13. Juni 2024 08:01APDWeiterstadt
Hochwasser in Süddeutschland – ADRA startet Hilfsprojekt
Massiver Starkregen hat Ende Mai in Süddeutschland zu großflächigen Überschwemmungen geführt. Die Bilder erinnern an das Hochwasser im Ahrtal im Jahr 2021, auch wenn die Auswirkungen diesmal nicht so verheerend waren. Dafür ist eine viel größere Fläche betroffen, denn neben Donau und Inn traten auch zahlreiche kleinere Flüsse und Bäche über die Ufer. Ortschaften, Straßen, Gebäude und Keller standen oder stehen unter Wasser. Anwohner mussten in Sicherheit gebracht werden und sind nun mit den Hochwasserschäden konfrontiert. Fünf Menschen kamen ums Leben, ein Feuerwehrmann wird noch vermisst. Die Hilfsorganisation ADRA Deutschland engagiert sich in der Hilfe für die Betroffenen Ein dreiköpfiges ADRA-Team habe sich vor Ort einen ersten Überblick verschafft, um Bedarfe zu ermitteln und erste Hilfsmaßnahmen einzuleiten, informierte die Hilfsorganisation in einer Pressemitteilung.
In den betroffenen Gebieten wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Großräumige Evakuierungen und umfangreiche Rettungsaktionen wurden eingeleitet. Die Lage blieb lange angespannt, auch wenn die Pegel mittlerweile wieder sinken. In Passau, wo Donau, Inn und Ilz zusammenfließen, wurde der Katastrophenalarm erst am 12. Juni aufgehoben.
Schäden von mindestens zwei Milliarden Euro
Nach dem Rückgang des Hochwassers werden die massiven Schäden sichtbar. Straßen, Brücken, vor allem aber unzählige Gebäude und Häuser wurden beschädigt. Landwirtschaftliche Flächen wurden durch den Starkregen in Mitleidenschaft gezogen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geht in einer ersten Schätzung von einer Schadenssumme von zwei Milliarden Euro aus. Es wird lange dauern, bis die Folgen der Katastrophe überwunden sind.
Am Anfang steht die Soforthilfe
ADRA plane, die Menschen bei den Aufräumarbeiten und beim Wiederaufbau zu begleiten, heißt es in der Pressemitteilung. Zunächst werde Nothilfe geleistet. Ein dreiköpfiges Team sei bereits vor Ort gewesen, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, mit den Betroffenen zu sprechen und die aktuellen Bedürfnisse zu ermitteln. Aufgrund der Erfahrungen nach dem Hochwasser im Ahrtal 2021 werde die geplante Hilfe insbesondere sozialen Einrichtungen zugutekommen. Niko Panic, Referent für nationale Fluthilfe bei ADRA Deutschland e.V., erklärt: „Der Einsatz im Hochwassergebieten in Bayern zeigt uns eindrucksvoll, wie wichtig soziale Initiativen für den Zusammenhalt einer Gesellschaft sind. Durch gezielte Unterstützung und Förderung dieser Einrichtungen können wir gemeinsam den Betroffenen nachhaltige Perspektiven und Hoffnung bieten.“ Dina Rodehorst, Referentin für Katastrophenrisikomanagement, ergänzt: „Die Resilienz und die Zusammenarbeit, die ich in den von Hochwasser betroffenen Gebieten erlebt habe, haben mich zutiefst beeindruckt. Trotz der großen Herausforderungen habe ich gesehen, wie Menschen sich gegenseitig stützen und sich unermüdlich gemeinsam für den Wiederaufbau einsetzen. Es ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Gemeinschaften in Krisenzeiten zusammenkommen und über sich hinauswachsen können.“
Jochen Semle, stellvertretender Leiter des Kinder- und Jugendhilfezentrums St. Josef in Schrobenhausen, habe im Gespräch mit dem ADRA-Team ein Problem auf den Punkt gebracht, über das uns viele Betroffene berichteten: „Sie werden von den Versicherungen nicht gegen solche Elementarschäden versichert. Dann heißt es ‚Sie liegen in Hochwasserzone Klasse vier, wir können Ihnen keinen Schutz vor Elementarschäden anbieten‘.“ Das gleiche berichtete Brigitte Scherb, Vorsitzende des Tierschutzvereins in Hamlar. Auch Florian Haupteltshofer, stellvertretender Bürgermeister in Offingen, erklärte: „Viele Bürger sind nicht versichert. Und die, die früher tatsächlich noch eine Elementarschadenversicherung hatten, sind meist nach dem ersten regulierten Schaden rausgeflogen.“
Hilfsprojekt startet mit einem Budget von 200.000 Euro
Das Hilfsprojekt „Hochwasser Süddeutschland“ von ADRA Deutschland e.V. ist zunächst mit einem Budget von 200.000 Euro ausgestattet. Daraus könnten soziale und gemeinnützige Vereine und Träger sozialer Arbeit Mittel für die Soforthilfe beantragen, so ADRA Deutschland. Diese Institutionen und Einrichtungen würden mit ihren Angeboten eine Vielzahl unterschiedlicher Menschen erreichen. Ein Schwerpunkt sei die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Deshalb sei es ADRA ein besonderes Anliegen, diese Einrichtungen zu unterstützen. Dadurch könne deutlich mehr Menschen in Not geholfen werden, als wenn ADRA allein und „kleinteilig“ handeln würde.
