Andacht 26. Dezember 2025
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Bibel
Glauben

25. Dez. 2025 23:01Stephanie Kelm

Andacht 26. Dezember 2025

Gedanken zum Thema: Größe

Der Psalm lädt dazu ein, so viel Raum wie möglich zu schaffen – die Tore weit aufzureißen, die Türen hoch zu bauen, damit möglichst viel hindurchgeht. Möglichst viel von Gott. Und natürlich ist das ein Bild, denn Gott ist ja überall und nicht darauf angewiesen, dass meine Tür noch zehn Zentimeter höher ist.

Nein, Gott ist nicht darauf angewiesen, aber ich vielleicht. „Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!“ Ist Gottes Größe das Problem oder meine enge Tür?

Ich bin schnell dabei zu meinen, ich sei schuld, ich müsste mehr … Aber darum geht es gar nicht, so empfinde ich das gerade. Es geht eher um die Frage: Wie weit ist meine Tür, wie weit mein Herz?

Wenn ich ehrlich antworte, dann spüre ich die Enge meiner Pforten förmlich – und stehe hilflos davor. Denn ich kann nicht mal eben den Hobel ansetzen und mein Herz um fünf Zentimeter erweitern. Meine Tür steht. Und meine Pfosten der Angst und Lieblosigkeit lassen sich nicht einfach verrücken. Ich will ja, aber ich schaffe das mit der Weite und Herzlichkeit nicht.

Ob mir das bekannte Weihnachtslied zum Bibeltext eine Antwort gibt? Ich suche den Text, lese ihn – und staune. Denn in dem Lied geht es nicht darum, meine Enge mit der Brechstange zu weiten, um Zeigefinger und Weitherzigkeitsappelle. Es geht in der ersten bis fünften Strophe vor allem ums Empfangen.

Empfangen – Heil und Leben, Freude und Wonne, das Ende meiner Not. Im Grunde ist das ganze Lied ein Lobgesang auf Gottes Tun und keine Klage über enge Pforten. Gott ist derjenige, der bringt, gibt und ist. Und vielleicht steht nicht umsonst genau in der Mitte: „O wohl dem Land, o wohl der Stadt, so diesen König bei sich hat.“ Es geht um Gott und darum, dass er alles mitbringt. Weil er weiß, dass es mir an allem mangelt. Empfangen. Denn was  will ich mehr als Heil, Leben und Freude? Was will ich mehr als einen Gott, der gerecht, heilig und barmherzig ist?

Es geht nicht um mein Tun, nicht um meine Anstrengung, es geht einfach nur darum, meine kleine Tür so weit wie möglich aufzumachen. Und egal wie groß meine Tür ist: Gott passt ganz gewiss hindurch.

Und wer weiß, vielleicht wird mein Leben, meine Pforte ja von ganz allein weiter, wenn Gott mit seiner Weite und Wärme bei mir wohnt?

Zum Bibelvers: Psalm 24,7

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