
12. Feb. 2025 23:01Sieglinde Wilke
Andacht 13. Februar 2025
Gedanken zum Thema: gesehen werden
Als ich im Januar 2023 das Lesezeichen mit diesem Text in der Hand hielt, war ich richtig froh, dass die Verantwortlichen gerade diese Worte ausgewählt hatten. Obwohl ich in meiner Schulzeit manchmal froh gewesen wäre, wenn mich der Mathematiklehrer übersehen hätte und ein anderer Schüler an die Tafel gerufen worden wäre.
Im Alltag übersehen wir auch so manches, das Kleingedruckte in einem Vertrag, das Parkverbotsschild in der Innenstadt oder einen älteren Passanten, der in der Fußgängerzone genau unsere Wegrichtung kreuzt. Manchmal wünschten wir uns, Gott würde nicht so genau hinschauen, da, wo es die dunklen Ecken in unserem Leben gibt.
Aber das ist ja gerade das Fantastische, dass Gott nicht als Kontrolleur oder Aufpasser hinter uns steht. Nein, er verfolgt unseren Lebensweg voller Liebe und Barmherzigkeit von Anfang an. „Ich habe dich schon gekannt, ehe ich dich im Mutterleib bildete“ (Jer 1,5 Hfa). Das sagte Gott zu Jeremia, und David singt im Psalm 139: „Als ich gerade erst entstand, hast du mich schon gesehen“ (V. 16 Hfa).
Durch den heutigen Andachtstext ist uns die ägyptische Sklavin Hagar ein großes Stück nähergekommen. Wir haben uns unwillkürlich mit ihrem Leben auseinandergesetzt und können sie zuweilen verstehen. Ist es nicht auch heute noch so, dass wir manchmal einfach davonlaufen könnten? All die Schwierigkeiten und Probleme hinter uns lassen und irgendwo unbemerkt zur Ruhe kommen? Aber da haben wir „die Rechnung ohne den Wirt gemacht“. Ja, Gott sah Hagar. Er schickte ihr einen Engel. Sie konnte wieder Mut schöpfen und die Kräfte kehrten zurück.
Das können auch wir erleben. Weil Gott uns sieht, sendet er uns Tröster, Ratgeber und Helfer. Wir dürfen wieder Mut fassen und Kräfte sammeln. Ja, Gott sieht gerade diejenigen, die keinen Fuß so recht auf den Boden bekommen. Da, wo Gott sieht, hat er alles im Blick, das Davor und Danach, das Darüber und Darunter. Er sieht und reagiert auf seine Weise.
Manches, was zu Beginn des Jahres noch unsichtbar war, hatte er schon längst im Blick, und so manche Steine hat er weggeräumt, ehe wir darüber stolpern konnten. Ich bin dankbar, dass er auch in diesem Jahr beide Augen auf uns richtet und uns durch dick und dünn begleitet.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: gesehen werden
Als ich im Januar 2023 das Lesezeichen mit diesem Text in der Hand hielt, war ich richtig froh, dass die Verantwortlichen gerade diese Worte ausgewählt hatten. Obwohl ich in meiner Schulzeit manchmal froh gewesen wäre, wenn mich der Mathematiklehrer übersehen hätte und ein anderer Schüler an die Tafel gerufen worden wäre.
Im Alltag übersehen wir auch so manches, das Kleingedruckte in einem Vertrag, das Parkverbotsschild in der Innenstadt oder einen älteren Passanten, der in der Fußgängerzone genau unsere Wegrichtung kreuzt. Manchmal wünschten wir uns, Gott würde nicht so genau hinschauen, da, wo es die dunklen Ecken in unserem Leben gibt.
Aber das ist ja gerade das Fantastische, dass Gott nicht als Kontrolleur oder Aufpasser hinter uns steht. Nein, er verfolgt unseren Lebensweg voller Liebe und Barmherzigkeit von Anfang an. „Ich habe dich schon gekannt, ehe ich dich im Mutterleib bildete“ (Jer 1,5 Hfa). Das sagte Gott zu Jeremia, und David singt im Psalm 139: „Als ich gerade erst entstand, hast du mich schon gesehen“ (V. 16 Hfa).
Durch den heutigen Andachtstext ist uns die ägyptische Sklavin Hagar ein großes Stück nähergekommen. Wir haben uns unwillkürlich mit ihrem Leben auseinandergesetzt und können sie zuweilen verstehen. Ist es nicht auch heute noch so, dass wir manchmal einfach davonlaufen könnten? All die Schwierigkeiten und Probleme hinter uns lassen und irgendwo unbemerkt zur Ruhe kommen? Aber da haben wir „die Rechnung ohne den Wirt gemacht“. Ja, Gott sah Hagar. Er schickte ihr einen Engel. Sie konnte wieder Mut schöpfen und die Kräfte kehrten zurück.
Das können auch wir erleben. Weil Gott uns sieht, sendet er uns Tröster, Ratgeber und Helfer. Wir dürfen wieder Mut fassen und Kräfte sammeln. Ja, Gott sieht gerade diejenigen, die keinen Fuß so recht auf den Boden bekommen. Da, wo Gott sieht, hat er alles im Blick, das Davor und Danach, das Darüber und Darunter. Er sieht und reagiert auf seine Weise.
Manches, was zu Beginn des Jahres noch unsichtbar war, hatte er schon längst im Blick, und so manche Steine hat er weggeräumt, ehe wir darüber stolpern konnten. Ich bin dankbar, dass er auch in diesem Jahr beide Augen auf uns richtet und uns durch dick und dünn begleitet.
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