11. Juni 2025 22:01Gerhard Zahalka
Andacht 12. Juni 2025
Gedanken zum Thema: Sammeln
Messie. Das Wort sieht unscheinbar aus, doch dahinter verbirgt sich eine tückische Krankheit, die Sammelsucht. Messies sammeln nicht zielgerichtet, sondern horten alles, von dem sie meinen, es irgendwann noch gebrauchen zu können.
Einem Glaubensbruder ging es ebenso; er gehörte zu einer Gemeinde, die ich nach 25 Jahren erneut anvertraut bekam. Aus dem adretten jungen Mann von einst war ein ungepflegter, verwahrloster Messie geworden, der seine kleine Wohnung mit meterhohen Zeitungsstapeln und kaputten Fernsehgeräten vollstopfte. Wenn ich ihn besuchte, räumte er ein paar Zeitungsstapel beiseite und schuf so einen schmalen Zugang zu einem Stuhl, den er mir anbot, solange er überhaupt noch jemanden in seine Wohnung ließ. Alle meine Hilfsangebote, den Müll zu beseitigen, lehnte er ab. Fachärztliche Hilfe, die ich ihm vermittelte, fruchtete auch nicht. Man schätzt, dass in Deutschland ungefähr 2,5 Millionen Menschen vom Messie-Syndrom betroffen sind.
Wenn das krankhafte Bestreben, immer mehr Güter anzuhäufen, nicht nur auf wertlose Dinge bezogen ist, dann sprechen wir von Habgier, diesem übermäßigen Verlangen nach Reichtum und Besitz. Jesus hat unter anderem im heutigen Bibeltext aus Lukas 12 vor der Habsucht gewarnt, und Paulus setzt sie auf eine Stufe mit Götzendienerei (Eph 5,5). Damit wird das Thema sogar zur Seligkeitsfrage, denn Habgierige werden das Reich Gottes nicht ererben.
Wenn wir also die Sammelsucht als Habsucht definieren, dann gibt es zig Millionen Messies auf der Welt, die wir zwar nicht so bezeichnen, die aber exakt das Verhaltensmuster eines Messies aufweisen. Sie haben ungeheure Reichtümer angehäuft und werden deshalb vielfach noch bewundert. Aber es kommt der Tag, an dem sie erleben werden, dass ihr obszöner Reichtum wertlos wird, egal, ob sie ihre Schätze in Dollar, Yuan, Rubel, Euro oder Joghurtbechern angehäuft haben. Dagegen hilft nur eines: „Sammelt euch Schätze im Himmel“, sagt Jesus und er erklärt uns auch, wie man das macht. „Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach!“
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Sammeln
Messie. Das Wort sieht unscheinbar aus, doch dahinter verbirgt sich eine tückische Krankheit, die Sammelsucht. Messies sammeln nicht zielgerichtet, sondern horten alles, von dem sie meinen, es irgendwann noch gebrauchen zu können.
Einem Glaubensbruder ging es ebenso; er gehörte zu einer Gemeinde, die ich nach 25 Jahren erneut anvertraut bekam. Aus dem adretten jungen Mann von einst war ein ungepflegter, verwahrloster Messie geworden, der seine kleine Wohnung mit meterhohen Zeitungsstapeln und kaputten Fernsehgeräten vollstopfte. Wenn ich ihn besuchte, räumte er ein paar Zeitungsstapel beiseite und schuf so einen schmalen Zugang zu einem Stuhl, den er mir anbot, solange er überhaupt noch jemanden in seine Wohnung ließ. Alle meine Hilfsangebote, den Müll zu beseitigen, lehnte er ab. Fachärztliche Hilfe, die ich ihm vermittelte, fruchtete auch nicht. Man schätzt, dass in Deutschland ungefähr 2,5 Millionen Menschen vom Messie-Syndrom betroffen sind.
Wenn das krankhafte Bestreben, immer mehr Güter anzuhäufen, nicht nur auf wertlose Dinge bezogen ist, dann sprechen wir von Habgier, diesem übermäßigen Verlangen nach Reichtum und Besitz. Jesus hat unter anderem im heutigen Bibeltext aus Lukas 12 vor der Habsucht gewarnt, und Paulus setzt sie auf eine Stufe mit Götzendienerei (Eph 5,5). Damit wird das Thema sogar zur Seligkeitsfrage, denn Habgierige werden das Reich Gottes nicht ererben.
Wenn wir also die Sammelsucht als Habsucht definieren, dann gibt es zig Millionen Messies auf der Welt, die wir zwar nicht so bezeichnen, die aber exakt das Verhaltensmuster eines Messies aufweisen. Sie haben ungeheure Reichtümer angehäuft und werden deshalb vielfach noch bewundert. Aber es kommt der Tag, an dem sie erleben werden, dass ihr obszöner Reichtum wertlos wird, egal, ob sie ihre Schätze in Dollar, Yuan, Rubel, Euro oder Joghurtbechern angehäuft haben. Dagegen hilft nur eines: „Sammelt euch Schätze im Himmel“, sagt Jesus und er erklärt uns auch, wie man das macht. „Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach!“
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