Sep 25, 2024, 10:01 PMPeter Zaiser
Andacht 26.09.2024
Gedanken zum Thema: Rettung
Es war eine der Ansprachen, die ich nie vergessen werde. Walter Flandera, Lehrer für Geografie, Geschichte und Mathematik am Seminar Schloss Bogenhofen, sprach über seine Flucht aus der russischen Gefangenschaft. Er sollte im Winter 1945 erschossen werden und stand mit anderen Kameraden vor dem Erschießungskommando. Die Gewehre waren auf sie gerichtet. Nach den tödlichen Schüssen fielen die Soldaten zu Boden. Walter Flandera ließ sich zu Boden fallen, obwohl er nicht getroffen wurde. Ein anderer Soldat, der über ihn fiel, war tot und blutete stark. Sein Blut floss über den Körper von Flandera, der sich bemühte, regungslos liegen zu bleiben. Die russischen Soldaten kontrollierten, ob auch alle tot waren. Das Blut des anderen Soldaten hat sein Leben gerettet. Er musste in der klirrenden Kälte einige Stunden inmitten seiner toten Kameraden liegen bleiben. In der sternenklaren Nacht versuchte er sich zu erheben, doch er war wie festgefroren. Langsam konnte er sich befreien. Tagelang war er unterwegs und kam schließlich zu einem Lager von deutschen Soldaten. Da er gesundheitlich schwer angeschlagen war, schickte man ihn mit dem nächsten Zug nach Hause. In Wien stieg er aus, dankte Gott für seine Rettung und übergab ihm sein Leben. Walter Flandera wies in seiner Ansprache auf den Tod Jesu hin, der uns alle rettet.
Es gehört zu den eindringlichen Aussagen der Bibel, dass Gott uns durch das Sterben Jesu am Kreuz Vergebung und ewiges Leben ermöglicht. Wir Menschen fragen: Kann Gott nicht einfach vergeben? Ist der Tod Jesu wirklich nötig gewesen? Es gibt hier mehrere Erklärungsversuche, aber einer leuchtet mir am meisten ein. Der Gesetzgeber nimmt die Konsequenzen der Schuld auf sich und befreit uns damit vor dem ewigen Tod. Jesus erlebte am Kreuz die Trennung von seinem Vater und war bereit, sich dem Tod auszuliefern. Er, als unschuldiger sündloser Mensch, aber auch als Schöpfer und Gesetzgeber, hat nun das Recht bekommen, uns vom ewigen Tod freizusprechen. Nicht wir können die Versöhnung vollbringen, indem wir uns bemühen, nach Gottes Geboten zu leben. Jesus sagte am Kreuz: „Es ist vollbracht!“ Wir können die Erlösung nur als Geschenk im Vertrauen auf Gott annehmen und aus Dankbarkeit nach seinem Willen leben.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Rettung
Es war eine der Ansprachen, die ich nie vergessen werde. Walter Flandera, Lehrer für Geografie, Geschichte und Mathematik am Seminar Schloss Bogenhofen, sprach über seine Flucht aus der russischen Gefangenschaft. Er sollte im Winter 1945 erschossen werden und stand mit anderen Kameraden vor dem Erschießungskommando. Die Gewehre waren auf sie gerichtet. Nach den tödlichen Schüssen fielen die Soldaten zu Boden. Walter Flandera ließ sich zu Boden fallen, obwohl er nicht getroffen wurde. Ein anderer Soldat, der über ihn fiel, war tot und blutete stark. Sein Blut floss über den Körper von Flandera, der sich bemühte, regungslos liegen zu bleiben. Die russischen Soldaten kontrollierten, ob auch alle tot waren. Das Blut des anderen Soldaten hat sein Leben gerettet. Er musste in der klirrenden Kälte einige Stunden inmitten seiner toten Kameraden liegen bleiben. In der sternenklaren Nacht versuchte er sich zu erheben, doch er war wie festgefroren. Langsam konnte er sich befreien. Tagelang war er unterwegs und kam schließlich zu einem Lager von deutschen Soldaten. Da er gesundheitlich schwer angeschlagen war, schickte man ihn mit dem nächsten Zug nach Hause. In Wien stieg er aus, dankte Gott für seine Rettung und übergab ihm sein Leben. Walter Flandera wies in seiner Ansprache auf den Tod Jesu hin, der uns alle rettet.
Es gehört zu den eindringlichen Aussagen der Bibel, dass Gott uns durch das Sterben Jesu am Kreuz Vergebung und ewiges Leben ermöglicht. Wir Menschen fragen: Kann Gott nicht einfach vergeben? Ist der Tod Jesu wirklich nötig gewesen? Es gibt hier mehrere Erklärungsversuche, aber einer leuchtet mir am meisten ein. Der Gesetzgeber nimmt die Konsequenzen der Schuld auf sich und befreit uns damit vor dem ewigen Tod. Jesus erlebte am Kreuz die Trennung von seinem Vater und war bereit, sich dem Tod auszuliefern. Er, als unschuldiger sündloser Mensch, aber auch als Schöpfer und Gesetzgeber, hat nun das Recht bekommen, uns vom ewigen Tod freizusprechen. Nicht wir können die Versöhnung vollbringen, indem wir uns bemühen, nach Gottes Geboten zu leben. Jesus sagte am Kreuz: „Es ist vollbracht!“ Wir können die Erlösung nur als Geschenk im Vertrauen auf Gott annehmen und aus Dankbarkeit nach seinem Willen leben.
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