13. Sep. 2024 22:01Elí Diez-Prida
Andacht 14.09.2024
Gedanken zum Thema: Vergebung
Drei Bäume ziehen mich beim Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besonders an. Sie wurden Menschen zur Ehre gepflanzt, die sich für die Rettung von Juden während der Zeit des Nationalsozialismus eingesetzt haben. Der eine ist dem deutschmährischen Unternehmer Oskar Schindler gewidmet, der mit seiner Frau Emilie etwa 1200 jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung bewahrte.
Der zweite Baum wurde zur Ehre eines Adventisten gepflanzt: Jean Weidner, ein niederländischer Geschäftsmann, gründete und leitete das Dutch-Paris-Fluchtnetzwerk, das über 1000 verfolgte Menschen aus dem besetzten Westeuropa rettete.
Der dritte Baum ehrt die niederländische Christin Corrie ten Boom. Mit ihren Eltern versteckte und versorgte sie mehrere jüdische Familien hinter einem Verschlag im eigenen Haus. Später wurde sie mit ihrer Schwester ins KZ Ravensbrück deportiert. Ihre Schwester starb, sie überlebte die Qualen.
Nach dem Krieg setzte sich Corrie ten Boom für die Versöhnung zwischen Opfern und Tätern ein. Sie hielt Predigten in ihrer Heimat, in Deutschland und in über 60 anderen Ländern. Nach einem Vortrag in München im Jahr 1947 kam ein Zuhörer auf sie zu. Sie erkannte ihn sofort: Dieser Mann hatte im KZ ihre Schwester brutal gequält. Er streckte ihr die Hand aus und sagte: „Eine wunderbare Botschaft, Fräulein. Wie gut zu wissen, dass, wie Sie sagen, all unsere Sünden auf dem Meeresboden liegen.“ Sie konnte ihm zunächst die Hand nicht geben. Es war das erste Mal seit ihrer Befreiung, dass sie einem ihrer Peiniger gegenüberstand. „Ich bin in Ravensbrück Aufseher gewesen. Inzwischen bin ich Christ geworden. Ich weiß, dass Gott mir meine Gräueltaten vergeben hat.“
Erst nach einem Stoßgebet war sie fähig, die ausgestreckte Hand zu ergreifen und mit Tränen in den Augen zu sagen: „Ich vergebe dir, Bruder, von ganzem Herzen.“
Corrie ten Boom ist für mich ein Beweis dafür, dass es möglich ist, mit der Hilfe Gottes dem Rat des Apostels Paulus an die Christen in Ephesus zu folgen.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Vergebung
Drei Bäume ziehen mich beim Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besonders an. Sie wurden Menschen zur Ehre gepflanzt, die sich für die Rettung von Juden während der Zeit des Nationalsozialismus eingesetzt haben. Der eine ist dem deutschmährischen Unternehmer Oskar Schindler gewidmet, der mit seiner Frau Emilie etwa 1200 jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung bewahrte.
Der zweite Baum wurde zur Ehre eines Adventisten gepflanzt: Jean Weidner, ein niederländischer Geschäftsmann, gründete und leitete das Dutch-Paris-Fluchtnetzwerk, das über 1000 verfolgte Menschen aus dem besetzten Westeuropa rettete.
Der dritte Baum ehrt die niederländische Christin Corrie ten Boom. Mit ihren Eltern versteckte und versorgte sie mehrere jüdische Familien hinter einem Verschlag im eigenen Haus. Später wurde sie mit ihrer Schwester ins KZ Ravensbrück deportiert. Ihre Schwester starb, sie überlebte die Qualen.
Nach dem Krieg setzte sich Corrie ten Boom für die Versöhnung zwischen Opfern und Tätern ein. Sie hielt Predigten in ihrer Heimat, in Deutschland und in über 60 anderen Ländern. Nach einem Vortrag in München im Jahr 1947 kam ein Zuhörer auf sie zu. Sie erkannte ihn sofort: Dieser Mann hatte im KZ ihre Schwester brutal gequält. Er streckte ihr die Hand aus und sagte: „Eine wunderbare Botschaft, Fräulein. Wie gut zu wissen, dass, wie Sie sagen, all unsere Sünden auf dem Meeresboden liegen.“ Sie konnte ihm zunächst die Hand nicht geben. Es war das erste Mal seit ihrer Befreiung, dass sie einem ihrer Peiniger gegenüberstand. „Ich bin in Ravensbrück Aufseher gewesen. Inzwischen bin ich Christ geworden. Ich weiß, dass Gott mir meine Gräueltaten vergeben hat.“
Erst nach einem Stoßgebet war sie fähig, die ausgestreckte Hand zu ergreifen und mit Tränen in den Augen zu sagen: „Ich vergebe dir, Bruder, von ganzem Herzen.“
Corrie ten Boom ist für mich ein Beweis dafür, dass es möglich ist, mit der Hilfe Gottes dem Rat des Apostels Paulus an die Christen in Ephesus zu folgen.
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