7. März 2008 05:04APDDüsseldorf
Rabbiner und Bischöfe für den Schutz von Sabbat und Sonntag
Düsseldorf, 07.03.2008/APD Theologen der evangelischen und römisch-katholischen Kirche in Deutschland äußerten sich am 3. März im Rahmen einer Diskussion mit Vertretern der Rabbinerkonferenzen über das Thema „Sabbat und Sonntag". Wie der Evangelische Pressedienst (epd) berichtet, warnten dabei Bischöfe und Rabbiner ausdrücklich vor einer weiteren Aushöhlung des Sonntagsschutzes.
Eine Aufgabe arbeitsfreier Sonntage habe nicht nur Folgen für die körperliche und seelische Gesundheit des Einzelnen, sondern führe auch zu einer sozialen und kulturellen Verarmung, erklärte der Bischof Heinrich Mussinghoff, stellvertretender Vorsitzender der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz, in Düsseldorf. Es sei eine ernste Gefahr für die deutsche Gesellschaft, „wenn aufgrund von wirtschaftlichen Interessen und Konsumwünschen der Sonntag immer mehr nivelliert wird", so der Aachener Bischof. Für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sagte der Ratsvorsitzende Wolfgang Huber, wenn der gemeinsame freie Tag am Sonntag verloren gehe, brauche sich niemand über den Verfall der Familie zu wundern.
Der Sonntag befreie von Leistungsdruck, Nutzenkalkül und Konsumzwängen, er biete außerdem Freiraum zum Innehalten und zur Orientierung. „Der Sabbat wie der Sonntag bieten dem Menschen einen geschützten Raum an für die Einübung eines Lebens aus der Beziehung zu Gott", erläuterte Mussinghoff, der auch eine Kommission der Deutschen Bischofskonferenz für die religiösen Beziehungen zum Judentum leitet.
Der Schweriner Landesrabbiner William Wolff beklagte, dass viele Juden in Europa ihren Glauben nicht mehr lebten, „der Sabbat wird nicht mehr gehalten". Als Folge „verschwinden auch die Juden in der offenen, säkularen Gesellschaft", sagte Wolff und warnte, bereits in 30 oder 50 Jahren könnte es in Deutschland keine Juden mehr geben. „Denn ohne Sabbat gibt es kein jüdisches Leben – und bald auch keine Juden mehr." Der Sabbat spiele im Judentum eine grundlegende Rolle, er bringe „Erholung und Erfrischung, die uns in keiner anderen Weise offen stehen".
Das Begegnungstreffen von Bischöfen und Rabbinern fand im Rahmen der diesjährigen „Woche der Brüderlichkeit" statt, die am 2. März in Düsseldorf zentral eröffnet wurde.
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Der Text kann kostenlos genutzt werden. Veröffentlichung nur mit Quellenangabe „APD" gestattet!
Düsseldorf, 07.03.2008/APD Theologen der evangelischen und römisch-katholischen Kirche in Deutschland äußerten sich am 3. März im Rahmen einer Diskussion mit Vertretern der Rabbinerkonferenzen über das Thema „Sabbat und Sonntag". Wie der Evangelische Pressedienst (epd) berichtet, warnten dabei Bischöfe und Rabbiner ausdrücklich vor einer weiteren Aushöhlung des Sonntagsschutzes.
Eine Aufgabe arbeitsfreier Sonntage habe nicht nur Folgen für die körperliche und seelische Gesundheit des Einzelnen, sondern führe auch zu einer sozialen und kulturellen Verarmung, erklärte der Bischof Heinrich Mussinghoff, stellvertretender Vorsitzender der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz, in Düsseldorf. Es sei eine ernste Gefahr für die deutsche Gesellschaft, „wenn aufgrund von wirtschaftlichen Interessen und Konsumwünschen der Sonntag immer mehr nivelliert wird", so der Aachener Bischof. Für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sagte der Ratsvorsitzende Wolfgang Huber, wenn der gemeinsame freie Tag am Sonntag verloren gehe, brauche sich niemand über den Verfall der Familie zu wundern.
Der Sonntag befreie von Leistungsdruck, Nutzenkalkül und Konsumzwängen, er biete außerdem Freiraum zum Innehalten und zur Orientierung. „Der Sabbat wie der Sonntag bieten dem Menschen einen geschützten Raum an für die Einübung eines Lebens aus der Beziehung zu Gott", erläuterte Mussinghoff, der auch eine Kommission der Deutschen Bischofskonferenz für die religiösen Beziehungen zum Judentum leitet.
Der Schweriner Landesrabbiner William Wolff beklagte, dass viele Juden in Europa ihren Glauben nicht mehr lebten, „der Sabbat wird nicht mehr gehalten". Als Folge „verschwinden auch die Juden in der offenen, säkularen Gesellschaft", sagte Wolff und warnte, bereits in 30 oder 50 Jahren könnte es in Deutschland keine Juden mehr geben. „Denn ohne Sabbat gibt es kein jüdisches Leben – und bald auch keine Juden mehr." Der Sabbat spiele im Judentum eine grundlegende Rolle, er bringe „Erholung und Erfrischung, die uns in keiner anderen Weise offen stehen".
Das Begegnungstreffen von Bischöfen und Rabbinern fand im Rahmen der diesjährigen „Woche der Brüderlichkeit" statt, die am 2. März in Düsseldorf zentral eröffnet wurde.
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