Andacht 15.09.2024
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Bibel
Glauben

Sep 14, 2024, 10:01 PMJoachim Hildebrandt

Andacht 15.09.2024

Gedanken zum Thema: Freude

Während ich diese Andacht schreibe, erleben wir eine weltweite Pandemie. Sie zwingt uns umfangreiche Grenzen auf, vor allem im sozialen Bereich. Nicht einmal an einer Beerdigung können alle Verwandten teilnehmen. Wir sind weitgehend eingesperrt. Das Coronavirus plagt uns mit Einsamkeit. Paulus, worüber sollen wir uns da noch freuen?

Im Philipperbrief wird deutlich, dass Gott den Schreiber vor Kurzem nach Europa gerufen hat, um auch dort das Evangelium zu verkündigen. Nach der ersten Predigt kommt es zu einem Aufruhr in der Stadt. Paulus und Silas werden inhaftiert. Mit Händen und Füßen in einen Stock gespannt, warten sie auf das Gerichtsurteil. Paulus befürchtet das Schlimmste. Dennoch zeugt der Grundton seines kurzen Briefs nicht von Klage, sondern von Freude (16 Mal taucht der Begriff auf). Und es geht auch nicht um beliebige Freude, sondern um die Freude darüber, dass die gläubigen Adressaten zum Herrn gehören. Auch Ellen White schrieb: „Christen sollten die frohesten und glücklichsten Menschen sein […] Wer die Liebe und das zarte Erbarmen unseres himmlischen Vaters kennengelernt hat, wird Licht und Freude mitteilen, wo er auch ist. Eines solchen Gegenwart und Einfluss auf die Umgebung ist wie der Duft von Blumen.“ (Ruf an die Jugend, S. 232)

In hohem Lebensalter bin ich gesundheitlich seit einem Jahr stark eingeschränkt. Hören und Sehen sind sehr schwach geworden und auch das Gedächtnis hat stark nachgelassen. Wenn ich morgens aufwache und Gott mir einen neuen Tag schenkt, stehe ich immer vor der Frage: Soll ich jammern und klagen über das, was mir an körperlichen Kräften fehlt, oder mich freuen über das, was körperlich und geistig noch funktioniert? Ich entscheide mich täglich bewusst für die Freude, denn Gott fordert dich und mich auf: „Freuet euch in dem Herrn allewege.“

Ich denke, wir sollten durch alles Leid und alle heiße Not dieser Zeit mit einem tiefinneren Freuen gehen, weil wir im Hoffen das Glück schon sehen, auf das wir eine Weile noch warten: Frieden, Frieden in Gottes Garten, ein Umschirmtsein, ein Wohnen in Herrlichkeit. Wird denn den Kindern der Weg zu weit, wenn sie zu Weihnacht nach Hause gehen? Wir sollten die schimmernden Lichter schon sehen. (Maria Feesche)

Zum Bibelvers: Philipper 4,4

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