Apr 14, 2024, 10:01 PMRafael Schäffer
Andacht 15.05.2024
Gedanken zum Thema: faszinierend
2019 besuchten meine Frau und ich erstmals London. Sie hatte gelesen, dass im St. James’s Park viele Eichhörnchen leben, die sich füttern lassen. Also zogen wir mit einer Packung Studentenfutter los. Ich finde Eichhörnchen faszinierend, hatte aber bislang kaum Gelegenheit, diese scheuen Tiere von Nahem zu beobachten. Sie aus nächster Nähe zu betrachten oder gar zu füttern schien mir illusorisch. Doch im Park entdeckten wir fast an jedem zweiten Baum eines dieser Nagetiere. Noch größer war mein Erstaunen, als mehrere Eichhörnchen ziemlich zielstrebig auf mich zuliefen, nachdem ich mich auf den Boden gesetzt und einige Nüsse in meiner offenen Hand ausgebreitet hatte. Zunächst legte ich die Nüsse auf den Boden, doch schon bald fraßen mir die Tiere aus der Hand und ich konnte sie sogar ein bisschen streicheln. Noch heute macht mich diese Erinnerung glücklich. Gern betrachte ich die süßen Fotos. Ich frage mich, warum ein so einfaches Erlebnis so viel Freude in mir auslöst. Vielleicht liegt es daran, dass meine Sehnsucht und Neugier gestillt wurden und dies entgegen meiner bisherigen Lebenserfahrung möglich war.
Eine ähnliche Szene beschreibt der Prophet Jesaja. Fressfeinde leben friedlich nebeneinander, Fleischfresser werden zu Vegetariern und giftige Tiere braucht man nicht mehr zu fürchten. Das klingt weltfremd, völlig utopisch und entspricht so gar nicht unserer Lebensrealität. Dennoch ist dieser Text, wie auch unser Erlebnis im St. James’s Park, ein kleiner Einblick, ein Vorgeschmack auf Gottes neue Welt, das Paradies. Dort wird es nichts Böses mehr geben, weder zwischen uns Menschen noch bei den Tieren. Sich dies in seiner Fantasie auszumalen ist herausfordernd. Mir kommen dabei viele Fragen. Eigentlich sollte ich weniger darüber nachdenken, sondern einfach glaubend und vertrauend wie ein Kind diese Offenbarung von Gottes Herrlichkeit annehmen. Vielleicht kann folgender Vers unsere Fantasie anregen: „Was kein Auge jemals sah, was kein Ohr jemals hörte und was sich kein Mensch vorstellen konnte, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben“ (1 Kor 2,9 Hfa).
Zum Bibelvers: Jesaja 65,25
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: faszinierend
2019 besuchten meine Frau und ich erstmals London. Sie hatte gelesen, dass im St. James’s Park viele Eichhörnchen leben, die sich füttern lassen. Also zogen wir mit einer Packung Studentenfutter los. Ich finde Eichhörnchen faszinierend, hatte aber bislang kaum Gelegenheit, diese scheuen Tiere von Nahem zu beobachten. Sie aus nächster Nähe zu betrachten oder gar zu füttern schien mir illusorisch. Doch im Park entdeckten wir fast an jedem zweiten Baum eines dieser Nagetiere. Noch größer war mein Erstaunen, als mehrere Eichhörnchen ziemlich zielstrebig auf mich zuliefen, nachdem ich mich auf den Boden gesetzt und einige Nüsse in meiner offenen Hand ausgebreitet hatte. Zunächst legte ich die Nüsse auf den Boden, doch schon bald fraßen mir die Tiere aus der Hand und ich konnte sie sogar ein bisschen streicheln. Noch heute macht mich diese Erinnerung glücklich. Gern betrachte ich die süßen Fotos. Ich frage mich, warum ein so einfaches Erlebnis so viel Freude in mir auslöst. Vielleicht liegt es daran, dass meine Sehnsucht und Neugier gestillt wurden und dies entgegen meiner bisherigen Lebenserfahrung möglich war.
Eine ähnliche Szene beschreibt der Prophet Jesaja. Fressfeinde leben friedlich nebeneinander, Fleischfresser werden zu Vegetariern und giftige Tiere braucht man nicht mehr zu fürchten. Das klingt weltfremd, völlig utopisch und entspricht so gar nicht unserer Lebensrealität. Dennoch ist dieser Text, wie auch unser Erlebnis im St. James’s Park, ein kleiner Einblick, ein Vorgeschmack auf Gottes neue Welt, das Paradies. Dort wird es nichts Böses mehr geben, weder zwischen uns Menschen noch bei den Tieren. Sich dies in seiner Fantasie auszumalen ist herausfordernd. Mir kommen dabei viele Fragen. Eigentlich sollte ich weniger darüber nachdenken, sondern einfach glaubend und vertrauend wie ein Kind diese Offenbarung von Gottes Herrlichkeit annehmen. Vielleicht kann folgender Vers unsere Fantasie anregen: „Was kein Auge jemals sah, was kein Ohr jemals hörte und was sich kein Mensch vorstellen konnte, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben“ (1 Kor 2,9 Hfa).
Zum Bibelvers: Jesaja 65,25
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
