5. Feb. 2009 19:20APDWashington-Linz
Jetzt fordern auch katholische "Priesterinnen" die Rücknahme der Exkommunikation
Washington-Linz, 05.02.2009/APD Die Aufhebung der Exkommunikation der vier Bischöfe der lefebvristischen "Priesterbruderschaft Pius X." durch die vatikanische Bischofskongregation hat jetzt auch Hoffnungen am anderen Ende des katholischen Spektrums geweckt. Die internationale Organisation "Römisch-katholische Priesterinnen" (RCWP) forderte nach Angaben von Kathpress jetzt Papst Benedikt XVI. auf, auch das Dekret über die Exkommunikation gegen "alle Mitglieder unserer Bewegung" aufzuheben.
"Dies wäre ein Akt zur Versöhnung und Gerechtigkeit gegenüber Frauen in der Kirche", betonte die Priesterinnen-Bewegung RCWP in einer Medienerklärung. Zudem wäre es ein Schritt, "die Behandlung der Frauen als Kirchenmitglieder 'zweiter Klasse' seitens der institutionellen Kirche zu korrigieren".
Kirchenrechtler meinen allerdings, dass es Unterschiede zwischen den Lefebvrianern und den "Priesterinnen" gibt. Denn der französisch-senegalesische Erzbischof Marcel Lefebvre und die von ihm ohne Einverständnis des Papstes zum Bischof geweihten Priester erfüllten zumindest formal die Voraussetzungen für die Weihehandlung.
Bei den erstmals 2002 auf einem Donauschiff an der österreichisch-bayrischen Grenze "geweihten" Frauen und ihren Nachfolgerinnen fehlten dagegen sämtliche vom Kirchenrecht geforderten Bedingungen.
Der damalige Kardinal Joseph Ratzinger erklärte als Präfekt der Glaubenskongregation, "dass die Kirche gemäß dem Apostolischen Schreiben 'Ordinatio sacerdotalis' von Johannes Paul II. keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu erteilen, und dass sich alle Gläubigen endgültig an diese Entscheidung zu halten haben'". Die "Weihe" der "Priesterinnen" sei "die Simulation eines Sakramentes und deshalb ungültig und nichtig". Sie stelle einen schweren Verstoß gegen die göttliche Verfassung der Kirche dar. Weil der "weihende" Bischof einer schismatischen Gemeinschaft angehört hatte, handle es sich darüber hinaus "um ein schweres Vergehen gegen die Einheit der Kirche".
Die vatikanische Glaubenskongregation erklärte 29. Mai 2008 in einem allgemeinen Dekret zum Thema "Frauenordination" (Decretum generale de delicto attentatae sacrae ordinationis mulieris), dass alle, die versuchten, Frauen zu Priesterinnen zu weihen, automatisch exkommuniziert seien. Dasselbe gelte sinngemäß für die betroffenen Frauen. Von der Exkommunikation seien auch Gläubige betroffen, die den mit Rom unierten Kirchen angehörten.
Zur Gültigkeit von Priesterweihen für Frauen erklärte der Sekretär der Glaubenskongregation, Erzbischof Angelo Amato: "Sie sind von vornherein ungültig, und das bedeutet, dass sie nichtig sind. Es handelt sich nämlich nicht um 'Ordinationen' im eigentlichen Sinn. Denn die kanonische Richtlinie 1024 der Kirche besagt, dass „die heilige Weihe nur für einen getauften Mann gültig ist". Die Kirche fühle sich nicht berechtigt, den Willen ihre Stifters Jesu Christi zu ändern, so Amato weiter, auch wenn das nicht der Sichtweise anderer christlicher Konfessionen entspreche.
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Der Text kann kostenlos genutzt werden. Veröffentlichung nur mit Quellenangabe "APD" gestattet!
Washington-Linz, 05.02.2009/APD Die Aufhebung der Exkommunikation der vier Bischöfe der lefebvristischen "Priesterbruderschaft Pius X." durch die vatikanische Bischofskongregation hat jetzt auch Hoffnungen am anderen Ende des katholischen Spektrums geweckt. Die internationale Organisation "Römisch-katholische Priesterinnen" (RCWP) forderte nach Angaben von Kathpress jetzt Papst Benedikt XVI. auf, auch das Dekret über die Exkommunikation gegen "alle Mitglieder unserer Bewegung" aufzuheben.
"Dies wäre ein Akt zur Versöhnung und Gerechtigkeit gegenüber Frauen in der Kirche", betonte die Priesterinnen-Bewegung RCWP in einer Medienerklärung. Zudem wäre es ein Schritt, "die Behandlung der Frauen als Kirchenmitglieder 'zweiter Klasse' seitens der institutionellen Kirche zu korrigieren".
Kirchenrechtler meinen allerdings, dass es Unterschiede zwischen den Lefebvrianern und den "Priesterinnen" gibt. Denn der französisch-senegalesische Erzbischof Marcel Lefebvre und die von ihm ohne Einverständnis des Papstes zum Bischof geweihten Priester erfüllten zumindest formal die Voraussetzungen für die Weihehandlung.
Bei den erstmals 2002 auf einem Donauschiff an der österreichisch-bayrischen Grenze "geweihten" Frauen und ihren Nachfolgerinnen fehlten dagegen sämtliche vom Kirchenrecht geforderten Bedingungen.
Der damalige Kardinal Joseph Ratzinger erklärte als Präfekt der Glaubenskongregation, "dass die Kirche gemäß dem Apostolischen Schreiben 'Ordinatio sacerdotalis' von Johannes Paul II. keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu erteilen, und dass sich alle Gläubigen endgültig an diese Entscheidung zu halten haben'". Die "Weihe" der "Priesterinnen" sei "die Simulation eines Sakramentes und deshalb ungültig und nichtig". Sie stelle einen schweren Verstoß gegen die göttliche Verfassung der Kirche dar. Weil der "weihende" Bischof einer schismatischen Gemeinschaft angehört hatte, handle es sich darüber hinaus "um ein schweres Vergehen gegen die Einheit der Kirche".
Die vatikanische Glaubenskongregation erklärte 29. Mai 2008 in einem allgemeinen Dekret zum Thema "Frauenordination" (Decretum generale de delicto attentatae sacrae ordinationis mulieris), dass alle, die versuchten, Frauen zu Priesterinnen zu weihen, automatisch exkommuniziert seien. Dasselbe gelte sinngemäß für die betroffenen Frauen. Von der Exkommunikation seien auch Gläubige betroffen, die den mit Rom unierten Kirchen angehörten.
Zur Gültigkeit von Priesterweihen für Frauen erklärte der Sekretär der Glaubenskongregation, Erzbischof Angelo Amato: "Sie sind von vornherein ungültig, und das bedeutet, dass sie nichtig sind. Es handelt sich nämlich nicht um 'Ordinationen' im eigentlichen Sinn. Denn die kanonische Richtlinie 1024 der Kirche besagt, dass „die heilige Weihe nur für einen getauften Mann gültig ist". Die Kirche fühle sich nicht berechtigt, den Willen ihre Stifters Jesu Christi zu ändern, so Amato weiter, auch wenn das nicht der Sichtweise anderer christlicher Konfessionen entspreche.
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