Andacht 30. Juni 2025
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Bibel
Glauben

29. Juni 2025 22:01Beate Strobel

Andacht 30. Juni 2025

Gedanken zum Thema: Vertrauen

Ohne Netz und doppelten Boden – das sagen wir, wenn es um etwas Gewagtes geht. Die Formulierung kommt eigentlich aus der Zirkuswelt. Artisten treten immer wieder ohne Netz auf. Sie riskieren etwas, ohne abgesichert zu sein. Ist das nicht zu gefährlich? Brauche ich keinen zusätzlichen Schutz? Auch in anderen Bereichen stellen wir uns diese Fragen. Nicht umsonst gibt es zahlreiche Versicherungen. Damit versuchen wir uns gegen alle möglichen Gefahren und Risiken abzusichern.

Die Brüder Simon und Andreas verzichteten auf Absicherung. Es ist schon irgendwie seltsam, wie schnell die beiden alles liegen und stehen ließen, um Jesus „sogleich“ zu folgen. Sie waren zwar keine Artisten, sondern Fischer, aber auch sie verzichteten auf das Netz – auf Sicherheit, auf den bekannten Weg.

Manchmal muss ich etwas „ohne Netz“ wagen, muss loslassen, neue Wege gehen und mich auf Gefahren einlassen. Wie will ich sonst Neues erleben? Ein Wechsel der Arbeitsstelle, ein Umzug in eine mir fremde Stadt, Menschen vertrauen, die ich kaum kenne – das alles fordert heraus. Meine Oma lebte 70 Jahre lang immer in derselben bayerischen Kleinstadt. Nach dem Tod meines Opas heiratete sie erneut und zog im hohen Alter nach Regensburg, eine herrlich quirlige Stadt voller Studenten und mit einem reichen Kulturangebot. Es war ein Wagnis, sie musste sich neu organisieren – aber es hat sie bereichert: Für sie hat sich im Alter noch einmal eine ganz neue, interessante Welt eröffnet.

Neuanfänge haben sehr viel mit Vertrauen zu tun: Vertraue ich mir selbst? Vertraue ich anderen Menschen? Vertraue ich Gott auf meinen neuen Wegen? Andreas und Simon haben ihre Netze liegen gelassen und dem unbekannten Weg mit Jesus vertraut. Sie konnten sich auf Neues einlassen, weil sie ihre Hoffnung auf Gott setzten. Das macht die beiden für mich zu mutigen Männern und Vorbildern für das Vertrauen in neue Wege.

Zum Bibelvers: Matthäus 4,18-20

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