Apr 30, 2023, 10:01 PMKlaus Kästner
Andacht 01.05.2023
Gedanken zum Thema: Habgier
Wenn in einer Menschenmenge viele Leute vor mir stehen, sind meine Chancen, etwas zu sehen, was ein paar Meter weiter passiert, ziemlich schlecht. Der Zöllner Zachäus hatte damals in Jericho das gleiche Problem. Deshalb kletterte er auf einen Maulbeerbaum, denn er wollte unbedingt Jesus sehen. Eigentlich seltsam, dass ihm das so wichtig war. Er gehörte nämlich nicht zu den frommen Kirchenleuten, im Gegenteil. Zachäus war ein stadtbekannter und den Einwohnern verhasster Gauner. Damals war der Beruf des Zöllners genauso anrüchig wie der des Zuhälters: einträglich, aber unanständig. Um solche Typen machte man einen großen Bogen.
Dicht gedrängt standen die Bürger Jerichos in den Gassen und warteten auf den Rabbi aus Nazareth. Das gab ein Hallo, als der kleine Geldsack Klimmzüge an einem Maulbeerbaum machte! Doch Zachäus, der abgebrühte Abzocker, nahm das hämische Gelächter in Kauf. Noch erstaunlicher war jedoch, was dann geschah: „Und als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden.“ (V. 5–6)
Dass Jesus sich ausgerechnet für diesen habgierigen Zwerg interessierte, ärgerte die Leute. Das war für die braven und anständigen Bürger der Stadt beleidigend. Ich kann ihre Empörung gut verstehen. Der Zöllner hatte durch seine Betrügereien zwar viel Geld verdient, aber doch nicht die Aufmerksamkeit Jesu! Der hätte ihn keines Blickes würdigen sollen. Doch es kam ganz anders. Weil Jesus damals und heute keinem vorrechnet, was er verdient hat.
Jesus sucht solche Leute wie Zachäus, um sie auf einen guten Weg zu bringen. Erstaunlich ist, wie er das schafft. Den erhobenen Zeigefinger braucht er nicht. Er verzichtet auch auf heftige Vorwürfe. Gewiss, Jesus war nicht immer sanft. Was aber Zachäus überwältigte, war die Zuwendung Jesu zu ihm, den jeder ablehnte. Das gilt auch heute noch: Bedingungslose Zuwendung kann Menschen verändern!
Zum Bibelvers: Lukas 19,8
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Habgier
Wenn in einer Menschenmenge viele Leute vor mir stehen, sind meine Chancen, etwas zu sehen, was ein paar Meter weiter passiert, ziemlich schlecht. Der Zöllner Zachäus hatte damals in Jericho das gleiche Problem. Deshalb kletterte er auf einen Maulbeerbaum, denn er wollte unbedingt Jesus sehen. Eigentlich seltsam, dass ihm das so wichtig war. Er gehörte nämlich nicht zu den frommen Kirchenleuten, im Gegenteil. Zachäus war ein stadtbekannter und den Einwohnern verhasster Gauner. Damals war der Beruf des Zöllners genauso anrüchig wie der des Zuhälters: einträglich, aber unanständig. Um solche Typen machte man einen großen Bogen.
Dicht gedrängt standen die Bürger Jerichos in den Gassen und warteten auf den Rabbi aus Nazareth. Das gab ein Hallo, als der kleine Geldsack Klimmzüge an einem Maulbeerbaum machte! Doch Zachäus, der abgebrühte Abzocker, nahm das hämische Gelächter in Kauf. Noch erstaunlicher war jedoch, was dann geschah: „Und als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden.“ (V. 5–6)
Dass Jesus sich ausgerechnet für diesen habgierigen Zwerg interessierte, ärgerte die Leute. Das war für die braven und anständigen Bürger der Stadt beleidigend. Ich kann ihre Empörung gut verstehen. Der Zöllner hatte durch seine Betrügereien zwar viel Geld verdient, aber doch nicht die Aufmerksamkeit Jesu! Der hätte ihn keines Blickes würdigen sollen. Doch es kam ganz anders. Weil Jesus damals und heute keinem vorrechnet, was er verdient hat.
Jesus sucht solche Leute wie Zachäus, um sie auf einen guten Weg zu bringen. Erstaunlich ist, wie er das schafft. Den erhobenen Zeigefinger braucht er nicht. Er verzichtet auch auf heftige Vorwürfe. Gewiss, Jesus war nicht immer sanft. Was aber Zachäus überwältigte, war die Zuwendung Jesu zu ihm, den jeder ablehnte. Das gilt auch heute noch: Bedingungslose Zuwendung kann Menschen verändern!
Zum Bibelvers: Lukas 19,8
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
