Andacht 06.09.2024
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Bibel
Glauben

Sep 5, 2024, 10:01 PMAlbrecht Höschele

Andacht 06.09.2024

Gedanken zum Thema: Hilfe

Ein verzweifelter Mensch schrieb mir kürzlich: „Ich ertrage es einfach nicht mehr. Wenn Gott uns wirklich lieben würde, sollte er auch unsere Wünsche erfüllen und uns bei unseren Problemen beistehen. Ich bin jetzt 32 Jahre alt und habe mir immer eine eigene Familie gewünscht […] Ich wurde wegen meines Aussehens in der Schule gemobbt, war häufig krank und fühlte mich hässlich. Dann hörte ich von Christen, wie toll Gott helfen würde. Aber keins meiner Gebete ist je erhört worden.“ Wie kann man einem Menschen helfen, der solche Gedanken hegt?

Die Bibel bestätigt, dass sogar Menschen, die Gott mit wichtigen Aufgaben betraute, mit Zweifeln kämpften. David, ein Mann nach dem Herzen Gottes, betete: „HERR, wie lange willst du mich so ganz vergessen?“ (Ps 13,2). Auch dem Eingangsbibeltext, der Botschaft des Propheten Jeremia an die Israeliten in babylonischer Gefangenschaft, lag wohl eine entsprechende Frage zugrunde.

In meinem Leben hat mir nachdrücklich die biblische Geschichte von Josef geholfen, dem seine Brüder übel mitgespielt hatten. Als sich die Brüder nach vielen Jahren in Ägypten begegneten, war Josef durch Gottes Hilfe zum zweiten Mann Ägyptens aufgestiegen. In dieser Situation entschuldigten sich seine Brüder mit großen Ängsten beim ehemals verhassten Josef. Doch er vergab ihnen und sagte: „Ihr hattet Böses gegen mich beabsichtigt; Gott (aber) hatte beabsichtigt, es zum Guten (zu wenden)“ (1 Mo 50,20 EB). Und Paulus kommentiert rückblickend auch unser Anliegen mit den Worten: „Was kann man dazu noch sagen? Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein? Gott hat sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle dem Tod ausgeliefert. Sollte er uns da noch etwas vorenthalten? Was also könnte uns von Christus und seiner Liebe trennen?“ (Röm 8,31–32.35).

Meinen Briefpartner jedenfalls habe ich unter anderem um noch etwas Geduld gebeten.

Zum Bibelvers: Jeremia 29,11

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