May 27, 2024, 10:01 PMHeidemarie Klingeberg
Andacht 28.05.2024
Gedanken zum Thema: Warten
Es muss ein unglaublich trauriger Moment für die Jünger Jesu gewesen sein: Ihr Meister und Herr hatte sie nun – wie es schien – endgültig verlassen. Die übergroße Freude über seine Auferstehung wich dem Moment des Abschieds. Waren sie nun allein auf dieser Welt? Den Verfolgungen und Anfeindungen des römischen Systems ausgeliefert? Nein: „Dieser Jesus wird wiederkommen!“
Seit über 2000 Jahren warten Christen nun schon darauf, dass ihr Herr Jesus Christus wiederkommt, sie erwarten den Advent – Adventus Domini, die Ankunft des Herrn. Was bedeutet dieses Warten? Sind Christen bedauernswerte Menschen, die auf ihren Herrn warten müssen, weil er sie allein gelassen hat, und erst wieder froh werden, wenn er zurückgekommen ist? In der Zwischenzeit geben sie ihre Berufe auf, verlassen ihre Häuser, verkaufen ihren Besitz und konzentrieren sich nur noch auf die Erwartung seines Kommens? Womöglich noch erfüllt von Angst und Sorge, ob sie das Ziel auch erreichen und gut vorbereitet sind, wenn er kommt?
Nein! Wir sind nicht allein! Die gute Nachricht lautet: Er ist da. Er ist unabhängig von Raum und Zeit allgegenwärtig. Er begleitet uns auf allen unseren Wegen. Das Warten auf sein Kommen ist kein leeres, sondern ein erfülltes, gestaltetes und beglückendes Warten, voller Freude auf das Wiedersehen. „Erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht“ (Lk 21,28).
Anselm Grün hat dieses Warten treffend und ermutigend formuliert: „Halte dir immer vor Augen, dass es deine wichtigste Aufgabe ist, in allem, was du bist, tust, redest, schreibst, etwas durchscheinen zu lassen von der anderen Welt, in der du wahrhaft daheim bist, von Gott, nach dem dein Herz sich sehnt.“ (Wenn ich nur noch einen Tag zu leben hätte, Kreuz-Verlag, S. 44)
Christen, die auf ihren Herrn warten, sind nicht alleingelassen und voller Angst, sondern durchdrungen von der Vision der anderen, der eigentlichen Welt, die in ihrem Leben durchscheint und das göttliche Licht strahlen lässt. An ihrer Seite steht ihr Herr, der ihnen versprochen hat: „Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20 GNB).
Zum Bibelvers: Apostelgeschichte 1,11
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Warten
Es muss ein unglaublich trauriger Moment für die Jünger Jesu gewesen sein: Ihr Meister und Herr hatte sie nun – wie es schien – endgültig verlassen. Die übergroße Freude über seine Auferstehung wich dem Moment des Abschieds. Waren sie nun allein auf dieser Welt? Den Verfolgungen und Anfeindungen des römischen Systems ausgeliefert? Nein: „Dieser Jesus wird wiederkommen!“
Seit über 2000 Jahren warten Christen nun schon darauf, dass ihr Herr Jesus Christus wiederkommt, sie erwarten den Advent – Adventus Domini, die Ankunft des Herrn. Was bedeutet dieses Warten? Sind Christen bedauernswerte Menschen, die auf ihren Herrn warten müssen, weil er sie allein gelassen hat, und erst wieder froh werden, wenn er zurückgekommen ist? In der Zwischenzeit geben sie ihre Berufe auf, verlassen ihre Häuser, verkaufen ihren Besitz und konzentrieren sich nur noch auf die Erwartung seines Kommens? Womöglich noch erfüllt von Angst und Sorge, ob sie das Ziel auch erreichen und gut vorbereitet sind, wenn er kommt?
Nein! Wir sind nicht allein! Die gute Nachricht lautet: Er ist da. Er ist unabhängig von Raum und Zeit allgegenwärtig. Er begleitet uns auf allen unseren Wegen. Das Warten auf sein Kommen ist kein leeres, sondern ein erfülltes, gestaltetes und beglückendes Warten, voller Freude auf das Wiedersehen. „Erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht“ (Lk 21,28).
Anselm Grün hat dieses Warten treffend und ermutigend formuliert: „Halte dir immer vor Augen, dass es deine wichtigste Aufgabe ist, in allem, was du bist, tust, redest, schreibst, etwas durchscheinen zu lassen von der anderen Welt, in der du wahrhaft daheim bist, von Gott, nach dem dein Herz sich sehnt.“ (Wenn ich nur noch einen Tag zu leben hätte, Kreuz-Verlag, S. 44)
Christen, die auf ihren Herrn warten, sind nicht alleingelassen und voller Angst, sondern durchdrungen von der Vision der anderen, der eigentlichen Welt, die in ihrem Leben durchscheint und das göttliche Licht strahlen lässt. An ihrer Seite steht ihr Herr, der ihnen versprochen hat: „Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20 GNB).
Zum Bibelvers: Apostelgeschichte 1,11
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