Andacht 01. August 2025
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Bibel
Glauben

31. Juli 2025 22:01Friedhelm Klingeberg

Andacht 01. August 2025

Gedanken zum Thema: Fassade

An manchen Tagen ist die Münchner Fußgängerzone ein einziges Menschenmeer. Zum Beispiel wenn der FC Bayern ein Heimspiel hat oder das berühmteste Volksfest der Welt seine Pforten öffnet. Dann bleibe ich lieber daheim und warte ab, bis der größte Trubel sich wieder gelegt hat. Zu mehr oder weniger „normalen“ Zeiten gibt es für mich allerdings kaum etwas Interessanteres, als durch das Zentrum meiner schönen Stadt zu gehen und meine Mitmenschen zu beobachten. Da begegnen mir glückliche junge Paare und fröhliche Familien, ich sehe karrierebewusste Anzugträger und bildungsbeflissene Touristen, aber auch Gesichter voller Sorgenfalten und Hoffnungslosigkeit. Manchem steht die ganze Last eines schweren Lebens buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Dann denke ich an unser heutiges  Andachtswort und wünsche mir, ich könnte sehen, wie Jesus sah.

Ihm konnte niemand etwas vormachen. Er sah hinter die oft nur mühsam aufrechterhaltene Fassade eines Lebens und wusste genau, wie es wirklich um jeden einzelnen Menschen stand, der ihm begegnete. Immer wieder fasziniert mich sein

„Beziehungsrezept“, das Ellen White, eine große Autorin der nordamerikanischen Erweckungsbewegung, mit folgenden Worten beschrieb: „Der Heiland […] begab sich unter die Menschen als einer, der Gutes für sie wünschte. Er bewies sein Mitgefühl für sie, half ihren Nöten ab und gewann ihr Vertrauen“ (Auf den Spuren des großen Arztes, S. 106). Dann öffneten sich ihre Herzen dem segensreichen Einfluss seiner Worte, und für manchen seiner Gesprächspartner begann ein ganz neues Leben.

Ich weiß, ich werde niemals wie Jesus sein. Aber wenigstens ansatzweise möchte ich heute seinem Beispiel folgen und ein wirksamer Zeuge seiner Barmherzigkeit werden, wo immer sich die Möglichkeit dazu bietet. Herr, öffne du selbst mir den Blick dafür!

Zum Bibelvers: Matthäus 9,35-36

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