf den Philippinen eher gering, die Lebenshaltungs- und Ausbildungskosten jedoch hoch. Deshalb würden viele Studierende später im Ausland arbeiten und einen Teil ihres Gehaltes zur Unterstützung ihrer Familie und für die Ausbildung der Kinder nach Hause schicken. Zudem seien sie weltoffen, möchten neue Kulturen kennenlernen und im Ausland Erfahrungen sammeln. Diese Kooperation liege also nicht nur im Interesse des AWW, sondern auch im Interesse der philippinischen Studierenden, so Proschwitz.
Neben ihren Gesprächen mit Verantwortungsträgern trafen Georg Remmert und Volkmar Proschwitz auch dem Dekan des College of Nursing und seinem Team sowie verschiedenen Studenten-Gruppen zusammen. Anschließend konnten das AWW das Fachkräfte-Programm der Abschlussklasse der Pflegefachkräfte vorstellen. Das Interesse der Studierenden sei groß gewesen und einige hätten sich spontan gemeldet in Deutschland als Pflegefachkraft zu arbeiten. Es sei geplant, dass jährlich etwa 15 Pflegefachkräfte nach Deutschland kommen, so das AWW.
Voraussetzungen für eine Beschäftigung in Deutschland
Damit dies möglich werde, seien einige Voraussetzungen nötig. Dazu gehörten neben einer guten Schulbildung auch eine abgeschlossene Ausbildung zur Pflegefachkraft auf einer (adventistischen) Universität oder einem College. Die werde z.B. an den Nursing-Colleges der Adventist University of the Philippines (AUP) und des Manila Adventist College (MAC) angeboten. Außerdem seien ausreichende Deutschkenntnisse (mind. A2 mit Qualifizierung zu B2) Voraussetzung für die Anstellung in Deutschland.
Partnerschaft zwischen AWW und AUP
Um das Projekt voranzubringen, wurde eine Partnerschaft zwischen dem AWW und der AUP geschlossen und eine Reihe weiterer konkreter Vereinbarungen getroffen. Die Kosten für die Vermittlung inkl. der Reisen würden von den Seniorenheimen in Deutschland aufgebracht, so das AWW. Sie betrügen jedoch nur ein Sechstel der üblichen Kosten bei entsprechenden Vermittlungsagenturen.
Als nächsten Schritt werden die Teilnehmenden ihre Sprachkurse intensivieren, um das Niveau A2 zügig zu erreichen. So könnten die ersten philippinischen Pflegekräfte bereits im Sommer 2024 nach Deutschland kommen, weitere sollen nach Angaben des AWW bis Ende 2024 und im Frühjahr 2025 folgen. Sie werden zunächst im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes beschäftigt und können dann einen Adaptionskurs als Voraussetzung für die Arbeit oder die Ausbildung als Pflegefachkraft absolvieren.
Advent-Wohlfahrtswerk e. V.
Das Advent-Wohlfahrtswerk e. V. (AWW) mit Geschäftsstelle in Hannover wurde als Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten 1897 in Hamburg gegründet. Es ist in Deutschland Träger von Kindertagesstätten, einer Heilpädagogischen Tagesstätte, einer Einrichtung für Suchtberatung und Suchtbehandlung sowie einem Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen. Darüber hinaus ist das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. Hauptgesellschafter etlicher gemeinnütziger Gesellschaften, zu denen Seniorenheime, Hospize, eine Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung und eine Schule gehören. Informationen: https://www.aww.info.