Andacht 26.04.2023

Was für eine Zuversicht in Gott spricht aus diesen Worten! Sich um nichts Sorgen zu machen, wer kann das schon? Ich bin von Natur aus jemand, der sich eher zu viele Sorgen macht. Und mit Kindern gibt es nicht unbedingt weniger Grund dazu.

Apropos Kinder. Wir hatten für unsere sechsjährige Tochter ein Raupenset bestellt, bei dem man die Verpuppung und das spätere Schlüpfen von Schmetterlingen hautnah miterleben kann. Eine tolle Sache für ein Kind, das jede Art von Raupen im Garten sammelt und hofft, sie würden sich verpuppen. Doch leider hatte einer der Schmetterlinge nach dem Schlüpfen einen geknickten Flügel und so stellte sich die Frage, ob wir diesen auch in unserem Garten freilassen könnten. Unsere Tochter kam fröhlich angelaufen und meinte, wir könnten ihn jetzt freilassen, sie hätte gebetet. Und tatsächlich, der Schmetterling flog davon, als ob er nie verletzt gewesen wäre.

Natürlich freue ich mich sehr und bin dankbar, wenn gerade Kinder so etwas erleben dürfen. Aber was, wenn das Ergebnis nicht wie erwartet aussieht, welche Haltung nehme ich dann ein?

Paulus’ Leben war voller Herausforderungen und Krisen; es wäre ungerecht, ihm zu unterstellen, dass er nur auf der Sonnenseite des Glaubens zu Hause war und deshalb gut reden hatte. Im Gegenteil, die meisten von uns dürften froh sein, nicht halb so viel durchmachen zu müssen wie er. Mein Eindruck ist, dass gerade diese Momente Paulus gelehrt haben. Auf Gott ist Verlass und es liegt alles in seiner Hand.

Es gibt keine Erfolgsformel im Sinne von „Lass das Sorgen, nimm Gebet und etwas Dank dazu und fertig ist die Gebetserhörung“. Paulus rät uns zwar, unsere Anliegen im Gebet vor Gott zu bringen, aber dabei den Dank nicht zu vergessen. Denn wer sich ständig sorgt, schaut vor allem auf das, was fehlt, wird unzufrieden und vergisst die Dankbarkeit. Durch den konsequenten Blick auf Gott und darauf, womit er uns täglich beschenkt, können wir das verhindern.

Beim Lesen der Biografie eines deutschen Musikers, der bei einem Autounfall seine Tochter verlor, musste ich staunen. Wie oft er von Dankbarkeit schreibt, weil Gott sich auf unterschiedlichste Art um ihn und seine Familie kümmert. Diese Haltung wünsche ich mir auch. Jederzeit.

Zum Bibelvers: Philipper 4,6

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