Andacht 30. April 2025
Bildnachweis: Thomas, Pixabay
Bibel
Glauben

29. Apr. 2025 22:01Holger Teubert

Andacht 30. April 2025

Gedanken zum Thema: Versprechen

In Indien drang ein Mann in einen Hindutempel ein und beschädigte mit Hammer und Meißel drei Götterstatuen. Der 27-Jährige hatte die drei Gottheiten vergeblich gebeten, seine Frau und sein fünf Jahre altes Kind gesund zu machen. Seine Gebete halfen auch bei seiner Tante nicht – sie verstarb.

Als Christen erwarten wir keine Hilfe von Götterstatuen. Schließlich verkündete schon der Apostel Paulus, „dass es keine Götter gibt, die von Menschenhand gemacht sind“ (Apg 19,26 BB). Daran glaube ich. Doch wie steht es mit Jesu Versprechen vom Bitten, Suchen und Anklopfen? Funktioniert wenigstens das?

Eine Glaubensschwester, die im Krankenhaus lag, bat mich um die Krankensalbung nach Jakobus 5,13-16. Mit meinem Mitarbeiter führte ich die Salbung durch und wir waren zuversichtlich, dass unsere Gebete der Kranken helfen würden. Ihre Verwandten, die sie etwas später besuchten, berichteten mir, dass die Patientin fest davon überzeugt war, am nächsten Tag das Krankenhaus geheilt verlassen zu können. Doch sie verstarb noch in derselben Nacht. In der Seelsorge begegnete ich einem Mann, der von Gott enttäuscht war. Er musste eine Entscheidung treffen und bat Gott um ein klares Zeichen. Doch nichts geschah. Auch ich erlebte, dass ich durch eine geöffnete Tür gehen wollte. Aber plötzlich schlug diese Tür zu und ich fühlte mich wie in einer Sackgasse.

Bei genauerem Hinsehen entdeckte ich Segen in den genannten Situationen. Der Patientin war durch ihren plötzlichen Tod eine schwere Leidenszeit erspart worden, so die Ärzte. Der Enttäuschte war so sehr auf ein bestimmtes Zeichen fixiert, dass er Gottes Antwort erst später verstand. Und ich selbst merkte zunächst nicht, dass ich schon durch eine andere Tür gegangen war, die Gott für mich geöffnet hatte.

Jesus verspricht: „Für alles, worum ihr im Gebet bittet, gilt: Wenn ihr glaubt, werdet ihr es bekommen“ (Mt 21,22 BB). Gott handelt nicht nach unseren Vorstellungen, sondern aus Liebe so, wie es für uns am besten ist. Glauben bedeutet deshalb, zu vertrauen. Ich habe vielleicht eine genaue Vorstellung von dem, wie Gott handeln sollte. Doch wenn es anders kommt, vertraue ich ihm, dass er es richtig macht, selbst wenn ich Gottes Wirken nicht verstehe.

Zum Bibelvers: Lukas 11,9

© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)