Unter dem Stichwort „Hochwasser Deutschland“ kann für dieses ADRA-Hilfsprojekt über das Spendenkonto IBAN DE36 3702 0500 0007 7040 00 oder online über das Spendenformular www.adra.de/spenden gespendet werden.
ADRA Deutschland
ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Angestellte. Es ist Teil des weltweiten ADRA-Netzwerks, das 1956 gegründet und von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen wird, aus 118 eigenständigen nationalen Büros besteht und weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durchführt. ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency. ADRA Deutschland ist unter anderem Gründungsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), der „Aktion Deutschland Hilft“ und „Gemeinsam für Afrika“. Informationen: www.adra.de.
In den betroffenen Gebieten wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Großräumige Evakuierungen und umfangreiche Rettungsaktionen wurden eingeleitet. Die Lage blieb lange angespannt, auch wenn die Pegel mittlerweile wieder sinken. In Passau, wo Donau, Inn und Ilz zusammenfließen, wurde der Katastrophenalarm erst am 12. Juni aufgehoben.
Schäden von mindestens zwei Milliarden Euro
Nach dem Rückgang des Hochwassers werden die massiven Schäden sichtbar. Straßen, Brücken, vor allem aber unzählige Gebäude und Häuser wurden beschädigt. Landwirtschaftliche Flächen wurden durch den Starkregen in Mitleidenschaft gezogen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geht in einer ersten Schätzung von einer Schadenssumme von zwei Milliarden Euro aus. Es wird lange dauern, bis die Folgen der Katastrophe überwunden sind.
Am Anfang steht die Soforthilfe
ADRA plane, die Menschen bei den Aufräumarbeiten und beim Wiederaufbau zu begleiten, heißt es in der Pressemitteilung. Zunächst werde Nothilfe geleistet. Ein dreiköpfiges Team sei bereits vor Ort gewesen, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, mit den Betroffenen zu sprechen und die aktuellen Bedürfnisse zu ermitteln. Aufgrund der Erfahrungen nach dem Hochwasser im Ahrtal 2021 werde die geplante Hilfe insbesondere sozialen Einrichtungen zugutekommen. Niko Panic, Referent für nationale Fluthilfe bei ADRA Deutschland e.V., erklärt: „Der Einsatz im Hochwassergebieten in Bayern zeigt uns eindrucksvoll, wie wichtig soziale Initiativen für den Zusammenhalt einer Gesellschaft sind. Durch gezielte Unterstützung und Förderung dieser Einrichtungen können wir gemeinsam den Betroffenen nachhaltige Perspektiven und Hoffnung bieten.“ Dina Rodehorst, Referentin für Katastrophenrisikomanagement, ergänzt: „Die Resilienz und die Zusammenarbeit, die ich in den von Hochwasser betroffenen Gebieten erlebt habe, haben mich zutiefst beeindruckt. Trotz der großen Herausforderungen habe ich gesehen, wie Menschen sich gegenseitig stützen und sich unermüdlich gemeinsam für den Wiederaufbau einsetzen. Es ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Gemeinschaften in Krisenzeiten zusammenkommen und über sich hinauswachsen können.“
Jochen Semle, stellvertretender Leiter des Kinder- und Jugendhilfezentrums St. Josef in Schrobenhausen, habe im Gespräch mit dem ADRA-Team ein Problem auf den Punkt gebracht, über das uns viele Betroffene berichteten: „Sie werden von den Versicherungen nicht gegen solche Elementarschäden versichert. Dann heißt es ‚Sie liegen in Hochwasserzone Klasse vier, wir können Ihnen keinen Schutz vor Elementarschäden anbieten‘.“ Das gleiche berichtete Brigitte Scherb, Vorsitzende des Tierschutzvereins in Hamlar. Auch Florian Haupteltshofer, stellvertretender Bürgermeister in Offingen, erklärte: „Viele Bürger sind nicht versichert. Und die, die früher tatsächlich noch eine Elementarschadenversicherung hatten, sind meist nach dem ersten regulierten Schaden rausgeflogen.“
Hilfsprojekt startet mit einem Budget von 200.000 Euro
Das Hilfsprojekt „Hochwasser Süddeutschland“ von ADRA Deutschland e.V. ist zunächst mit einem Budget von 200.000 Euro ausgestattet. Daraus könnten soziale und gemeinnützige Vereine und Träger sozialer Arbeit Mittel für die Soforthilfe beantragen, so ADRA Deutschland. Diese Institutionen und Einrichtungen würden mit ihren Angeboten eine Vielzahl unterschiedlicher Menschen erreichen. Ein Schwerpunkt sei die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Deshalb sei es ADRA ein besonderes Anliegen, diese Einrichtungen zu unterstützen. Dadurch könne deutlich mehr Menschen in Not geholfen werden, als wenn ADRA allein und „kleinteilig“ handeln würde.
Unter dem Stichwort „Hochwasser Deutschland“ kann für dieses ADRA-Hilfsprojekt über das Spendenkonto IBAN DE36 3702 0500 0007 7040 00 oder online über das Spendenformular www.adra.de/spenden gespendet werden.
ADRA Deutschland
ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Angestellte. Es ist Teil des weltweiten ADRA-Netzwerks, das 1956 gegründet und von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen wird, aus 118 eigenständigen nationalen Büros besteht und weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durchführt. ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency. ADRA Deutschland ist unter anderem Gründungsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), der „Aktion Deutschland Hilft“ und „Gemeinsam für Afrika“. Informationen: www.adra.de.