Rita Famos zur geschäftsführenden Präsidentin der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) gewählt
Rita Famos (vorn Mitte), Präsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz (EKS) und der GEKE.
© Foto: GEKE
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4. Sep. 2024 07:52APDSibiu

Rita Famos zur geschäftsführenden Präsidentin der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) gewählt

Rita Famos, Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS), wurde am 31. August in Sibiu vom neuen Rat der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa GEKE zur geschäftsführenden Präsidentin gewählt, wie die EKS mitteilte.

Demnach wird das dreiköpfige Präsidium ergänzt durch Bischof Marko Titus, Estland und Dr. Georg Plasger, Evangelische Kirche im Rheinland. Zuvor hatte die Vollversammlung der GEKE Rita Famos bereits als Ratsmitglied für die Periode 2024–2030 bestätigt. Martin Hirzel, Leiter der Außenbeziehungen und Werke der EKS, wurde von der Vollversammlung als stellvertretendes Ratsmitglied gewählt.

Für Rita Famos ist die GEKE ein wichtiges Tätigkeits- und Lernfeld: „Das Netz der Evangelischen Kirchen in Europa verbindet Protestantinnen und Protestanten in ganz Europa zwischen Russland und Portugal, Island und Griechenland. Geprägt von unseren unterschiedlichen Kontexten ist es herausfordernd, aber bereichernd miteinander im Gespräch zu bleiben. Hier in Sibiu waren auf dem Podium zum Thema ‚Zeit der Hoffnung – Kirchen als Akteurinnen bei der Überwindung von Krieg und Konflikten‘ Vertreter aus Irland, Kroatien, der Ukraine und Russland – ein eindrückliches Zeugnis, was evangelische Verbundenheit in Konfliktgebieten zu leisten vermag.“

An Einheit festalten, weiterhin um Wahrheit ringen

„Die Bewältigung der Bedrohung durch den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine, die Frage nach dem Umgang mit den vielen Migrantinnen und Migranten, die nach Europa strömen, der Graben zwischen Wohlstand und Armut – das und noch vieles Weiteres führen zu Konfrontation und Spaltung“, sagte Rita Famos am 1. September in ihrer Predigt vor den Delegierten der GEKE-Vollversammlung laut einer GEKE-Pressemitteilung. Sie warb dafür, die Einheit der Kirchen zu gestalten und auf sie hinzuarbeiten. Trotzdem waren auch kirchenkritische Töne von ihr zu hören: „Einheit ist keine Frage von Überzeugungen, die wie Eintrittskarten für den Zugang zu einem Club abgegeben werden müssen. Einheit ist etwas, das wir nicht herstellen können, sondern die uns gegeben ist und der wir nur in der gegenseitigen Haltung der respektvollen Zuwendung entsprechen können. Die institutionalisierte Kirche verführt uns zu einer notorischen Verwechslung, zwischen dem was Christus bewirkt und dem was wir herstellen und tun können. Damit wäre klar, dass die Einheit, von der unser Predigttext spricht, zunächst nicht an unser Können und Machen appelliert und kein operationalisierbares Kirchenprogramm präsentiert“. Famos rief dazu auf, an der Einheit festzuhalten ohne das Ringen um die Wahrheit preiszugeben. Nur so könnten die Kirchen einen Einfluss auf die Gesellschaft nehmen.

GEKE

Die GEKE ist ein bedeutender Zusammenschluss evangelischer Kirchen. Ihr gehören rund 100 lutherische, methodistische, reformierte und unierte Kirchen aus über 30 Ländern Europas und Südamerikas an, die zusammen rund 50 Millionen protestantische Christinnen und Christen vertreten.

Die neunte Vollversammlung der GEKE fand vom 27. August bis 2. September 2024 in Herrmannstadt/Sibiu (Rumänien) statt und stand unter dem Motto „Gemeinsam Kirche sein im Licht der Hoffnung“. In dieser Versammlung wurde die strategische Ausrichtung der Kirchengemeinschaft diskutiert.

Ausführliche Informationen zu den verschiedenen Schwerpunkten, dem Programm und aktuelle Bilder sind auf der Webseite der 9. Vollversammlung verfügbar: https://cpce-assembly.eu/?lang=de  

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