Andacht 21.07.2024

Als Diakon unserer Kirchengemeinde ist es meine Berufung und Freude, ältere Gemeindeglieder und – seit ich in Rente bin – auch unsere Nachbarn im Seniorenalter durch das Leben zu begleiten. So erledige ich Einkäufe, begleite sie zu Ärzten und in Krankenhäuser.

Beim Besuch einer Solinger Klinik mit einer Seniorin aus der Nachbarschaft ergab sich eine längere Wartezeit, während der ich die Krankenhauskapelle besuchte und den oben genannten Text in das dort ausliegende Fürbittenbuch eintrug. Er ist einer meiner Lieblingstexte aus der Apostelgeschichte, von der ich einmal in einer Predigt erfuhr, dass sie das einzige Buch der Bibel sei, das du und ich mit zu Ende schreiben dürfen!

Nun war ich ungefähr drei Wochen später an der gleichen Stelle und musste erstaunt und schockiert zur Kenntnis nehmen, dass die Seite mit meinem Eintrag komplett herausgerissen war! War mein Eintrag auf Ablehnung gestoßen oder hatte er einem Mitmenschen so gut gefallen, dass er ihn auf Papier mit nach Hause nehmen wollte? Die Antwort weiß nur Gott, der Herr, der in jedes Menschenherz schaut und alle Beweggründe kennt und registriert.

Weil sie von Jesus erzählt und jemanden geheilt hatten, wurden Petrus und Johannes gefangen genommen und am nächsten Morgen vor dem Hohen Rat der Juden verhört. Mit den Worten aus Apostelgeschichte 4 gab Petrus nun ein glaubwürdiges und offenes Bekenntnis ab, basierend auf seiner eigenen Erfahrung als Augenzeuge. Dabei wusste auch er nicht, wie seine Worte aufgenommen werden würden.

Jeder von uns, der von Gott berührt und innerlich erneuert wurde, darf stets bereit sein, anderen von den eigenen Erfahrungen mit Gottes Treue, Führung und Begleitung zu erzählen. Vor drei Wochen konnte ich bei einem Krankenhausaufenthalt an einem Mitpatienten in unserem Zweibettzimmer erleben, welchen Aha-Effekt wir mit einem solchen offenen Bekenntnis auslösen können.

Zum Bibelvers: Apostelgeschichte 4,12

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