
15. Dez. 2025 23:01Elí Diez-Prida
Andacht 16. Dezember 2025
Gedanken zum Thema: Lob
Am letzten Sabbat sagte mir ein älteres Gemeindeglied in der Pause des Gottesdienstes:
„Du siehst gut aus!“ Bevor ich darauf reagieren konnte, kam mir ein Gedanke in den Kopf: Vorsicht, Elí, was du jetzt sagst! Denn du wirst gleich in der Predigt unter anderem über den Umgang mit Lob und Komplimenten sprechen.
Ja, ab und zu sage ich etwas zu diesem Thema, weil ich den Eindruck habe, dass wir Riesen im Meckern und Kritisieren, aber Liliputaner im Loben sind. In frommen Kreisen wird häufig mit Lob gegeizt aus Angst, es könne dem Empfänger schaden und zur Überheblichkeit verleiten. Und weil wir so wenig Übung darin haben, fällt es uns auch schwer, Lob und Komplimente anzunehmen: „Ach, das Kleid habe ich schon seit zehn Jahren im Schrank!“ Oder wir warten skeptisch auf das Aber, das der diplomatischen Einleitung für Kritik doch sicher folgen wird.
Beim Sparen mit aufrichtig gemeintem Lob übersehen wir, dass wir durch ausgesprochene Wertschätzung dazu beitragen, das Selbstvertrauen einer Person zu stärken, die sich vielleicht von niemandem angenommen und wertgeschätzt fühlt – wie ein geknicktes Schilfrohr!
Jesus war ein Spezialist darin, das Gute, das Lobenswerte in jedem Menschen zu erkennen und jedem den verloren gegangenen oder nie da gewesenen Selbstwert zu geben. Damit erfüllte er die Ankündigung des Propheten Jesaja in unserem Andachtswort.
Hast du einmal darüber nachgedacht, welches „Kompliment“ der Vater seinem Sohn zum Start in den Dienst bei der Taufe am Jordan machte? Richtig, ein Wort der Wertschätzung; das von mir frei übertragen wie folgt lautet: „Du bist mein geliebter Sohn, ich bin stolz auf dich“ (Mt 3,17).
Um eine Person aufrichtig zu loben, müssen wir uns auf die Suche danach machen, was an ihr positiv und lobenswert ist. Diese Suche aber wird sich auch auf uns heilend auswirken. Wir beschäftigen uns nicht mit den negativen Seiten des Lebens, sondern mit dem Positiven und erfüllen somit den Rat des Paulus: „Was liebenswert [ist], was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht!“ (Phil 4,8). Ihr seid sehr treue Andachtenleser!
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Lob
Am letzten Sabbat sagte mir ein älteres Gemeindeglied in der Pause des Gottesdienstes:
„Du siehst gut aus!“ Bevor ich darauf reagieren konnte, kam mir ein Gedanke in den Kopf: Vorsicht, Elí, was du jetzt sagst! Denn du wirst gleich in der Predigt unter anderem über den Umgang mit Lob und Komplimenten sprechen.
Ja, ab und zu sage ich etwas zu diesem Thema, weil ich den Eindruck habe, dass wir Riesen im Meckern und Kritisieren, aber Liliputaner im Loben sind. In frommen Kreisen wird häufig mit Lob gegeizt aus Angst, es könne dem Empfänger schaden und zur Überheblichkeit verleiten. Und weil wir so wenig Übung darin haben, fällt es uns auch schwer, Lob und Komplimente anzunehmen: „Ach, das Kleid habe ich schon seit zehn Jahren im Schrank!“ Oder wir warten skeptisch auf das Aber, das der diplomatischen Einleitung für Kritik doch sicher folgen wird.
Beim Sparen mit aufrichtig gemeintem Lob übersehen wir, dass wir durch ausgesprochene Wertschätzung dazu beitragen, das Selbstvertrauen einer Person zu stärken, die sich vielleicht von niemandem angenommen und wertgeschätzt fühlt – wie ein geknicktes Schilfrohr!
Jesus war ein Spezialist darin, das Gute, das Lobenswerte in jedem Menschen zu erkennen und jedem den verloren gegangenen oder nie da gewesenen Selbstwert zu geben. Damit erfüllte er die Ankündigung des Propheten Jesaja in unserem Andachtswort.
Hast du einmal darüber nachgedacht, welches „Kompliment“ der Vater seinem Sohn zum Start in den Dienst bei der Taufe am Jordan machte? Richtig, ein Wort der Wertschätzung; das von mir frei übertragen wie folgt lautet: „Du bist mein geliebter Sohn, ich bin stolz auf dich“ (Mt 3,17).
Um eine Person aufrichtig zu loben, müssen wir uns auf die Suche danach machen, was an ihr positiv und lobenswert ist. Diese Suche aber wird sich auch auf uns heilend auswirken. Wir beschäftigen uns nicht mit den negativen Seiten des Lebens, sondern mit dem Positiven und erfüllen somit den Rat des Paulus: „Was liebenswert [ist], was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht!“ (Phil 4,8). Ihr seid sehr treue Andachtenleser!
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)



