8. Juni 2025 22:01Holger Hentschke
Andacht 09. Juni 2025
Gedanken zum Thema: (zwischen)Ziel
Es war eine tolle Motorradtour, die wir durch die Eifel geplant hatten, und das sonnige Wetter, schöne Kurven, wenig Verkehr, gute Laune und lockere Stimmung prägten die erste Hälfte dieses wundervollen Tages. Bei der Mittagspause an der Porta Nigra in Trier kam die Idee auf, einen Abstecher nach Luxemburg zu machen, vielleicht wäre da ja auch das Benzin etwas billiger. Also stellte ich die Navigations-App entsprechend ein und fuhr los. Beim Wechsel vom deutschen ins luxemburgische Netz muss dann irgendetwas schiefgelaufen sein, sodass die Navigation versagte. So fuhren wir nach Gefühl und Orientierungssinn in einem fremden Land in einer Gegend, in der wir uns nicht auskannten, bis wir irgendwann wieder in Deutschland ankamen. Aufs Neue beschwerte sich das Navi und bestand nun darauf, nach Luxemburg zu navigieren, denn dieses Zwischenziel war doch noch nicht erreicht worden. Mit einer stoischen Ruhe behielt das Gerät sein Ziel „im Auge“ und versuchte alles, um uns dorthin zu lotsen. Ich hörte und sah zwar die Anweisungen, befolgte sie aber nicht mehr. Erst als wir dem nächsten Etappenziel näherkamen, ließ das Gerät vom nicht erreichten Zwischenziel im Ausland ab und gab jetzt wieder brauchbare Ansagen.
In der Unterkunft angekommen, erzählte ich meinen Mitfahrern davon, die erstaunt entgegneten, dass sie davon nichts mitbekommen hätten. Sie hätten sich manchmal über mein zögerliches Fahren an Kreuzungen gewundert, aber es war niemandem wirklich aufgefallen.
Dieses Erlebnis blieb mir sehr lange im Gedächtnis. Verhalte ich mich manchmal auch so stur, wenn Gott mich zu einem bestimmten Ziel navigieren will, und denke, ich bräuchte dieses oder jenes Zwischenziel nicht mehr? Setze ich dann meinen eigenen Kopf durch und ignoriere leicht genervt seine Richtungsanweisungen? Und ist Gott andersherum so stur wie dieses Navigationsprogramm und will auf jeden Fall und unter allen Umständen dieses einmal programmierte Ziel erreichen?
Ich habe in meinem Leben einen Gott erlebt, der mich voller Liebe und Rücksicht oft den Weg hat entscheiden lassen und viele Umwege mit mir gegangen und gefahren ist. Doch niemals hat er mich aus den Augen verloren, sondern er behält stets das große gemeinsame Ziel im Blick.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: (zwischen)Ziel
Es war eine tolle Motorradtour, die wir durch die Eifel geplant hatten, und das sonnige Wetter, schöne Kurven, wenig Verkehr, gute Laune und lockere Stimmung prägten die erste Hälfte dieses wundervollen Tages. Bei der Mittagspause an der Porta Nigra in Trier kam die Idee auf, einen Abstecher nach Luxemburg zu machen, vielleicht wäre da ja auch das Benzin etwas billiger. Also stellte ich die Navigations-App entsprechend ein und fuhr los. Beim Wechsel vom deutschen ins luxemburgische Netz muss dann irgendetwas schiefgelaufen sein, sodass die Navigation versagte. So fuhren wir nach Gefühl und Orientierungssinn in einem fremden Land in einer Gegend, in der wir uns nicht auskannten, bis wir irgendwann wieder in Deutschland ankamen. Aufs Neue beschwerte sich das Navi und bestand nun darauf, nach Luxemburg zu navigieren, denn dieses Zwischenziel war doch noch nicht erreicht worden. Mit einer stoischen Ruhe behielt das Gerät sein Ziel „im Auge“ und versuchte alles, um uns dorthin zu lotsen. Ich hörte und sah zwar die Anweisungen, befolgte sie aber nicht mehr. Erst als wir dem nächsten Etappenziel näherkamen, ließ das Gerät vom nicht erreichten Zwischenziel im Ausland ab und gab jetzt wieder brauchbare Ansagen.
In der Unterkunft angekommen, erzählte ich meinen Mitfahrern davon, die erstaunt entgegneten, dass sie davon nichts mitbekommen hätten. Sie hätten sich manchmal über mein zögerliches Fahren an Kreuzungen gewundert, aber es war niemandem wirklich aufgefallen.
Dieses Erlebnis blieb mir sehr lange im Gedächtnis. Verhalte ich mich manchmal auch so stur, wenn Gott mich zu einem bestimmten Ziel navigieren will, und denke, ich bräuchte dieses oder jenes Zwischenziel nicht mehr? Setze ich dann meinen eigenen Kopf durch und ignoriere leicht genervt seine Richtungsanweisungen? Und ist Gott andersherum so stur wie dieses Navigationsprogramm und will auf jeden Fall und unter allen Umständen dieses einmal programmierte Ziel erreichen?
Ich habe in meinem Leben einen Gott erlebt, der mich voller Liebe und Rücksicht oft den Weg hat entscheiden lassen und viele Umwege mit mir gegangen und gefahren ist. Doch niemals hat er mich aus den Augen verloren, sondern er behält stets das große gemeinsame Ziel im Blick.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
