Jul 19, 2024, 10:01 PMDagmar Heck
Andacht 20.07.2024
Gedanken zum Thema: Geschenk
Was für ein außergewöhnliches Geschenk! Am 20. Juli 802 wurde dem fränkischen Kaiser Karl dem Großen in Aachen ein indischer Elefant mit Namen Abul Abbas übergeben. Der Kalif aus Bagdad, Hārūn ar-Raschīd, sandte dieses kostbare Geschenk als Zeichen der Wertschätzung und als Bestätigung des gemein-samen Bündnisses gegen das Byzantinische Reich. Der Elefant war mit einer kleinen Delegation auf dem monatelangen See- und Landweg über Nordafrika, Italien und den Brennerpass bis nach Aachen gelangt. Abul Abbas ist der erste urkundlich bestätigte Elefant nördlich der Alpen und erregte damals viel Aufsehen. Karl der Große liebte dieses exotische Tier, das in der Menagerie der Kaiserpfalz ein neues Zuhause fand. Gerne nahm der Herrscher seinen Elefanten auch als Demonstration seiner Macht und Herrschaft auf Reisen und Feldzügen mit. Im Sommer 810 verstarb Abul Abbas jedoch überraschend nach einer Rheinüberquerung bei Lippeham.
So ein Elefant mag beeindrucken, aber das größte Geschenk, das man in seiner Bedeutung und Tragweite nicht vollständig begreifen kann, ist die Liebe Gottes und „dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ (Joh 3,16). Die eigene Erkenntnis und Erfahrung, von Gott geliebt zu sein, von Sünde befreit zu werden und die Hoffnung auf ein Leben in Ewigkeit zu haben, können uns mit unend-licher Freude und Dankbarkeit erfüllen. Die innige Beziehung zum Schöpfer der Welt und Erlöser gibt die Geborgenheit und Perspektive, dass der Sinn des Lebens nicht auf die irdische Zeit begrenzt ist. Wir dürfen darauf vertrauen, dass die Zusagen Gottes auch uns gelten. Und wir sind eingeladen, das Geschenk der Liebe und Vergebung anzunehmen: „Aber was sich keiner verdienen kann, schenkt Gott in seiner Güte: Er nimmt uns an, weil Jesus Christus uns erlöst hat“ (Röm 3,24 Hfa). Als Martin Luther diese Zusage begriff, veränderte sich sein theologisches Verständnis radikal – der Startschuss für die Reformation fiel.
Ich möchte mir immer wieder neu bewusst machen, dass dieses Geschenk der Gnade uns allen gilt, heute, morgen und an jedem neuen Tag. Lasst es uns dankbar annehmen!
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Geschenk
Was für ein außergewöhnliches Geschenk! Am 20. Juli 802 wurde dem fränkischen Kaiser Karl dem Großen in Aachen ein indischer Elefant mit Namen Abul Abbas übergeben. Der Kalif aus Bagdad, Hārūn ar-Raschīd, sandte dieses kostbare Geschenk als Zeichen der Wertschätzung und als Bestätigung des gemein-samen Bündnisses gegen das Byzantinische Reich. Der Elefant war mit einer kleinen Delegation auf dem monatelangen See- und Landweg über Nordafrika, Italien und den Brennerpass bis nach Aachen gelangt. Abul Abbas ist der erste urkundlich bestätigte Elefant nördlich der Alpen und erregte damals viel Aufsehen. Karl der Große liebte dieses exotische Tier, das in der Menagerie der Kaiserpfalz ein neues Zuhause fand. Gerne nahm der Herrscher seinen Elefanten auch als Demonstration seiner Macht und Herrschaft auf Reisen und Feldzügen mit. Im Sommer 810 verstarb Abul Abbas jedoch überraschend nach einer Rheinüberquerung bei Lippeham.
So ein Elefant mag beeindrucken, aber das größte Geschenk, das man in seiner Bedeutung und Tragweite nicht vollständig begreifen kann, ist die Liebe Gottes und „dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ (Joh 3,16). Die eigene Erkenntnis und Erfahrung, von Gott geliebt zu sein, von Sünde befreit zu werden und die Hoffnung auf ein Leben in Ewigkeit zu haben, können uns mit unend-licher Freude und Dankbarkeit erfüllen. Die innige Beziehung zum Schöpfer der Welt und Erlöser gibt die Geborgenheit und Perspektive, dass der Sinn des Lebens nicht auf die irdische Zeit begrenzt ist. Wir dürfen darauf vertrauen, dass die Zusagen Gottes auch uns gelten. Und wir sind eingeladen, das Geschenk der Liebe und Vergebung anzunehmen: „Aber was sich keiner verdienen kann, schenkt Gott in seiner Güte: Er nimmt uns an, weil Jesus Christus uns erlöst hat“ (Röm 3,24 Hfa). Als Martin Luther diese Zusage begriff, veränderte sich sein theologisches Verständnis radikal – der Startschuss für die Reformation fiel.
Ich möchte mir immer wieder neu bewusst machen, dass dieses Geschenk der Gnade uns allen gilt, heute, morgen und an jedem neuen Tag. Lasst es uns dankbar annehmen!
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